Montblanc Deep 4810River deep, mountain high
Die neue Taucheruhr aus der Kollektion Iced Sea ist so wasserdicht wie der Mont Blanc hoch.
Das Engagement für den Alpinismus steckt der Marke Montblanc nicht nur im Namen, sondern offenbar auch in den Genen: Markenbotschafter Reinhold Messner hat 1978 den Mount Everest ohne Sauerstoffmaske und zwei Jahre später im Alleingang bezwungen. Nun unterstützt Montblanc den nepalesischen Extrembergsteiger Nimsdai Purja, der es dem Südtiroler gleichtun will. Für seine Expedition ohne Sauerstoff auf den höchsten Gipfel der Welt produziert Montblanc einen «Zero Oxygen»-Chronographen, dessen Gehäuse in Le Locle in einer reinen Stickstoff-Atmosphäre verschlossen wird und dadurch keinen Sauerstoff enthält.
Was wie ein geschickter Marketing-Gag klingt (und unterm Strich natürlich auch ist), hat einen durchaus seriösen Hintergrund: Im Uhrengehäuse eingeschlossener Sauerstoff befördert die Oxidation von Metallteilen und begünstigt bei Temperaturstürzen das Beschlagen des Uhrenglases. Stickstoff ist da unkomplizierter, und weil unsere Umgebungsluft ohnehin zu 78 % aus Stickstoff besteht, bleibt die molekulare Dichte der Uhrenfüllung vergleichbar und das mechanische Uhrwerk bedarf keiner Neuregulierung. Der 1858 Geosphere Chronograph 0 Oxygen verfügt lediglich über speziell abgedichtete Drücker und eine Schraubkrone, die den Gasaustausch zwischen innen und außen verhindern sollen – auch in 8848 Metern Höhe, wo der Außendruck nur noch um die 300 Hektopascal beträgt (Le Locle: 890 hPa).
Der sauerstofflose Chronograph hat aber noch eine weitere Besonderheit zu bieten: Als Mitglied der Geosphere-Modellfamilie verfügt er natürlich über eine Weltzeitanzeige im Stil der klassischen Automatikuhr. Die Anzeige mit ihren zwei gegenläufigen 24-Stunden-Hemisphären wird auf das hauseigene Manufaktur-Chronographenwerk MB 25.10 montiert, das dadurch zum Kaliber MB 29.27 mutiert. Exakt 8000 Euro kostet die eisblaue Sonderserie im Titangehäuse, die auf 290 Exemplare limitiert ist, Bezug nehmend auf die 29.031 Fuß, die Nimsdai Purja auf seinem Weg zum Dach der Welt überwinden muss.
Dasselbe eisblaue Zifferblatt wie beim Zero-Oxygen-Chronographen ziert auch die zweite große Montblanc-Neuheit des Jahres, die Taucheruhr 1858 Iced Sea Automatic Date. Inspiriert vom Schlierenmuster in den meterdicken Eisschichten der Gletscherseen, werden die Zifferblätter mit hölzernen Werkzeugen beschliffen und unter poliertem Klarlack versiegelt. «Gratté boisé» heißt die Technik, und das Ergebnis wirkt verblüffend dreidimensional – dabei sind die Zifferblätter nur 0,5 mm stark.
Die Iced Sea ist die erste waschechte Taucheruhr der Marke Montblanc, zertifiziert nach ISO 6425 zusätzlich zum hauseigenen 500-Stunden-Test, in dem Stoßfestigkeit, Magnet- und Temperaturbeständigkeit, Wasserdichtheit (30 bar) und die Zugfestigkeit von Band und Schließe überprüft werden. Das Gliederarmband verjüngt sich von 22 mm Breite an den Bandanstößen auf 16 mm an der Doppelfaltschließe und trägt damit ebenso zum Tragekomfort bei wie der reduzierte Durchmesser von 41 mm.
Die blaue Keramiklünette verfügt über ein in einem dunkleren Farbton abgesetztes Segment von 0 bis 15 Minuten (eine Forderung der Taucheruhren-Norm ISO 6425), die aufgesetzten Ziffern und Stundenmarker auf dem Zifferblatt sind wie die Zeiger mit Nachleuchtmasse belegt. Der Gehäuseboden ist mit einer dreidimensionalen Reliefgravur verziert, die einen Eisberg und einen Taucher bei der Erkundung des Gletschersees darstellt. Ausgestattet mit dem oben erwähnten Gliederband kostet die Uhr 2950 Euro, am Kautschukband sind es 200 Euro weniger.
Text: Peter Braun
Rolex Oyster Perpetual Air-King 2022