A. Lange & Söhne Zeitwerk

Je länger, je lieber

Auf den ersten Blick hat sich an der mechanischen Digitaluhr von A. Lange & Söhne nicht viel geändert. Aber die Verdopplung der Gangautonomie auf über 70 Stunden lässt auf einen Quantensprung hinter den springenden Anzeigen schließen.
A.Lange und Soehne Zeitwerk Rosegold
Der Mechanismus der A. Lange & Söhne Zeitwerk ermöglicht ein Umspringen der Anzeigen in Bruchteilen einer Sekunde.

Im Jahr 2009 stellten F. A. Langes Nachfolger die erste Zeitwerk vor und überraschten die gesamte Uhrenfachwelt mit großen Sprungziffern für Stunde und Minute und einem Nachspannwerk als Taktgeber. Die Inspiration lieferte die berühmte Fünf-Minuten-Uhr der Dresdner Semperoper, einst gefertigt von Hofuhrmacher Johann Christian Friedrich Gutkaes, Langes Lehrmeister.

Die Zeitwerk verfügt über einen patentierten Mechanismus mit drei Sprungzifferscheiben, die im Bruchteil einer Sekunde weiterspringen. «Um die Scheiben jede Minute weiterschalten zu lassen, benötigt das Uhrwerk viel mehr Energie als bei einer klassischen Zeitanzeige», erklärt Anthony de Haas, Direktor der Produktentwicklung. «Die Zifferscheiben sind für uhrmacherische Verhältnisse nicht nur sehr schwer, sie müssen auch sprunghaft beschleunigt und wieder abgebremst werden. Das erfordert einen erheblich höheren Kraftaufwand als die gleichmäßige Rotation eines viel leichteren Zeigerpaares. Am höchsten ist der Energiebedarf zur vollen Stunde, wenn das Uhrwerk alle drei Scheiben gleichzeitig weiterschaltet.»

Eine Schaltung muss immer exakt nach 60 Sekunden ausgelöst werden. Diese Aufgabe übernimmt das Nachspannwerk, das gleichzeitig dafür sorgt, dass das Uhrwerk stets mit gleichbleibender Kraft angetrieben wird, was der Gangstabilität zugutekommt. Die neue Zeitwerk-Generation mit dem weiterentwickelten Kaliber L043.6 verfügt dank einer patentierten Federhauskonstruktion mit zwei Aufzugsfedern über eine von 36 auf 72 Stunden verdoppelte Gangautonomie.

Oder um es mit anderen Zahlen auszudrücken: Nach Vollaufzug steht nun ausreichend Energie für 4320 Minutensprünge zur Verfügung – 72 Sprünge mit allen drei Scheiben, 360 Sprünge mit nur zwei Scheiben sowie 3888 Sprünge mit nur einer Scheibe. Eine weitere Neuerung gegenüber dem Vorgängermodell ist das einfachere Einstellen der Stunde über einen Drücker bei 4 Uhr.

Der Drücker arbeitet dabei invers: Während beim Hineindrücken noch nichts geschieht, schaltet die Anzeige beim Loslassen des Drückers weiter. Auch die zweite Generation des Zeitwerk-Uhrwerks ist ein Langsamschwinger, wie es heute nur noch ganz wenige gibt. Seine Unruh oszilliert mit einer Frequenz von aufreizenden 18.000 A/h und lässt sich beim Blick durch den Saphirglasboden auch noch dabei beobachten.

Kenner erfreuen sich außerdem am handgravierten Unruh- und Ankerradkloben, den mit Sonnenschliff dekorierten Aufzugsrädern, den 59 Rubinen und der filigranen Zwischenaufzugsbrücke, in die zwei verschraubte Goldchatons eingelassen sind. Die neue Zeitwerk ist in zwei Ausführungen erhältlich. Es gibt sie in Rotgold mit schwarzem Zifferblatt und einer Zeitbrücke aus naturbelassenem Neusilber und in Platin mit Rhodié-Zifferblatt aus massivem Silber. Bezüglich der Preise hält man sich bei Lange noch bedeckt.

Text: Peter Braun


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