Rolex in Chêne-Bourg

Metall, Keramik und Edelsteine

Mit dem Kauf und dem anschließenden Umbau einer Zifferblattfabrik im Stadtteil Chêne-Bourg begann 2002 das Integrationsprogramm.

Im Jahr 2002 übernahm Rolex den Gehäusefabrikanten Genex im südlichen Genfer Stadtteil Chêne-Bourg, unmittelbar an der Grenze zu Frankreich gelegen, und baute den ehemaligen Zulieferer zu einem Hightech-Unternehmen aus, maßgeschneidert auf die speziellen Bedürfnisse des eigenen Portfolios.

Bei der Herstellung von Zifferblättern spielt Messing als Trägermaterial eine wichtige Rolle, Gold wird bei Rolex nur für Edelsteinbesatz verwendet. Die auf Maß gewalzten und flachgeschliffenen Messingscheiben werden unabhängig von ihrer späteren Verwendung in mehreren Bearbeitungsschritten vorbereitet. Dies geschieht zunächst auf

Werkzeugmaschinen, die Datums- und Wochentagsfenster ausstanzen sowie die winzig kleinen Löcher für die Positionierung der applizierten Stundenmarker und des polierten Krönchens bohren und versäubern. Danach durchlaufen die Zifferblattrohlinge verschiedene galvanische Bäder, welche die weiche und grobporige Oberfläche des rohen Messings härten und stabilisieren. Zum Schluss werden die Zifferblattrohlinge entweder mit angelöteten Montagefüßchen an der Rückseite versehen, die später in entsprechende Bohrungen in der Uhrwerkplatine eingeführt werden, oder am Rand umgebördelt: Auf die neueste Werkegeneration werden die Zifferblätter nur noch aufgestülpt; eine an der Grundplatine umlaufende Nut sorgt für bombenfesten Sitz.

An diesem Punkt scheiden sich die Produktionswege der Zifferblätter je nach ihrer Verwendung: Manche werden lackiert, andere geschliffen und galvanisiert. Unter den Händen der Spezialistinnen – es sind in der Tat vornehmlich weibliche Mitarbeiter in der Abteilung Terminage – sind sie dann wieder alle gleich: Die Beschriftung wird in mehreren Schritten mit dem Drucktampon von der Schablone auf das Zifferblatt übertragen, die Appliken – die übrigens ausnahmslos im Hause selbst hergestellt werden – werden mit ihren haarfeinen Füßchen voran in die Bohrungen eingefädelt und von hinten vernietet. Das alles geschieht in reiner, konzentrierter Handarbeit, bestenfalls unterstützt von kleinen Stempelpressen oder in-house entwickelten Haltevorrichtungen.

Noch mehr Handarbeit findet sich im Atelier der Steinsetzer, wo wie eingangs erwähnt nur Goldzifferblätter für Damen-Schmuckmodelle mit Brillanten und Diamanten besetzt werden.

Noch recht neu in der Produktionsstätte Chêne-Bourg ist die vor Kurzem von Plan-les-Ouates hierher umgezogene Fertigung der Keramiklünetten aus dem patentierten Werkstoff Cerachrom. In einer eigenen Abteilung wird der pulverförmige Ausgangsstoff, bestehend aus 50 Prozent Zirkonerde und Farbpigmenten und 50 Prozent flüssigem Bindemittel, verdichtet und unter hohem Druck in Formen gespritzt. Zwei Tage lang werden die noch brüchigen Rohlinge «entbindert», d. h. bei Temperaturen um die 700 °C ausgedunstet, und anschließend unter hohem Druck und hoher Temperatur gesintert. Dabei schrumpfen die Lünettenringe um 25 Prozent, denn die neu arrangierten Zirkonatome und Pigmente sind nun näher aneinandergerückt und fester als zuvor miteinander verbunden. Nach dem Sintern lässt sich das Cerachrom-Material nicht mehr von normalen Werkzeugen beeindrucken. Oberflächen polieren und Kanten entgraten werden zum aufwendigen Kraftakt.



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