Top 7: Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro

Eigenständige Werke ab 1300 Euro!

Januar 2025. Wer sich mit Standardwerken von ETA oder Sellita nicht zufriedengeben möchte, muss sein Budget nicht unbedingt überstrapazieren. Wir zeigen 7 Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro von angesehenen Marken!
Rolex GMT-Master II Rootbeer

Schon vor sieben Jahren hatte unsere Redaktion die Preisentwicklung der vorangegangenen zehn Jahre angesprochen und beispielhaft die unverbindlichen Preisempfehlungen von Modellen wie der Rolex GMT-Master II oder A. Lange und Söhne Lange 1 im ARMBANDUHREN Katalog miteinander verglichen. Schon damals war die Bilanz ernüchternd: Bei erster stieg der Preis in der Stahl/Gold Variante von 6810 Euro in 2007 auf 11.850 in 2017 und auch das zweite Modell verteuerte sich in diesem Zeitraum deutlich von 19.600 Euro auf 31.700 Euro.

In den letzten Jahren hat sich die Situation durch Inflation und steigende Materialpreise (u.a. Gold) weiter verschärft. So kostet eine vergleichbare Lange 1 aktuell sogar 44.500 Euro und Rolex verlangt für die Bicolor GMT-Master II inzwischen 18.100 Euro. Der Blick auf die Preise anderer renommierter Marken wie Omega, Zenith oder Patek Philippe zeigt, dass es sich dabei um einen allgemeinen Trend handelt. Ganz nach den Regeln von Angebot und Nachfrage.

Zwar haben sich die durchschnittlichen Löhne hierzulande im Zeitraum von 2007 bis 2024 ebenfalls erhöht, hinken laut Daten des Statistischen Bundesamt in ihrer Entwicklung von ca. +55% deutlich hinterher. Für Uhrenfans heißt das vor allem: länger sparen oder Alternativen suchen.

Wer bei zweiter Option trotzdem etwas anderes als ein Standardwerk im Begleiter an seinem Handgelenk wissen möchte, kommt mit den folgenden 7 Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro auf seine Kosten. Zwar sind auch bei diesen Marken die Preise (wie überall) gestiegen, allerdings gibt es schon Modelle ab 1300 Euro, so etwas wie ein bodenständiges Mittelfeld um 3000 Euro und auch unsere teuerste Auswahl auf dieser Liste bleibt deutlich unter unserem Budget von 6000 Euro.

Portemonnaie mit Geld
Bild: KI

Menschen, deren Portemonnaie nicht prall gefüllt ist müssen also nicht auf Uhren mit Manufakturwerk verzichten! Im Gegenteil, denn die Zahl der Marken, die ihre Uhrwerke selbst entwickeln und herstellen, ist in den letzten Jahren stark gestiegen.

Eine Ursache liegt in der Politik des Swatch-Group-Werkeherstellers ETA begründet, der seine Großserienuhrwerke erst verteuerte und dann auch noch verknappte. Zwar wurde das Vakuum inzwischen besonders durch die Schweizer Firma Sellita ausgefüllt, die im großen Stil die nachfrage nach robuster Uhrwerkstechnik erfüllt, jedoch motivierte der Umschwung einige Uhrenmarken dazu, sich buchstäblich selbst ans Werk zu machen, was für deutlich mehr Werkevielfalt gesorgt hat.

1. Nomos Club

Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro

Nicht nur «Made in Germany» sondern auch noch aus dem deutschen Uhren-Mekka Glashütte sind die Armbanduhren von Nomos. Egal ob Tangente, Ludwig oder Club – fast alle Modelle der Marke passen locker ins Budget und werden mit einer unglaublichen Fertigungstiefe vor Ort in Glashütte hergestellt. Zwar ist die Fertigung der Komponenten (wie inzwischen überall) großflächig automatisiert, wird jedoch ausschließlich in den eigenen Hallen der Marke ausgeführt. Zahlreiche Kaliber wie das DUW 3001, DUW 6101 oder zuletzt das DUW4601 der neuen Tangente 2date und ein eigenes Hemmungssystem wurden von den Nomos-Konstrukteuren selbst realisiert und in Glashütte gebaut.

Nomos Glashütte Kaliber Alpha

Besonders günstig kann man in den Genuss des ersten von Nomos entworfenen Kaliber «Alpha» kommen. Das Handaufzugswerk mit bis zu 43 Stunden Gangreserve ist im klassischen Glashütte-Stil gebaut und mit einer Dreiviertel-Platine ausgestattet. In der Club Serie mit ihren Modellderivaten Campus oder Sport und in großer Farbvarianten-Vielfalt ist das Werk – eingeschalt in Gehäuse mit 36 oder 38 mm – schon für 1300 bis 1400 Euro zu haben. Für 200 Euro mehr gibt’s dann noch die Option für einen Saphirglasboden, der sich beim hübsch dekorierten Handaufzugswerk auch wirklich lohnt. Und auch größere Automatikvarianten sind preislich in greifbarer Nähe!

