Hamilton Chrono-Matic 50 Limited Edition

Racing Chronograph

Februar 2024. In einer auf 150 Exemplare limitierten Auflage lanciert Hamilton den Chrono-Matic 50. Eine Armbanduhr, die inspiriert vom Rennen um den ersten Automatikchronographen und dem Stil der 1970er-Jahre ist.

Beinahe erster Automatikchronograph

Hamilton Chrono-Matic 50 Limited Edition
Der Hamilton Chrono-Matic 50 ist als Hommage an das Wettrennen um den ersten Automatikchronographen konzipiert.

Es war ein Kopf an Kopf rennen, dass sich Hersteller wie Zenith, Seiko und ein Verbund von Breitling, Heuer und eben Hamilton am Ende der 1960er-Jahre lieferten. Zwar erreichte Zenith mit seinem «El Primero» etwas früher die Marktreife und konnte sich den Titel für das erste automatische Chronographenwerk sichern, doch die anderen genannten Marken waren nur wenige Monate später ebenfalls auf dem Markt.

Mit dem Kaliber 6139 wurde noch 1969 auch der Seiko Speedtimer mit Säulenrad und vertikaler Kupplung vorgestellt und auch das Calibre 11 kam noch in diesem Jahr in die Armbandchronographen von Breitling, Heuer, Dubois-Depraz und Hamilton! Hamiltons Anteil an der Entwicklung des Calibre 11 ergab sich aus dem Kauf des Schweizer Werkeherstellers Büren mit Sitz in Biel, im Jahr 1966.

Calibre 11 und H-31

Automatikchronograph Kaliber 11 von Heuer und Breitling
Das Kaliber 11 kombiniert das modifizierte Intramatic-Kaliber 1322 von Büren mit dem Chronographenmodul 8510 von Dépraz & Cie.

Das Problem bei Chronographen-Werken war, dass die hochkomplexen Mechanismen der Chronographen-Gruppe, der Drücker und die Schalthebel einer benötigten Schwungmasse für den automatischen Aufzug im Weg war. Zenith löste das Problem indem der Aufzugsmechanismus in das Werk selbst integriert wurde. Seiko und die anderen dagegen gingen Modular vor.

Heuer war schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Basiskaliber um einen entsprechenden Modulchronographen umzusetzen und siehe da: Die «Büren Watch Company» hatte mit dem Calibre 1280 seit kurzem ein automatisches Dreizeigerwerk im Programm, das mit einem Mikrorotor angetrieben wurde. Der Nachfolger war das Intramatic-Kaliber 1322.

Calibre 11 Büren, Hamilton, Heuer, Dubois-Depraz
Explosionszeichnung des Büren Intramatic-Kalibers mit Mikrorotor und dem aufgesetzten Chronographen-Modul von Dubois-Depraz.

Auf dieses Werk wurde ein von Dépraz & Cie (heute Dubois-Depraz) entwickeltes Chronographen-Modul aufgesetzt. Das Ergebnis war das Calibre 11 – ein Werk, das heute leider nirgendwo mehr verbaut wird. Mit der Konzernschwester ETA hat Hamilton aber auch heute einen starken Partner, wenn es um Uhrwerke geht.

In der Hamilton Chrono-Matic 50 arbeitet das Kaliber H-31, das auf Basis des Valjoux 7753 für Hamilton produziert wird. Beim H-31 wurde die Gangreserve gegenüber dem Basiswerk, deutlich auf 60 Stunden erhöht, indem das Räderwerk überarbeitet, und die Hauptfeder verbessert wurde. Außerdem soll ein eigener Feinregler (Spiralschlüssel und Rücker) an der Unruhbrücke für eine verbesserte Ganggenauigkeit sorgen.

1970er-Stil der Chrono-Matic 50

Saphirboxglas
Ein gewölbtes Saphirboxglas imitiert den Stil der in den 70er-Jahren verbauten Plexigläser.

Ganz offensichtlich sind nach den 60ern nun viel mehr die 1970er-Jahre im Fokus der Uhrenmarken angekommen. Und auch die Chrono-Matic 50 soll von der Kreativität dieses Jahrzehnts inspiriert worden sein. Das kissenförmige Gehäuse des Automatikchronographen misst 51,5 x 48,5 mm, was auf dem Papier allerdings größer klingt als in der Realität. Mit einer Höhe von 16,05 mm ist die Chrono-Matic 50 zwar wirklich keine kleine oder zurückhaltende Uhr, der erhöhte Durchmesser allerdings kommt vor allem durch die in die Gehäuseschale integrierten Flankenschütze auf der linken und rechten Gehäuse Seite und die hochgezogenen Bandanstöße zustande. Letztere kaschieren, den rückseitig platzierten Übergang zum blauen Kalbslederarmband mit orange hinterlegter Rallye-Lochung und in den Flanken sind Drücker und Kronen in das Gehäuse integriert.

Hamilton Chronograph H-31
Die Chronographendrücker sind mit einer orangefarbenen Hartstoffbeschichtung überzogen und greifen die orangenen Details des Zifferblatts auf.

Das formschöne Schildkrötengehäuse wird durch ein blaues Zifferblatt mit permanenter Kleiner Sekunde im rechten, weiß-zurückgesetzten Totalisator mit orangenen Details ergänzt. Auf der Rechten Seite befindet sich der 30-Minutenzähler des Chronographen und ein zentraler Stoppsekundenzeiger – ebenfalls in Orange sorgt für die Anzeige der gestoppten Minuten.

Eine Tachymeterskala auf dem Rehaut umschließt die innenliegende Drehlünette mit Countdown-Skalierung, die von 60 herabzählt. Diese lässt sich über die zusätzliche Krone bei 8 Uhr verstellen. Gewohnt ist die Steuerung der Chronographenfunktion über die beiden orangefarbenen Drücker auf der rechten Flanke, ebenso die Einstellung der Zeit über die dort platzierte Hauptkrone. Der schwarze Drücker bei 10 Uhr dagegen fungiert als Korrekturdrücker für die Datumsanzeiger bei 6-Uhr.

Zifferblatt-Detail Chrono-Matic 50
In der Detailaufnahme sind die aufgesetzten Stundenmarker gut zu erkennen.

Die aufgesetzten und polierten Stundenmarker sind, wie die Zeiger für Stunden und Minuten mit SuperLuminova ausgelegt und leuchten dementsprechend nach, was die Ablesbarkeit auch bei schlechten Lichtverhältnissen ermöglicht. Während ein massiver Gehäuseboden auf der Rückseite mit der Nummerierung von 001 bis 150 graviert ist, trägt die Chrono-Matic 50 ein aufwendiges Saphirboxglas auf der Oberseite.

Auto-Cockpit Armbanduhr von Hamilton
Der Automatikchronograph mit Kaliber H-31 fühlt sich im Auto-Cockpit sichtlich wohl.

Limitiert auf nur 150 Exemplare kostet die Hommage an die 1970er-Jahre 2620 Euro und ist im Online-Shop der Marke und im Fachhandel erhältlich.

Text: Tobias Schaefer

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