Gerald Charles MasterlinkNew Heritage
Barocke Kurven, klare Kanten und moderne Materialien kennzeichnen die Uhren der Linie Masterlink, dem letzten Vermächtnis des großen Designers Gérald Genta.
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Die Conquest-Reihe ist seit Jahrzehnten Teil der Longines-Kollektion und bezieht sich auf Abenteurer und Entdecker, die sich im Laufe der langen Markengeschichte auf Uhren von Longines verlassen haben. Das Ergebnis sind funktionsorientierte und sportliche Uhren für alle Tage. Der neue Conquest Chronograph bildet da keine Ausnahme. Das Zifferblatt ist mit zentralen Zeigern für Stunde und Minute, einer Kleinen Sekunde neben der «3» und Chronographenfunktion mit zentraler Stoppsekunde, Stopp-Minuten auf der «9» und einem Stundenzähler für bis zu 12 Stunden über der «6» ausgestattet und sehr hochwertig umgesetzt.
Der äußere Rand mit Minuterie wird durch aufgesetzte Stundenmarker ergänzt. Vor ihnen sorgt jeweils ein rot umrandetes Quadrat aus Leuchtmittel für bessere Nachtablesbarkeit. Auf 12, 3, 6 und 9 fehlen diese, dafür wurde das SuperLuminova dort direkt in die Marker integriert. Auch Stunden- und Minutenzeiger leuchten im Dunkeln entsprechend nach. Die Kleine Sekunde und die farblich aufeinander abgestimmten roten Zeigerspitzen der Stoppsekunde und Chronographenzähler dagegen sind nicht nachleuchtend.
Bei der vorliegenden Variante ist das Zifferblatt silbrig-weiß gehalten und mit abgesenkten blauen Totalisatoren ausgestattet, deren Farbe und Riffelstruktur sich nochmal auf einem Ring am Rand des Zifferblatts wiederholt. In Verbindung mit der Einlage der Lünette, die bei unserem Beispiel ebenfalls dunkelblau gehalten ist, ergibt sich ein stimmiges Bild, gerade auch wenn die Uhr am blauen Kautschukband getragen wird.
Die Tachymeterskala auf der Lünette eignet sich in Verbindung mit dem Chronographen, um Geschwindigkeiten auf eine bekannte Strecke – in diesem Fall 1000 Meter – zu messen. In der Praxis ist das zum Beispiel der Abstand von 20 Leitpfosten auf der Autobahn, da diese normalerweise jeweils 50 Meter entfernt voneinander stehen.
Insgesamt gibt es die Uhr inzwischen in sieben verschiedenen Farbvarianten. Sie alle teilen sich dieselben inneren Werte. Nämlich das Kaliber L898.5, eine Modulkonstruktion auf Basis des ETA 2892-A2, jedoch mit zahlreichen Zwischenschritten und Verbesserungen, wie etwa einer stark erhöhten Gangreserve von 59 Stunden und einer amagnetischen Hemmung mit Silizium-Spiralfeder bei einer Schwingfrequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde.
Durch den Sichtboden jedoch zeigt sich auf Grund der Bauweise nur das Basiswerk, d.h. die Bauteile der Chronographen-Gruppe sind nicht zu erkennen, weil sie zifferblattseitig auf das Werk aufgesetzt wurden. Dafür bekommt man allerdings ein sehr robustes und unanfälliges bzw. wartungsarmes Uhrwerk mit Automatikaufzug.
Der Conquest Chronograph wirkt etwas größer als es die angegebenen 42 mm vermuten lassen. Das könnte durchaus an der Ausbuchtung für den Kronenschutz auf der rechten Seite liegen. Misst man diesen nämlich mit, statt nur an der Lünette zu messen, kommt man auf knapp 44 bzw. sogar 45 mm. Es lohnt sich deswegen sicher die Uhr einmal anzuprobieren.
Der Lug-to-Lug Abstand von 50,2 mm macht die Uhr am durchschnittlichen Handgelenk gut tragbar. Meines (siehe unten) hat einen Umfang von 17,5 cm. Auch die Höhe von 14,3 mm bei einem Chronographen mit vier Zeigerebenen ist völlig im Rahmen. Am Handgelenk wirkt die Longines damit zwar wirklich präsent, wir sprechen hier aber auch über einen sportlichen Chronographen mit Automatikaufzug und nicht über die perfekte Uhr zum Anzug. Da hat Longines ja ausreichend andere Modelle im Sortiment.
Die Verarbeitung des Gehäuses jedenfalls macht insgesamt einen sehr guten Eindruck: Die Seiten sind poliert, an den Bandhörnern und der Außenseite der Lünette ist der Edelstahl gebürstet. Der angesprochene Kronenschutz, soll die verschraubbare Krone und die Drücker vor Stößen schützen. Wasserdicht ist der Chronograph damit bis zu einem Druck von 10 bar, was zwar nicht zum Tiefseetauchen reicht, dafür aber locker fürs Schwimmen!
Das Kautschukband, wie bei der gezeigten Variante wird ebenfalls mit Faltschließe ausgeliefert und bekommt eigene Endlinks aus Edelstahl die perfekt am Gehäuse abschließen. Mit einem Abstand von 22 mm zwischen den Bandanstößen ist es aber auch möglich, handelsübliche Lederbänder zu befestigen und mit der Faltschließe zu kombinieren. Diese ist sogar mit einer Feinverstellung ausgestattet und lässt sich auf Knopfdruck um etwa 10 mm verstellen. Die Mechanik ist dabei genial platzsparend, denn es verschieben sich nur die Dornen, von denen das Band gehalten wird.
Die unverbindliche Preisempfehlung für die Uhr am Kautschukband liegt bei 4050 Euro, mit dem Gliederband dagegen wird es 150 Euro teurer.
Text, Bilder: Tobias Schaefer
Chopard Alpine Eagle Cadence 8HF