Uhren & Autos: RolexErfolg auf der Langstrecke
Die Marke mit der goldenen Krone konzentriert sich zukünftig auf die Langstrecken-Weltmeisterschaft und das «Race around the Clock».
Was sind denn extreme Taucheruhren? Manche Uhrenmarke ist mit solchen Profi-Taucheruhren groß geworden, einige fallen mir spontan ein: Rolex, Blancpain, Doxa, Certina, Seiko, Panerai, Omega. Ihre Modellnamen tragen sie wie Ehrentitel: «Submariner», «Seamaster», «Submersible», «Sea-Dweller», «PloProf», «Aqualung», «Marinemaster», «Frogman» oder «Fifty Fathoms».
Die Klassiker befinden sich teilweise schon seit über 60 Jahren im Sortiment der Marken, doch wurden sie natürlich ständig weiterentwickelt – robuster, ganggenauer, zuverlässiger, wasserdichter. Nicht weil wir Amateure heute tiefer tauchen würden als die Profis von damals. Sondern weil es mittlerweile zum guten Ton gehört. Uhren sind schließlich so viel mehr als bloße Instrumente zur Zeitmessung.
Die ewigen Konkurrenten Rolex und Omega tragen ihre Revierkämpfe nicht nur in den Auslagen der Juweliere, sondern auch unter Wasser aus – ganz, ganz tief drunten. Anmerkung der Redaktion: Erst kürzlich lancierte Rolex mit der Oyster Perpetual Deepsea Challenge eine weitere Taucheruhr für extreme Tiefen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Erst vorletztes Jahr entriss Abenteurer und Omega-Botschafter Victor Vescovo den Tieftauch-Weltrekord dem Dokumentarfilmer und Rolex-Testimonial David Cameron, der 2014 mit der Rekordtiefe der «Trieste» im über 10.000 Meter tiefen Marianengraben gleichgezogen hatte. Weil der menschliche Körper dem Wasserdruck in solchen Tiefen nicht standhalten kann, wurden die Rekorduhren an der Außenhaut von Tauchkugeln angebracht.
Die daraus abgeleiteten Kollektionsmodelle haben es da an den Handgelenken solventer Sammler deutlich komfortabler. Die Omega Seamaster Planet Ocean UltraDeep ist tatsächlich wasserdicht getestet bis 6000 Meter, die Rolex Oyster Perpetual Deepsea Sea-Dweller «nur» bis 3900 Meter, aber auch diese Tiefe ist für Freitaucher unerreichbar.
Und mit Investitionsgütern im Wert von 12.000 Euro (Omega im Stahlgehäuse mit Gliederband) bzw. 13.250 Euro (Rolex) gehen Uhrenliebhaber ohnehin eher pfleglich um, zumal sich zu den stolzen Preisen auch die Schwierigkeiten bei der Beschaffung solch begehrter Objekte gesellen.
TAG Heuer hat Anfang dieses Jahres mit der Aquaracer Professional 1000 m Superdiver ebenfalls den Hut in den Ring geworfen. Auch das Topmodell der runderneuerten Erfolgslinie wendet sich an Extrem- und Berufstaucher und wird letzten Endes wohl doch hauptsächlich von begeisterten Amateuren getragen werden.
Für 6300 Euro ist die ganz aus Titan gefertigte Profi -Uhr sogar noch ein vergleichsweise preiswertes Vergnügen. Die italienische Marke Panerai zählt zu den Pionieren der Taucheruhren-Entwicklung und rüstete schon vor dem Zweiten Weltkrieg «Torpedoreiter» mit wasserdichten Zeitmessern aus.
Innerhalb der Richemont-Gruppe genießt die Marke hohes Ansehen für ihre historische und technische Kompetenz, wobei neben den Klassikern Radiomir und Luminor das Modell Submersible mit Drehlünette und Kronen-Anpressbügel am ehesten dem heutigen Bild der Taucheruhr entspricht. «Quaranta-Quattro» heißt die neue Variante, die mit ihrem Durchmesser von 44 mm die Lücke zwischen der großen Submersible (47 mm) und der «kleinen» Ausführung mit 42 mm schließt. Preislich positioniert sich die 44er mit 9200 Euro in konventionellem Edelstahl ebenfalls in der Mitte.
Text: Peter Braun