Longines Legend Diver

Der Trick mit dem Dreh

Dezember 2024. Mit einem geschützt unter dem Deckglas angeordneten Ziffernring zur Einstellung einer Merkzeit hat Longines seit 65 Jahren eine ebenso praktische wie elegante Taucheruhr im Programm.
Longines Legend Diver
Mit frischen Zifferblattfarben und komfortablen 39 mm Gehäusedurchmesser populärer denn je: Longines Legend Diver.

Auch wenn es inzwischen – wieder – einige recht ähnlich gestaltete Taucheruhren mit Unterglas-Drehring gibt, ist die Longines Legend Diver seit 65 Jahren ein Langzeit-Klassiker mit einer einzigartigen Historie. 1959 entwickelten die Uhrmacher in St. Imier eine wasserdichte Uhr für den professionellen Einsatz in der Meeresforschung. Taucheruhren mit außenliegender Drehlünette gab es bereits von anderen Uhrenherstellern, und auch Longines hatte ein solches Modell im Portfolio – neben wasserdichten Chronographen (seit 1937). Aber die Aufgabenstellung für die Entwicklung einer neuen Unterwasseruhr war diesmal eine andere, und überdies stand den Schweizer Uhrenherstellern seit Kurzem eine neue, revolutionäre Schale des Gehäuseherstellers Ervin Piqueret SA (EPSA) zur Verfügung.

Die Super-Compressor-Technologie fußt auf einem schwimmend gelagerten, federbelasteten Gehäuseboden. Die Feder drückt den Boden so gegen die O-Ring-Dichtung, dass sie schon über Wasser dicht hält. Unter Wasser sorgt der steigende Druck dafür, dass der Boden immer stärker gegen die Dichtung gepresst wird und die Dichtheit sich der jeweiligen Tauchtiefe anpasst. Weil die Dichtung nicht permanent höchstmöglich komprimiert wird, erhöht sich auch ihre Lebensdauer.

Den verschraubten Gehäuseboden ziert ein reliefgravierter Taucher.

Elegant aber äußerst professionell

Das Super-Compressor-Gehäuse trug zwei Kronen, eine davon an der 4-Uhr-Position für Aufzug und Zeigerstellung. Mit der zweiten Krone bei der «2» ließ sich der unter Glas liegende Tauchring bedienen und durch Verschrauben an der gewählten Position fixieren, weshalb sich Unterglas-Drehringe in beide Richtungen verdrehen dürfen – aufgesetzte Drehlünetten laut Taucheruhrnorm ISO 6425 dagegen nur im Gegenuhrzeigersinn.

Im «zivilen» Einsatz im Alltag der Meeresforscher spielte die Vorläuferin der Longines Legend Diver ihre gestalterischen Qualitäten voll aus. Mit ihrer glattflächigen Form schlüpfte sie leichter unter die Hemdmanschette oder den Ärmel des Laborkittels, ohne für den Einsatz unter Wasser weniger geeignet zu sein als eine martialische Taucheruhr.

Die komplexe Super-Compressor-Technik hatte allerdings einen hohen Preis, und so nahm Longines die Unterwasseruhr mit den zwei Kronen in den siebziger Jahren aus dem Programm.

2007 feierte die markante Uhr unter dem Modellnamen Legend Diver eine viel beachtete Renaissance, bis 300 Meter wasserdicht wie zuvor, doch inzwischen mit einer konventionellen Gehäusekonstruktion – Dichtungstechnik und -materialien hatten seit 1959 enorme Fortschritte gemacht. 2023 wurde der Gehäusedurchmesser von 42 auf 39 mm verringert, was den nostalgischen Charme des Zeitmessers erhöhte und darüber hinaus dem Tragekomfort zugutekam.

Longines Legend Diver 1959
Der «Uhrahn» von 1959 mit Super-Compressor-Gehäuse und innenliegendem Drehring.

Hochmodern trotz Retro-Look

Das von der Konzernschwester ETA bereitgestellte Longines Kaliber L888.6 mit Silizium-Spirale ist seit letztem Jahr von der Schweizer Chronometerprüfstelle COSC zertifiziert. Wichtige Uhrwerkteile sind aus amagnetischen Materialien gefertigt, wodurch sich die Magnetfeldresistenz deutlich erhöht und sich die Legend Diver auch weiterhin für den Einsatz im Forschungslabor qualifiziert.

Longines Legend Diver

Daran ändern auch die erfrischenden neuen Zifferblattfarben des Modelljahrgangs 2024 nicht das Geringste. Neben den im letzten Jahr vorgestellten Versionen mit schwarzem und blauem Zifferblatt gibt es die Legend Diver zum 65. Jubiläum nun auch in den Farben Anthrazitgrau, Grün und Terrakotta. Die neuen Modelle sind mit Edelstahlbändern mit schmalen «Reiskorn»-Mittelgliedern ausgestattet, die Doppelfaltschließen verfügen über eine Feinverstellung. Die fünf Modelle der Kollektion Legend Diver kosten 3700 Euro.

Text: Peter Braun

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