2. Damasko DK30

Damasko DK30 Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro

Ebenfalls in Deutschland gefertigt jedoch im bayrischen Barbing, werden die Armbanduhren von Damasko. Die mittelständische Firma überraschte 2021 mit der Vorstellung des neuen Kalibers A26-1, das mit einer Fertigungstiefe von über 90 Prozent in den eigenen Hallen gefertigt wird. Zwar wurden einzelne Konstruktionsmerkmale von den verbreiteten ETA-Kalibern übernommen, um einen reibungslosen Service durch versierte Uhrmacher zu ermöglichen, die Aufzugsgruppe und verwendeten Materialien dagegen wurden entschieden verbessert: für den Aufzug der maximalen Gangautonomie von 42 Stunden sorgt ein neu entwickelter bidirektionaler und verschleißarmer Rotor mit Keramik-Kugellagern und das Werk ist antimagnetisch nach DIN 8309.

Damasko Manufakturwerk A26-1

Zum Einsatz kommt das Werk beispielsweise im sportlich-eleganten Klassiker DK30, dessen Fokus auf der guten Ablesbarkeit der Zeitanzeige mit markanten Leuchtzeigern für Stunden, Minuten und Sekunden liegt. Das Gehäuse aus kratzfestem und gehärtetem U-Boot-Stahl mit Durchmesser von 39 mm und einer besonders flachen Bauhöhe von 9,95 mm ist mit einem Sichtboden ausgestattet und bis zu einem Druck von 20 bar (200 m) wasserdicht. Den sportlichen Alltagsbegleiter gibt es am Lederband mit Dornschließe schon zum extrem fairen Preis von 1645 Euro – da gibt es nichts zu meckern!

3. Tudor Ranger

Tudor Ranger Platz 3 der Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro

Na gut, Tudor fällt mit den meisten seiner Armbanduhren locker ins Budget und bietet als Schwester-Firma von Rolex eine beachtliche Qualität. Schon früh gründete Hans Wilsdorf neben Rolex auch Tudor als eigenständiges Uhrenlabel. Zwar wurden bisweilen sogar signierte Komponenten von Rolex bei Tudor-Uhren wie der Submariner verbaut, das Schild hat sich in den letzten Jahren jedoch immer weiter von der Krone emanzipiert und bietet inzwischen viele deutlich eigenständigere Armbanduhren mit eigens konstruierten Manufakturwerken an.

Tudor Manufakturkaliber MT5402 mit Automatikaufzug

Neben den beliebten Modellen der Serien Black Bay und Pelagos wurde das Sortiment zuletzt durch eine besonders robuste Expeditionsuhr erweitert. Die Rede ist von der Tudor Ranger, die zudem auch einen günstigen Einstieg in die Welt von Tudor ermöglicht. Bereits ab 3130 Euro ist das Dreizeiger-Modell am Textil- oder Lederarmband erhältlich. Ausgestattet ist es mit dem Manufakturkaliber MT5402, das auch in einigen Black Bay’s zum Einsatz kommt. Das Chronometer-Werk (COSC-Zertifizierung) mit 70 Stunden Gangreserve wird im Falle der Ranger in ein Edelstahlgehäuse mit 39 mm Durchmesser und einer Höhe von 12 mm eingeschalt und darin bis zu einem Druck von 10 bar (100 m) vor Wasser geschützt.

4. Frederique Constant Manufacture Classic Date

Frederique Constant Manufacture

Erst 1988 von Aletta und Peter Stas gegründet kann man bei Frederique Constant von einer noch recht jungen Uhrenmarke sprechen. Ziel des Ehepaars war es, eine Schweizer Uhrenmarke zu gründen, die das Luxusgut der mechanischen Armbanduhr mit Swiss-Made-Siegel einer breiteren Käuferschicht zugänglich macht. Ein hohes Maß an Qualität bei vergleichsweise günstigen Preisen war von Anfang an das Ziel. Inzwischen baut die, in Genf ansässige Manufaktur, die Teil der Citizen-Gruppe geworden ist sogar eine große Menge an Manufakturkalibern, darunter neben Dreizeiger-Werken und Chronographen sogar besonders aufwendige Komplikationen wie einen ewigen Kalender.

Kaliber FC-706 mit Automatikaufzug

Der Einstieg in die Manufaktur-Linie von Frederique Constant gelingt z.B. mit der Manufacture Classic Date, eine – wie der Name schon sagt – klassische Dresswatch mit Datumskomplikation, die in diesem Fall über ein Zeigerdatum im Hilfszifferblatt über der 6-Uhr-Position dargestellt wird. Im 40-mm-Gehäuse aus Edelstahl, das 11,78 mm in der Höhe misst arbeitet das hauseigene Kaliber FC-706 mit 72 Stunden Gangreserve und Automatikaufzug. Schon für 3295 Euro ist das schicke Modell mit Zwiebelkrone, in verschiedenen Farben erhältlich.

