Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph

The Beast

Februar 2025. Audemars Piguet aus Le Brassus im Vallée de Joux feiert dieses Jahr das 150. Firmenjubiläum und Hype-Modelle wie Royal Oak und die größere Offshore polarisieren nach wie vor. Wir werfen einen genaueren Blick auf «The Beast» mit Flyback-Chronographen.

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Als die Royal Oak Offshore 1993 vorgestellt wurde, waren die Reaktionen auf die für damalige Verhältnisse empörend große Armbanduhr mit 42 mm Durchmesser unterm Strich wohl eher negativ. Zu groß, zu teuer und zu auffällig soll sie gewesen sein. Und auch Royal-Oak-Schöpfer Gerald Génta soll laut Überlieferungen wenig von der Weiterentwicklung seines eleganten Designs im 36-mm-Gehäuse gehalten haben.

Dabei hatte Génta mit der Royal Oak in den Siebzigern anfangs doch ähnlichen Gegenwind erlebt, schließlich war auch sein Entwurf anfangs schwer verkäuflich und das auch noch auf Grund teils ähnlicher Kritikpunkte. So wird der Kritisierte zum Kritiker. Inzwischen und das wohl ganz zur Freude von Audemars Piguet haben sich Royal Oak und Offshore, genannt «The Beast» gleichermaßen einen festen Platz auf den Wunschzetteln vieler Uhrenfreunde verdient und waren in den letzten Jahren hoch in der Rangliste der beliebtesten Armbanduhren der Luxusklasse verankert.

Auffälliges Gehäuse der Royal Oak Offshore

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph

Größer, maskuliner und auffälliger sollte die Royal Oak Offshore sein, die bei unserem khakifarbenen Anschauungsobjekt die typischen Merkmale der Kollektion trägt. Zusätzlich zur achteckigen Royal-Oak-Lünette mit polierten Edelstahlschrauben, die rückseitig mit dem Gehäuseboden verschraubt wird, besteht auch das aufwendig gebürstete Gehäuse mit einer zu den Bandanstößen expandierenden Strichdicke aus Titan. Dabei handelt es sich bekanntermaßen um ein bisweilen recht glanzloses Leichtmetall, was sich allerdings nur auf der satinierten Rückseite des Gehäusemittelteils von seiner gräulichen Seite zeigt. Auf der Oberseite und dem aufgeschraubten Gehäuseboden mit Sichtfenster aus Saphirglas dagegen strahlt es auf Grund der hervorragend ausgeführten Politur geradezu, wohl auch auf Grund der glänzend polierten Fasen.

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph Seitenansicht

Treu gegenüber den Neunzigern ist bei der gezeigten Referenz die Ausführung der Krone und Chronographen-Drücker mit Überzug aus schwarzem Kautschuk, sowie die zwischen Lünette und Gehäusemittelteil sichtbare schwarze Dichtung, die eine optisch gewollte technische Anmutung hat und zudem zur Wasserdichtheit bis zu einem Druck von 10 bar (100 m) beiträgt. Der Gehäusedurchmesser von 43 mm, kombiniert mit einer Höhe von 14,4 mm und einem Abstand zwischen den Bandanstößen von 53,9 mm machen auch diese Offshore zu einer präsenten Erscheinung am Handgelenk.

Zifferblatt mit Tapisserie-Struktur

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph Zifferblatt Méga Tapisserie

Das khakifarbene, je nach Lichteinfall mal mehr, mal weniger satt wirkende Zifferblatt ist mit der bekannten Tapisserie-Struktur der Kollektion ausgestattet, die in diesem Fall jedoch etwas hochskaliert wurde und in der Nomenklatur von AP unter «Méga-Tapisserie» geführt wird. Darauf aufgesetzt sind modern gestaltete arabische Ziffern mit Leuchtmittelauflage und das AP-Logo, jeweils, wie auch die Zeiger gefertigt aus Weißgold. Auf dem Rehaut ist außerdem eine Tachymeter-Skala zu finden, mit der die durchschnittliche Geschwindigkeit z.B. eines Autos über 1000 Meter gemessen werden kann.

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph Wristshot

Bevor 2021 das neue Kaliber 4404 Einzug in den Royal Oak Offshore Chronographen fand, war das Datum aufgrund der auf das Basiskaliber aufgesetzten Modulkonstruktion deutlich tiefer unter dem Zifferblatt versenkt. Eine Art Tunnel führte den Blick auf die zurückgesetzte Datumsscheibe. Bei den aktuellen Modellen wurde das behoben, sodass die Zahlenscheibe nun direkt unter dem Zifferblatt liegt. Eine unter dem Deckglas liegende Lupe über dem Datum und das runde Fenster bleibt als Anspielung auf die historische Bauweise jedoch erhalten.

Hohe Uhrmacherkunst: Kaliber 4404

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph Kaliber 4404

Die Basis des neuen und integrierten Chronographenkaliber aus der Audemars Piguet Manufaktur in Le Brassus wurde anlässlich der Chronographen der Kollektion 11.59 entwickelt und wird, wie von einer Marke wie AP zu erwarten komplett von Hand dekoriert. Unter der kugelgelagerten Schwungmasse aus 22-karätigem Gold, die mit Grainage und verschiedenen Polituren bearbeitet ist, finden sich aufwendige Streifenschliffe und Perlage, genauso wie schwarz polierte beziehungsweise anglierte Kanten an den Platinen, Kloben und weiteren Komponenten.

Und auch technisch bietet das Flyback-Kaliber mit Normfrequenz von 4 Hertz interessante Einblicke: Neben der Unruh lässt sich vor allem der Chronographen-Mechanismus, gesteuert durch ein schwarz poliertes Schaltrad gut beobachten. Die drei Hämmer, zuständig für die Rückstellung der zentralen Stoppsekunde sowie Minuten und Stunden der Chronographenfunktion zeigen besonders eindrücklich ihre gefederte Bewegung, die beispielsweise beim Rückstellen über den unteren Drücker auf der rechten Gehäuseflanke ausgelöst wird.

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph Kaliber 4404 mit Flyback

Beim Start des Chronographen kann zudem das Einkuppeln der Chronographengruppe über eine einsehbare vertikale Kupplung beobachtet werden. Eine Besonderheit, die das Ruckfreie und verschleißarme Starten der Stoppfunktion gewährleisten soll. Sie steht im Kontrast zur häufig verbauten horizontalen Kupplung, bei der die ineinandergreifenden Zähne zweier Räder beim Kupplungsvorgang teilweise durchrutschen können.

Integriertes Armband und Boutique-Preis

Audemars Piguet Royal Oak Offshore Chronograph integriertes Armband

Das integrierte Armband mit Titananstoß und Dornschließe wird mittels einem Federsteglosen Schnellwechselsystem direkt am Gehäuse befestigt und kann auf Druck zweier versteckter Knöpfe, die sich auf der Innenseite befinden, vom Gehäuse gelöst werden. Mitgeliefert sind dementsprechend zwei Bänder: Neben dem gezeigten Kautschukband mit geprägtem Textilmuster auch ein schwarzes Kalbslederband. Die Nachfragesituation in der Kollektion Royal Oak Offshore sollte sich inzwischen etwas entspannt haben. Das Modell wird in den Boutiquen von Audemars Piguet zum Preis von 38.700 Euro angeboten.

Text, Bilder: Tobias Schaefer

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