Einsteigeruhren mit Manufakturwerk Teil 1

Interessante Basics

Die Welt der Manufakturwerke ist nicht hermetisch abgeriegelt: Auch Luxusmarken bieten ansprechende Einstiegsmodelle mit eigenen Kalibern. ARMBANDUHREN hat den aktuellen Überblick und stellt in Teil 1 interessante Basics vor.
Nomos Glashütte Club Campus
Club Campus von Nomos Glashütte ist mit dem hauseigenen Handaufzugskaliber Alpha ausgestattet und kostet 1200 Euro.

Eine echte Uhrenmanufaktur gilt als Inbegriff von Expertentum und feinem Handwerk. Denn für diesen Titel muss man in der Lage sein, eigene Werke zu konstruieren und diese mit selbst gefertigten Komponenten herzustellen. Dies gelingt bereits im Basissegment mit ansprechender Mechanik.

Nomos Glashütte

Für interessante Manufakturuhren steht das Unternehmen aus Sachsen wie kaum eine andere Uhrenmarke. Das inhabergeführte Unternehmen hat bereits in jungen Jahren auf eigene Forschung und Entwicklung gesetzt. Das Ergebnis war das Handaufzugswerk Alpha, dessen Aufbau auf das bewährte «Peseux»-Kaliber (ETA 7001) zurückgeht. Anfänglich wurde es von der Swatch-Group-Tochter bezogen, dann aber in Details nach und nach aufgewertet, bis schließlich alle Komponenten selbst gefertigt und finissiert wurden.

Heute preist man das Kaliber Alpha bei Nomos Glashütte als «hochgelobten, hochpräzisen Klassiker – robust, ganggenau und zuverlässig». Zum Einsatz kommt es in den Modellen Tangente, Ludwig, Tetra, Orion und Club sowie in allen Uhren mit einem Gehäusedurchmesser von 33 Millimetern.

Die Charakteristiken des Kalibers Alpha sind ein Durchmesser von 23,3 Millimetern (10 ½ Linien nach der alten Uhrmacher-Nomenklatur), eine Werkhöhe von 2,6 Millimetern sowie eine Sekundenstoppvorrichtung. Es bietet eine Gangautonomie von mindestens 43 Stunden und eine typische Glashütter Finissierung: Die Schrauben sind temperaturgebläut, die Werkoberflächen rhodiniert und mit Glashütter Streifen oder Perlagen dekoriert; Sperr- und Kronrad tragen den Glashütter Sonnenschliff.

Preislich markiert das Kaliber Alpha den Einstieg in die Welt von Nomos Glashütte. Das 2017 lancierte Modell Club Campus, ausgestattet mit besagtem Uhrwerk, kostet 1200 Euro. Uhren mit Manufaktur-Automatikwerk sind deutlich teurer: Die Club Campus neomatik 39 nachtblau kommt auf 2340 Euro und ist mit dem 2015 präsentierten, komplett inhouse gefertigten Kaliber DUW 3001 ausgestattet. In diesem Uhrwerk arbeitet auch die selbst konstruierte Hemmungsbaugruppe («Nomos-Swing-System»).

Frederique Constant Manufacture Classics
Die Referenz FC-710MC4H6 aus der Serie Manufacture Classics von Frederique Constant mit dem Automatikwerk FC-710 kostet 2290 Euro.

Frederique Constant

Die Schweizer Marke ist bekannt für ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis. Das vor 32 Jahren von Aletta und Peter Stas gegründete Unternehmen, das inzwischen zur Citizen Group gehört, stellte 2004 das erste eigene Manufakturkaliber vor.

Mittlerweile umfasst die Modellfamilie insgesamt 29 hauseigene Uhrwerke, darunter auch Kompliziertes. Selbst dabei bleibt man in Genf preisbewusst: Ein Tourbillon mit ewigem Kalender ist bereits für knapp unter 20.000 Euro zu haben, ein Ewiger Kalender ab 8400 Euro und ein Flyback-Chronograph für 4195 Euro.

Alle Mechanismen werden in den eigenen Ateliers konstruiert und gefertigt. Das gilt auch für das Automatikkaliber FC-710, das preislich am Beginn der Manufakturuhren steht. Das Werk arbeitet zum Beispiel in der Referenz FC-710MC4H6 aus der Serie Manufacture Classics und bietet klassische Tugenden: eine Frequenz von 28.800 Halbschwingungen pro Stunde, 42 Stunden Gangreserve und Datumsanzeige. Das Edelstahlgehäuse mit 42 Millimetern Durchmesser hat einen Glasboden, der freien Blick auf das Manufakturwerk bietet. In dieser Variante kostet das Modell 2290 Euro.

Maurice Lacroix

Maurice Lacroix Masterpiece Moon Retrograde
Masterpiece Moonphase Retrograde von Maurice Lacroix bietet Kompliziertes mit dem Automatikkaliber ML292 für 4900 Euro.

Solide Qualität und vernünftige Preise – dafür steht Maurice Lacroix. Neben einer breiten Basiskollektion mit zugelieferten ETA- und Sellita-Werken sowie vielfältigen Quarzmodellen verlegte sich Maurice Lacroix ab 2006 auf eigene Werke, die alles andere als Standard sind.

Schon das erste Kaliber ML104 aus dem Jahr 2006 bot als besondere Chronographenfunktion einen 60-Minuten-Zähler. Typisch sind auch retrograde Anzeigen, wie sie bei der Uhr Masterpiece Moonphase Retrograde 43 mm zu finden sind – für Tag und Datum. Für optische Ausgewogenheit auf dem Zifferblatt sorgt eine Kleine Sekunde mit integrierter Mondphasenanzeige. Darunter tickt das Automatikkaliber ML292, das in den Ateliers von Maurice Lacroix in Saignelégier gebaut wird. Von hinten bietet es einen ebenso interessanten Anblick dank einer abwechslungsreichen Architektur und Dekorationen wie Genfer Streifen sowie einem vom Markenlogo inspirierten Muster auf den Brücken.

Das Werk fällt mit einem Durchmesser von 33,84 Millimetern (15 Linien) recht üppig aus, dementsprechend ist das Edelstahlgehäuse stattliche 43 Millimeter groß. Das Modell Masterpiece Moonphase Retrograde 43 mm kommt auf einen Preis von 4900 Euro. 

Text: Iris Wimmer-Olbort

Weitere Einsteigeruhren mit Manufakturwerk:

Teil 2: Begehrenswerte Premiumklasse

Teil 3: Die Luxusklasse

Teil 4: Kurzporträts – Einsteigeruhren mit Manufakturwerken von A-Z

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