5. Oris Aquis Date Calibre 400

Oris Aquis Date Calibre 400, der 5. Platz der Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro

Eine Marke, die zu einem großen Teil auf die Werke von ETA bzw. Sellita gesetzt hat und es z.T. auch immer noch tut ist Oris aus dem schweizerischen Hölstein bei Basel. Seit einiger Zeit jedoch hat die Marke daneben auch eigene Manufakturwerke im Angebot, die bei den beliebten Reihen ProPilot oder eben auch Aquis zum Einsatz kommen. Nennenswert ist neben einem hochwertigen Handaufzugskaliber vor allem das amagnetische Automatikwerk Calibre 400. Entwickelt als robustes Basiswerk, das perspektivisch weitere Komplikationen antreiben kann, bietet es durch den Einsatz zweier Federhäuser eine Gangreserve von ganzen 120 Tagen bei 28.800 Halbschwingungen pro Stunde.

Rückansicht der Aquis Date Calibre 400 Upcycle als Beispiel

Die Aquis Date Calibre 400 ist eine klassische Taucheruhr mit einseitig drehbarer Lünette mit 60er-Skalierung und Keramikeinlage. Entsprechend ihrem Einsatzgebiet ist das Modell bis zu einem Druck von 30 bar wasserdicht und ist in mehreren Farbvarianten sowie am Kautschuk- oder Edelstahlband erhältlich. Alle Zifferblattvarianten sind mit aufgesetzten Stundenmarkern ausgestattet, die zudem mit Leuchtmittel versehen sind und eine hervorragende Ablesbarkeit garantieren. Am Kautschukband mit Faltschließe ist die stählerne Taucheruhr bereits ab 3400 zu haben.

6. Baume & Mercier Clifton

Baume & Mercier baut Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro z.B. die Clifton

Die Clifton 10592 oder 10699 von Baume & Mercier ist nur ein Beispiel für ein Modell der Genfer Uhrenmarke das mit einem eigenen Kaliber ausgestattet ist. Das Kaliber BM13-1975 mit Chronometer-Zertifizierung durch die unabhängige COSC ist in Zusammenarbeit mit dem Richemont-Werkespezialisten ValFleurier entstanden und bietet bei 28.800 Halbschwingungen pro Stunde eine komfortable Gangautonomie von 120 Stunden bzw. 5 Tagen, die vom Automatikaufzug aufrechterhalten wird.

Das Kaliber Baumatic BM13-1975A von Baume & Mercier

Das klassische Gehäusedesign mit 40 mm Durchmesser und einer Höhe von 11,3 mm bietet einen Sichtboden durch den das Werk beobachtet werden kann. Bei den Zifferblättern gibt es viele verschiedene Fabvarianten, jeweils mit Datumsanzeige und rhodinierten Pfeilzeigern und aufgesetzten Stundenmarkern. Die gezeigte Referenz 10592 am Lederband mit Faltschließe kommt für 3550 Euro ans Handgelenk.

7. Grand Seiko Elegance Handaufzug

Varianten der Grand Seiko Elegance Handaufzug

Wir hätten diese Liste auch mit einer Uhr von Seiko beginnen können, die teils deutlich unter 1000 Euro Armbanduhren mit strenggenommen Manufakturwerken anbieten. Stattdessen zeigen wir die Grand Seiko Elegance mit Handaufzug auf der anderen Seite. Doch auch wenn Grand Seiko inzwischen als eigene Marke auftritt und nicht mehr als eine bloße Untereinheit von Seiko gelten möchte, können die Japaner doch vom Know-How der großen Schwester profitieren und erreichen damit nicht nur eine unglaublich hohe Fertigungstiefe, sondern auch Qualität die sich vor den Schweizer Platzhirschen nicht verstecken braucht.

Spitzenuhrwerk von Grand Seiko das Kaliber 9S64

Besonders die Zifferblätter von Grand Seiko zählen bei Uhrenfans zu absoluten Weltspitze und zeichnen sich z.T. durch besondere Strukturen oder Herstellungsmetoden aus. Bereits ab 5200 Euro bekommt man die Grand Seiko Elegance in verschiedenen Farben und mit einem klassisch proportioniertem Edelstahlgehäuse mit 37,3 mm Durchmesser und 11,72 mm in der Höhe. Darin tickt das Handaufzugskaliber 9S64 mit 72 Stunden Gangreserve, das aufwendig finissiert und per Hand assembliert wird – und das für 5200 Euro!

Fazit

Die gezeigten 7 Armbanduhren mit Manufakturwerk unter 6000 Euro sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Angebotsvielfalt von Zeitmessern mit exklusiven Kalibern. Im Sortiment der genannten Marken gibt es weitere Modelle, die es ohne Probleme in diese Übersicht geschafft hätten. Auch Komplikationen wie ein ewiger Kalender bei Frederique Constant, Chronographen bei Seiko oder Frederique Constant sind bereits unter 6000 Euro zu haben. Ein Blick in auf die Vielfalt der Branche kann sich also lohnen!

Text, Zusammenstellung: Tobias Schaefer

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