TAG Heuer Formula 1 / Kith

Plastic fantastic

Mai 2024. Wer in diesem Sommer mit der TAG Heuer Formula 1 / Kith am Handgelenk in eine Strandbar geht, muss damit rechnen, kräftig übers Ohr gehauen werden. Denn der erfahrene Barkeeper sieht auf einen Blick, das dieser Mensch nicht mit Geld umgehen kann.

Ich kann es immer noch nicht fassen: 1500 Euro kostet ein Exemplar der von TAG Heuer in Kooperation mit dem US-Modelabel Kith neu aufgelegten Formula 1, einst das Einsteigermodell der (motor)sportlich orientierten Schweizer Uhrenmarke. 1500 Euro – für spritzvergossenen Kunststoff («Arnite») mit Quarzwerk und Gummiarmband. Aber die offiziell lizensierten Plastik-Karikaturen der Omega Speedmaster und der Blancpain Fifty Fathoms aus dem Hause Swatch haben offenbar einen wunden Punkt in der Psyche der von hohen Preisen frustrierten Uhrenfreunde berührt. Und Begehrlichkeiten geweckt, denn die modisch bunten Quarzticker verkauften sich wie geschnitten Brot und bescherten der Swatch Group unterm Strich eine recht gute Konzernbilanz.

Jetzt soll die Kith Heuer Formula 1 «Just Us» Limited Edition für TAG Heuer den Spagat zwischen den immer teureren Carreras, Monzas, Monacos und Aquaracers und den Portemonnaies der treuen Markenfreunde schaffen. Bei dem mit großem Tamtam inszenierten Formel 1 Grand Prix von Miami am ersten Maiwochenende wurden die bunten Sportuhren in der Kith-Boutique daselbst präsentiert und erwartungsgemäß gut verkauft. Wer 10.000 Dollar und mehr für eine Eintrittskarte zum F1 Paddock Club zu zahlen bereit ist, macht nicht auf halbem Wege kehrt.

Die Gehäuse der neuen Formula 1 werden auf denselben Spritzgussformen vom selben Hersteller wie 1986 hergestellt, natürlich in «verbesserter Materialqualität» und mit hochwertigeren Kautschukbändern ausgestattet. Es gibt auch eine Metallversion (Metal Injection Moulding, also ebenfalls spritzvergossen) mit Metallgliederband. 35 Millimeter durchmessen die Quarzuhren, die in zehn verschiedenen Designs in – je nach Begehrlichkeit skalierten – Limitierungen von 350 bis 1350 Exemplaren angeboten werden und immer gleich viel kosten.

Die wahren Werte dieser kitschigen Statussymbole werden sich wohl erst nach dem zu erwartend schnellen Ausverkauf herauskristallisieren, und ich befürchte erschütternde Erkenntnisse.


Text: Peter Braun

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