Rolex in Plan-les-Ouates

Gehäuse und Gliederbänder

Drei riesengroße schwarze Monolithen bilden das Produktionszentrum für Gehäuse und Gliederbänder.

In der Nachbarschaft von Patek Philippe, Vacheron Constantin und Piaget produziert Rolex in drei Gebäuden auf elf Etagen – fünf davon unter der Erde – Gehäuse und Metallarmbänder. Dazu gehört nicht nur die Montage, sondern auch die Entwicklung, Konstruktion und Qualitätskontrolle. Auch das Gold, das für Gehäuse und Bänder benötigt wird, schmelzen Rolex-Mitarbeiter – mit Helmen und silbernen Feuerschutzjacken gekleidet – im hauseigenen Ofen. Zum Beispiel das sogenannte «Everose», eine patentierte Roségold-Legierung mit Platin-Anteil. Bei dieser Mischung soll der rötliche Farbton, der durch das enthaltene Kupfer entsteht, dauerhaft bestehen bleiben, während handelsübliche Legierungen (mit Silber-Beimengung) im Laufe vieler Jahre regelrecht vergilben.

Den Stahl kaufen die Genfer allerdings ein, zum Beispiel beim österreichischen Hersteller Böhler. Natürlich in höchster Qualität, die mit der Nummer 904L bezeichnet wird und auch zur Herstellung chirurgischer Instrumente eingesetzt wird. Letzteres behaupten viele Uhrenhersteller, doch bei Rolex legt man Wert auf die Tatsache, dass man lange nach dem richtigen Hersteller gesucht habe, der die gewünschte Qualität zu liefern imstande ist. Die Legierungsnummer selbst gebe noch keinen umfassenden Aufschluss über die Materialeigenschaften. Wohl nicht zuletzt deshalb unterhält Rolex im Produktionswerk Plan-les-Ouates eine 60-köpfige Forschungs- und Entwicklungsabteilung – nur für die Gehäuse- und Bänderfertigung, wohlgemerkt!

Beeindruckend ist auch der Blick in das unterirdische Hochregallager, wie es nicht nur in Plan-les-Ouates, sondern auch in den drei anderen Produktionszentren in Les Acacias, Chêne-Bourg und Biel eingerichtet ist. Gesteuert von einem ausgeklügelten Warenwirtschaftssystem (SAP), werden hier jeden Abend nach Schichtende sämtliche Werkstücke weggeschlossen, auch Rohmaterialien, Halbzeuge und fertig produzierte Gehäuse und Bänder. Am nächsten Morgen, vor Arbeitsbeginn, sortieren vollautomatisch zusammenarbeitende Roboter die Werkstücke wieder an ihren Platz in den einzelnen Abteilungen. Der Lagerroboter, der mit verblüffender Geschwindigkeit durch die schmalen Gänge des Hochregallagers (in Plan-les-Ouates 60.000 Lagerplätze) saust und bis zu 2800 Bewegungen in der Stunde ausführt, übergibt die in genormten Trägerkisten verpackten Teile an eine «Rohrpost» durch das ganze Gebäude. Über den abgehängten Decken in den Fluren hört man die elektrisch angetriebenen Rollenförderspuren leise surren, und in manchen Abteilungen bahnen sich blinkende selbstfahrende Transportroboter – die von den Angestellten scherzhaft «R2-D2» genannt werden – ihren Weg an die Beschickungsseite der Maschinen.



Rolex in Les Acacias: Firmenzentrale und Endmontage

Rolex Manufacture in Biel: Die Kaliberschmiede

Rolex in Chêne-Bourg: Zifferblätter, Keramik und Edelsteine

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