RICHARD MILLE RM 35-03 AUTOMATIC

IRON BUTTERFLY

Per Drücker lässt sich der Aufzugsrotor des Automatikkalibers RMAL2, der Richard Mille Automatic Rafael Nadal quasi ausschalten: Die geteilte Schwungmasse klappt wie zwei Schmetterlingsflügel auseinander und verliert ihre Unwucht.
Der zweigeteilte Aufzugsrotor des Richard Mille Kalibers RMAL2 lässt sich per Knopfdruck wie ein Fächer spreizen und verändert dadurch seinen Schwerpunkt. In geöffnetem Zustand ist er völlig ausbalanciert und zieht nicht mehr auf.

Bei den vielen Sportlern in Richard Milles Kundschaft ist der Aufzugsmechanismus der Automatikuhren besonders gefordert: Schon nach kurzer Tragezeit ist die Aufzugsfeder voll gespannt, und der Gleitzaum im Federhaus rutscht permanent durch. Das ist auf Dauer nicht gesund.

Nun verfügen die ursprünglich auf einem Vaucher-Kaliber aufbauenden Basisuhrwerke ja bereits über verstellbare Rotorschwungmassen, um der Uhr – je nach Trägerprofil – mehr oder weniger Aufzugsleistung zufließen zu lassen. Allerdings muss zum Verstellen der Rotorwange das Gehäuse geöffnet werden, was man gern dem Uhrmacher überlässt. Drei Jahre haben die Uhrmacher um Technikchef Salvador Arbona in der Entwicklungsabteilung von Richard Mille Horométrie probiert und getüftelt. Nun haben sie einen Mechanismus entwickelt, der sich bequem über einen Drücker bedienen lässt.

DER SCHMETTERLINGSEFFEKT

In Aufzugsposition bilden die beiden «Butterfly»-Segmente eine konventionelle Schwungmasse.
Im «Sport-Modus» findet die Schwerkraft keinen Angriffspunkt – der Rotor bleibt stehen. Ganz unten zu sehen der federbelastete Klapp-Mechanismus.

Im Gegensatz zu der in manchen Richard-Mille-Kalibern verwendeten Freilaufkupplung im Aufzug, die den Rotor bei voll gespannter Aufzugsfeder aus dem Kraftfluss auskoppelt und quasi leer umlaufen lässt, setzt der «Butterfly»-Mechanismus an der Geometrie der Schwungmasse an. Das auf den ersten Blick wie eine konventionelle 180°-Rotorwange erscheinende Aufzugsgewicht besteht in Wirklichkeit aus zwei 90°-Segmenten, die über einen Zahnradsatz schwenkbar miteinander verbunden sind. Wenn man den «Sport Mode»-Drücker bei der «8» betätigt, klappen die beiden 90°-Segmente – federbelastet – auseinander, bis sie sich auf einer gedachten Achse gegenüberliegen. Dadurch reduziert sich die Unwucht des Rotors auf null, und der Schwerkraft bzw. Fliehkraft ist jeglicher Ansatz zur Beschleunigung des Aufzugs entzogen. So kann der Uhrenträger vor einer Phase mit starken Armbewegungen den Aufzug einfach stilllegen und dadurch erhöhtem Verschleiß oder gar Beschädigungen im Uhrwerk vorbeugen.

Der Umschalter für den Aufzugsmechanismus im Kaliber RMAL2 im Detail.

Auf erneuten Drücker-Druck falten sich die «Schmetterlingsflügel» wieder zu einer halbkreisförmigen Schwungmasse zusammen. Eine Anzeige («Off-On») im Zifferblatt bei der «6» informiert den Träger über den Funktionszustand des Rotors. Ein zweiter Indikator im Zifferblatt nennt den Funktionsmodus der Krone, wahlweise Aufzug (W), Neutral (N) oder Zeigerstellung (H).

DIE «BABY NADAL»

Die Linie RM 035 trägt den Spitznamen «Baby Nadal», denn sie ist von den Tourbillon-Uhren der Kollektion RM 027 inspiriert, die Rafael Nadal auf dem Tennisplatz trägt. Das neue Modell RM 35-03 mit dem schaltbaren Schmetterlingsrotor ist in zwei Versionen erhältlich, wahlweise mit schwarzem Gehäusemittelteil aus Karbon und weißen Lünetten oder wie unser Fotomodell mit weißem Gehäusemittelteil mit blauen Lünetten. Das weiße bzw. blaue Material ist Quartz-TPT, ein aus unzähligen hauchdünnen Schichten aufgebauter Karbonfaser-Werkstoff, superleicht und mechanisch äußerst widerstandsfähig. Das vollständig skelettierte Uhrwerk vom Kaliber RMAL2 kann dank der Saphirgläser auf der Vorder- und Rückseite von beiden Seiten betrachtet werden.

Platine und Brücken aus Titan mit grauer Elektroplasma- und PVD-Beschichtung unterstreichen die markante Optik dieser Uhr. Das fehlende Zifferblatt allerdings erschwert die Ablesbarkeit erheblich, zumal die skelettierten Zeiger mit den zu einem stilisierten x-förmigen Schmetterlingsflügel-Motiv arrangierten Uhrwerkteilen konkurrieren.

Text: Peter Braun

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