Omega Railmaster 2025

Die antimagnetische Toolwatch

Mai 2025. Omega spendiert der Railmaster ein zeitgemäßes Update ohne Weicheisenkäfig aber mit besseren antimagnetischen Eigenschaften als jemals zuvor. Wahlweise mit Kleiner Sekunde oder Zentralsekunde.

Hier unterstützen und kostenlos auf YouTube abonnieren!

Sie ist die Omega der Arbeiterklasse und eine von drei legendären Toolwatches innerhalb der Professional-Line von Omega: die Railmaster. Erstmals 1957 und gemeinsam mit den viel bekannteren Schwestermodellen Speedmaster und Seamaster erschienen, erhält nun auch die antimagnetische Uhr von Omega wieder ein brandaktuelles Nachfolgemodell.

Eine Speedmaster – und hier geht es um die Zeit vor den Weltraumeinsätzen, sollte als Chronograph die Zeit stoppen und wurde z.B. von Rennfahrern eingesetzt. Die Seamaster war besonders wasserdicht und wurde dementsprechend von Tauchern eingesetzt. Die Besonderheit der Railmaster, war der verbaute faradaysche Weicheisenkäfig, der das Uhrwerk vor elektromagnetischen Feldern geschützt hat. Eingesetzt wurde dieses Modell vor allem von Wissenschaftlern und Eisenbahnpersonal – daher auch Railmaster oder frei übersetzt Schienenmeister.

Mit ihrem besonders dicken Zifferblatt und dem faradayschen Käfig konnte die originale Railmaster schon vor 68 Jahren Magnetfeldern von bis zu 1.000 Gauß widerstehen. Und auch bis heute gibt es Armbanduhren mit diesen Hüllen aus Weicheisen, zum Beispiel auch die aktuelle IWC Ingenieur. Diese Käfige halten elektromagnetische Strahlung vom Uhrwerk fern, indem sie sie ableiten, sich aber selbst durch ihre Zusammensetzung kaum magnetisieren lassen. Wichtig ist das, weil besonders hohe magnetische Ströme die feinen Räder eines Uhrwerks beschädigen oder zumindest ihre Funktion beeinträchtigen können – besonders bei der Hemmung.

Aber, wozu noch ein Weicheisenkäfig, wenn die Technologie eigentlich schon viel viel weiter ist?

Omega ist schon seit Jahren Vorreiter bei der Zertifizierung ihrer Uhren als Master Chronometer bei der METAS und dort ist Magnetfeldresistenz neben der Genauigkeit eine der elementaren Testkriterien. Und tatsächlich ist jede aktuelle Master-Chronometer-Uhr von Omega auch ohne faradayschen Käfig weitaus resistenter gegenüber Magnetfeldern, als es die originale Railmaster jemals war. Der heutige Omega-Standard von 15.000 Gauß ist 15-mal höher als beim Original von 1957. Entsprechende Werke sind auch in der aktuellen Speedmaster und den aktuellen Seamaster Modellen verbaut.

Man könnte jetzt den Traditionen gerecht bleiben und in der Railmaster trotzdem einen Weicheisenkäfig verbauen. Aber wenn man es auch als Tradition ansieht, eine Toolwatch auf aktuellem Stand der Technik herzustellen, macht das natürlich keinen Sinn mehr. So ähnlich müssen sich das auch die Uhrmacher von Omega gedacht haben und entschieden sich stattdessen für ein ebenfalls als Master Chronometer zertifiziertes Uhrwerk, dass auch bis 15.000 Gauß magnetfeldresistent ist und sich fast angeberisch durch einen Sichtboden aus Saphirglas zeigt.

Das Manufakturkaliber 8804 bzw. 8806 ist mit beidseitigen Automatikaufzug ausgestattet und verfügt über die Co-Axial-Hemmung von Omega – inklusive Silizium-Spiralfeder, die ihren Beitrag zu den antimagnetischen Eigenschaften der Uhr beiträgt. Das Werk arbeitet mit der etwas ungewöhnlicheren Frequenz von 3,5 Hertz bzw. 25.200 Amplituden pro Stunde und kommt damit auf eine Gangreserve von 60 bzw. 55 Stunden. Die kleine Sekunde hält länger aus, vermutlich weil der Zeiger leichter ist.

Die Werke sind jedenfalls jeweils mit einem rhodinierten Rotor und Genfer Streifen auf den Platinen und Brücken verziert. Das Federhaus, Schrauben und die Unruh sind zudem geschwärzt und wir kennen die Werke auf Basis des 8800 auch schon aus einigen Seamaster und Aqua Terra Modellen.

