Die Weltmarke mit der Krone

So tickt Rolex

Rolex ist ein Phänomen. Keine andere europäische Manufaktur verkauft jährlich so viele – ausschließlich mechanische – Uhren, keine andere Uhrenmarke hat sich im letzten Jahrhundert so gut entwickelt und in den letzten Jahrzehnten so erfolgreich etabliert. In den vergangenen 111 Jahren ist aus der von Hans Wilsdorf geschaffenen Marke Rolex eine Ikone geworden, und heute vermutlich einer der profitabelsten Uhrenhersteller der Welt.

Das hat zweifellos mit der von Anfang an gelungenen Kommunikation zu tun – zum Beispiel mit einer jungen Schwimmerin, die 1927 mit einer Rolex den Ärmelkanal durchschwimmt und sich anderntags auf der Titelseite der Daily Mail wiederfindet. Aber auch mit Staatsmännern, Sportlern und Filmstars, die wie selbstverständlich öffentlich ihre Rolex tragen.

Mindestens genauso wichtig für den Erfolg ist die hohe Eigenständigkeit dieses Unternehmens. Das gilt für die Modellpolitik und das vielfach kopierte Design, vor allem aber für das technische Know-how. Rolex ist die Uhrenmarke mit der wohl höchsten Fertigungstiefe in Europa. Als Stiftung vom Druck der Aktionäre und der Gier einzelner Besitzer befreit, konnte – ja, musste – Rolex den erwirtschafteten Gewinn immer wieder in die Firma stecken. Neben modernen Produktionsmaschinen und großzügigen Gebäuden investierte man in den letzten Jahrzehnten mit Vorliebe in den Kauf und die Integration ehemals externer Zulieferer.

Heute konstruiert und produziert der Gigant einfach alles im eigenen Hause, abgesehen von Lederbändern, Zeigern und Saphirgläsern. Seit einigen Jahren gehört Rolex auch in den erlauchten Kreis der Uhrenhersteller, die in der Lage sind, ihre eigenen Unruhspiralen herzustellen. Und das nicht etwa in homöopathischen Stückzahlen: In jüngerer Vergangenheit dürfte die Zahl jährlich produzierter Uhren zwischen 700.000 und 800.000 gelegen haben. Offizielle Zahlen gibt es von Rolex zwar nicht, weil man als Stiftung nur eingeschränkt publikationspflichtig ist. Doch weil Rolex inzwischen all seine Uhrwerke zur Prüfung bei der Offiziellen Schweizer Chronometerprüfanstalt COSC vorlegt – und zwar in deren Niederlassung in Biel –, lassen sich zumindest halbwegs realistische Zahlen nennen.

Damit ist eine Rolex-Uhr ganz sachlich betrachtet ein Massenprodukt, doch die stets knapp gehaltene Versorgung der Märkte mit besonders nachgefragten Modellen macht diese zu echten Luxusgütern – aus Stahl! Auch in Sammlerkreisen ist Rolex ein beliebtes Thema, nicht zuletzt wegen des hohen Werterhalts. Das alles kommt nicht von ungefähr, wie unsere Redaktionsmitglieder Peter Braun und Martin Häußermann zu Beginn dieses Jahres bei einem Besuch aller vier Rolex-Fertigungsstätten in Genf und Biel herausfanden.


Rolex in Les Acacias: Firmenzentrale und Endmontage

Rolex Manufacture in Biel: Die Kaliberschmiede

Rolex in Plan-les-Ouates: Gehäuse und Gliederbandfertigung

Rolex in Chêne-Bourg: Zifferblätter, Keramik und Edelsteine

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