Rolex in Les Acacias

Firmenzentrale und Endmontage

Rolex
Rolex-Firmenzentrale in Les Acacias. Das schlanke Hochhaus ist seit 1965 das Wahrzeichen des Standorts, der zwischen 2002 und 2006 vollständig renoviert wurde.

Beginnen wir unsere Rundreise im Hauptquartier. Seit 1965 werden die Geschicke von Rolex im Genfer Stadtteil Les Acacias bestimmt. Der Gebäudekomplex, der von Oktober 2002 bis Oktober 2006 grundlegend modernisiert wurde, wirkt von außen wie auch von innen sehr beeindruckend. Er erscheint uns gleichsam als eine Chiffre für die ganze Marke. Er geht mit sechs Stockwerken nicht nur hoch hinaus, sondern mit vier Untergeschossen auch in die Tiefe.

Wie auch in den beiden anderen Genfer Fertigungsstätten dominieren Fassaden aus Glas und Stahl die hochmodernen Bauten. In dem schlanken Verwaltungshochhaus mit grüner Glasfassade – rauchschwarze Glasflächen kennzeichnen bei Rolex die Produktionsstätten – fallen nicht nur die zentralen Unternehmensentscheidungen, sondern hier werden auch Sponsoring-Aktivitäten gesteuert und der Vertrieb der Uhren organisiert. Ferner sind an diesem Standort auch die Design- sowie die Forschungs- und Entwicklungsabteilung zu Hause, ebenso wie Kundendienst, Montage und Endkontrolle.

Klinische Sauberkeit ist bei der Uhrenmontage oberste Pflicht. Der Raum wird durch Luftschleusen und nur mit speziellen Schuhen – als Besucher erhalten wir Überschuhe – und Arbeitsmänteln betreten. Schließlich wird hier unter Reinraumbedingungen gearbeitet. Permanenter Überdruck im Produktionssaal sorgt dafür, dass kein schädlicher Staub in die Uhren eindringen kann.

Die Montage der Uhren ist als Gruppenproduktion organisiert. Teams von jeweils 12 bis 14 Menschen arbeiten komplett autark. Am Anfang der Woche erhalten sie ihr Wochenarbeitsziel und entscheiden dann, wer welche Montageschritte erledigt. So wird trotz extrem arbeitsteiliger Praxis Monotonie vermieden, es werden Erfahrungen mit allen Kalibertypen gesammelt. Das trägt zu einer hohen Fertigungsqualität bei. An jedem Arbeitsplatz werden bis zu acht verschiedene Montagevorgänge ausgeführt. Obwohl hier insgesamt 150 Menschen auf zwei Etagen an langen Werktischen sitzen, herrscht konzentrierte Stille. Es ist nicht viel zu hören, mit Ausnahme vielleicht des Summens der kleinen Elektroschrauber, die natürlich immer auf das jeweils notwendige Anzugsdrehmoment eingestellt sind. Zur Montage der Automatikbrücke sind übrigens genau 2,4 Newton-Zentimeter notwendig.

Die Uhrwerke werden in staubdichten Kunststoffbehältern angeliefert, und zwar aus Biel, wo Rolex ausnahmslos alle Uhrwerke herstellt und dann bei der im selben Ort befindlichen COSC einliefert – zu Prüfungszwecken ohne Automatikaufzug. Selbstverständlich sind alle Transportbehältnisse bei Rolex mit Barcodes beschriftet. So kann nicht nur jedes Werk und jede Uhr im Laufe des Produktionsfortschritts verfolgt werden. Diese Barcodes sind auch die Grundlage für die gesamte Logistik des Hauses.

Im Keller durchlaufen die fertig montierten Uhren (ohne Bänder) eine achtstufige Qualitätsprüfung. Im Jahr 2015 führte Rolex ein hauseigenes Prüfverfahren ein, das strengere Normen voraussetzt als in der Branche üblich. Hierbei geht es um die Leistungsmerkmale Ganggenauigkeit, Gangreserve, Leistung des Automatikaufzugs sowie Wasserdichtheit. Bei der Gangpräzision wird doppelt gemoppelt. Die fertigen Uhrwerke werden – wie schon erwähnt – bei der COSC geprüft und erhalten von dieser unabhängigen Prüfstelle auch ein Zertifikat. Weil sich aber während der Montage etwas verändern kann, prüft Rolex auch noch mal die fertig montierten Uhren, und zwar strenger als die COSC. Während jene Abweichungen von - 4 bis + 6 Sekunden am Tag akzeptiert, müssen Rolex-Uhren eine Toleranz von - 2 bis + 2 Sekunden am Tag einhalten. Geprüft wird dies zum einen in einem ungefähr 14 Stunden dauernden Zyklus in sieben statischen Positionen, zum anderen in einem dynamischen Verfahren mit einem entsprechend programmierten Roboter.

Auch bei der Wasserdichtheit ist man streng. Getestet wird tatsächlich jede einzelne Uhr, zunächst mit Luftdruck, später im Wasser. Uhren, die nominell bis 100 Meter (10 bar) wasserdicht sein sollen, erhalten bei der Prüfung einen Sicherheitsaufschlag von zehn Prozent. Alle Taucheruhren werden mit einem Aufschlag von 25 Prozent getestet. Das gilt also für die Submariner (300 m/37,5 bar), die Sea-Dweller (1220 m/155 bar) und die DeepSea (3900 m/495 bar).



Rolex Manufacture in Biel: Die Kaliberschmiede

Rolex in Plan-les-Ouates: Gehäuse und Gliederbandfertigung

Rolex in Chêne-Bourg: Zifferblätter, Keramik und Edelsteine

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