Aqua Terra ist ein gutes Stichwort, denn das Gehäuse der Railmaster wurde insgesamt massiv angepasst und erinnert nun stark an diese Unterkollektion der Seamaster. Im Gegensatz zu damals hat die neue Railmaster auch die Omega-typischen geschwungenen Bandhörner, die so ähnlich ja auch bei der Speedmaster und Seamaster vorkommen. Denn auch 1957 waren die Gehäuse der drei Professional-Modelle ziemlich ähnlich geformt. Das allerdings war auch schon beim letzten Vorgängermodell der Railmaster der Fall, die ja bis vor kurzem noch im Programm war.

Richtig neu ist der Durchmesser von «nur» noch 38 mm, den es aber auch bei der Aqua Terra gibt. Auch 1957 hatte die Railmaster diesen Durchmesser. Und wie bei der Aqua Terra kommt auch bei der Railmaster nun ein Zeigersatz mit schwertförmiger Stunde und Pfeilförmiger Minute zum Einsatz. Das war beim Original von 1957 übrigens genau andersherum…

Bei der Sekunde gibt es die zwei Varianten – die ja auch beide schon gezeigt wurden – entweder mit Kleiner Sekunde oder Zentralsekunde. Die Zifferblätter sind mit einer Art Fumé-Effekt ausgestattet und haben statt wie der Aqua Terra keine aufgesetzten Stundenmarker, sondern solche aus aufgetragener Leuchtmasse und zusätzliche Ziffern bei 3, 6, 9 und 12.

Näher am Original ist übrigens das Modell mit Zentralsekunde. Das allgemeine Zifferblattdesign mit den dreieckigen Stundenmarkern ist jedenfalls relativ originalgetreu.

Beide Varianten sind, gemessen in der Mitte des gewölbten Saphirglases 12,36 mm hoch und bis zu einem Druck von 15 bar bzw. 150 Meter wasserdicht – wie eben auch die Aqua Terra. Im Gegensatz zur Aqua Terra wurde zudem auf eine Datumsanzeige verzichtet. Das war ja auch bei der letzten Seamaster schon eine Überraschung! Passt allerdings ebenfalls zum Original und ist ein kleiner Unterschied zur Aqua Terra.

Omega Railmaster

Ganz neu ist das Armband, da wurden nicht nur die einzelnen Elemente überarbeitet, sondern auch die Gehäuseintegration verbessert und innerhalb der Schließe ist eine Feinverstellung versteckt, die bis zu 2 mm Spielraum gibt. Ein Feature, dass es inzwischen auch bei Omega zum Standard geschafft hat! Die Modelle können aber natürlich auch am Lederband getragen werden.

Alles in allem ist die neue Railmaster eine tolle Uhr geworden. Mir ist sie allerdings etwas zu nah an der Aqua Terra und ohne das Alleinstellungsmerkmal der Magnetfeldresistenz – weil das nun mal inzwischen jede moderne Omega mit Bravour erfüllt, hätte ich mir ein bisschen mehr Abgrenzung zum Rest der Kollektion gewünscht.

Denn irgendwie hat die Aqua Terra als Alternative zur Seamaster 300 schon die Lücke einer bis 15 bar wasserdichten Halb-Toolwatch-Taucheruhr ohne Drehlünette innerhalb der Omega-Kollektion eingenommen.

Text, Aufnahmen: Tobias Schaefer

Weitere Videos


Jaeger-LeCoultre Reverso Tribute Duoface Small Seconds
TAG Heuer Formula 1 Chronograph
Omega Speedmaster Dark Side of the Moon Apollo 8
Teilen
Bildergalerie
Ähnliche Artikel
Artikel teilen

Bitte wählen Sie eine Plattform, auf der Sie den Artikel teilen möchten:

Beitrag melden

Fehler: Kontaktformular wurde nicht gefunden.

xxx
Newsletter-Anmeldung

* Pflichtfeld

** Ja, ich möchte regelmäßig den Newsletter von armbanduhren-online.de, zum Thema Armbanduhren der Heel Verlag GmbH per E-Mail erhalten. Diese Einwilligung kann ich jederzeit per Mail an armbanduhren@heel-verlag.de oder am Ende jeder E-Mail widerrufen.Durch die Bestätigung des «Eintragen»-Buttons stimme ich zusätzlich der Analyse durch individuelle Messung, Speicherung und Auswertung von Öffnungsraten und der Klickraten zur Optimierung und Gestaltung zukünftiger Newsletter zu. Hierfür wird das Nutzungsverhalten in pseudonymisierter Form ausgewertet. Ein direkter Bezug zu meiner Person wird dabei ausgeschlossen. Meine Einwilligungen kann ich jederzeit mit Wirkung für die Zukunft wie folgt widerrufen: Abmeldelink im Newsletter; Mail an armbanduhren@heel-verlag.de. Weitere Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.