Im Gespräch: Franz Linder, CEO von Mido

«Für Schweizer Uhren begeistern»

August 2023. Mit der neuen Multifort TV Big Date erfüllt Mido wieder einmal den Anspruch, eine Marke für gute Qualität zum guten Preis zu sein. Die Vorstellung der Neuheit war Anlass für ARMBANDUHREN, mit dem Chef der Marke, Franz Linder, über neue Uhren und alte Tugenden zu sprechen.
Mido Präsident Franz Linder
Franz Linder ist seit 2002 Präsident der Uhrenmarke Mido, die zur Swatch Group gehört.

Ihre neue Multifort TV Big Date ist typisch für Ihre Marke, vereint ein solides Design mit hochwertigen Materialien und dem leistungsstarken Uhrwerk Mido Automatikkaliber 80. Dennoch wurde Mido in Deutschland lange unterschätzt. Wie hat sich die Bekanntheit entwickelt?

Das hat sich in den letzten Jahren sehr verändert und wir sehen große Fortschritte. Vor allem die Modellfamilie Ocean Star ist in Deutschland und den angrenzenden Märkten sehr erfolgreich und beliebt. Damit bin ich sehr zufrieden. Aber natürlich ist immer Luft nach oben.

Viele Jahre war Architektur eine wichtige Inspirationsquelle für Mido. Wie fügen sich die Ocean Star und die neue Multifort TV Big Date hier ein?

Wir haben unsere Kommunikationsstrategie verändert. Den Slogan «Inspired by Architecture» verwenden wir nur noch für Produkte, deren Design direkt in Verbindung mit Architektur steht. Wir haben den Slogan geöffnet und beziehen uns nun auf ein viel breiteres Spektrum. Bei der neuen Multifort nennen wir das «Inspired by New Visions» – das ist eine Anspielung auf die Gehäuseform des TV Shape. Zu dieser haben wir ja eine historische Verbindung, denn ein solches Design gab es mehrfach in unserer Geschichte.

Edelstahlgehäuse der neuen Multifort TV Big Date von Mido
Mit dem 40 mal 39,2 Millimeter großen Edelstahlgehäuse gibt sich die neue Multifort TV Big Date gut tragbar.

Der Look der Multifort TV Big Date passt zum Vintage-Trend sowie zu den angesagten Seventies. Ist die Neuheit als Retro-Modell konzipiert?

Nein, für uns nicht. Für uns ist das ein absolut zeitgemäßes Design und hat nichts mit Vintage zu tun. Immerhin wurden alle Details neu gestaltet. Am gelungensten finde ich das Zifferblatt mit seiner gestalteten Oberfläche. Das ist etwas, das ich als Träger täglich schätze. Denn je nach Lichteinfall verändern sich die Farbgebung des Zifferblatts und seine Struktur. Für mich ist das ein hochwertiges Element, das schön anzuschauen ist.

Apropos hochwertig: Kunden freuen sich über das Preis-Leistungs-Verhältnis: Die neue Multifort kostet je nach Armband 1140 oder 1110 Euro und ist mit dem ausdauernden Automatikwerk Mido Kaliber 80 ausgestattet. Wie gelingt das?

Bevor ich die Frage beantworte, muss ich noch ergänzen, dass die Uhr auch ein Großdatum bietet! Das ist eine Komplikation die sonst eigentlich nur bei Luxusuhren zu finden ist – nun stärkt sie die Funktionalität und auch den Charakter der Uhr.

Zahlreiche neue Designdetails machen die Edelstahluhr unverwechselbar. Modern wirkt die Lünette mit angeschrägter, polierter Kante.
Zahlreiche neue Designdetails machen die Edelstahluhr unverwechselbar. Modern wirkt die Lünette mit angeschrägter, polierter Kante.

Wie uns das gelingt? Wir kalkulieren so schmal wir können. Unser Anspruch ist, hochwertige Uhren zu einem zugänglichen Preise anbieten zu können. Wir wollen Käufer erreichen, die keine unlimitierten Budgets haben. Das gelingt dank unserer Produktionsmenge, da wir sehr große Stückzahlen fertigen. Zugute kommt uns zudem die Zusammenarbeit der Firmen in unserem Mutterkonzern, der Swatch Group, von denen wir unsere Komponenten beziehen. Das erlaubt uns ein sehr attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. So wollen wir Kunden für uns gewinnen, die sich für mechanische Schweizer Uhren begeistern können.

Der Uhrenmarkt verändert sich – viele Marken wenden dem Fachhandel den Rücken zu und setzen auf eigene Boutiquen. Welche Strategie hat Mido?

Unser Anspruch ist, dem Kunden ein bestmögliches Kauferlebnis zu bieten. Vereinzelt kann das in eigenen Boutiquen oder einem großen Shop in Shop mit eigenem Personal stattfinden. Aber wir benötigen die Breite in der Distribution und somit den Fachhandel. Es gibt viele tolle Partner, die uns mit Kompetenz und Herzblut vertreten. Die Zahl der Fachhändler hat sich in den vergangenen Jahren in Deutschland nicht wesentlich verändert und das soll auch so bleiben. Wir wollen grundsätzlich dort präsent sein, wo der Kunde ist. Daher gibt es auch Orte, an denen wir gerne Konzessionäre gewinnen wollen.

Sie sind zusätzlich Geschäftsführer von Union Glashütte. Wie ergänzen sich diese Aufgaben?

Grundsätzlich sind die beiden Marken absolut komplementär und stehen nicht in Konkurrenz. Teilweise gibt es gleiche Fachhandelspartner, was im Vertrieb Synergien ermöglicht. Mido und Union Glashütte haben aber einen sehr unterschiedlichen Anspruch. Bei Union steht «Made in Glashütte» beziehungsweise «Made in Germany» im Vordergrund, zudem sind die Durchschnittspreise um einiges höher als bei einer Marke wie Mido. Die Uhren von Union Glashütte sind wirkliche Liebhaberprodukte. Der Kunde von Mido hat Freude an Schweizer Uhren und interessiert sich für mechanische Uhren zu zugänglichen Preisen. Somit ist Mido ideal als Einstieg in die Schweizer Uhrmacherkunst und für Kunden, die eine tolle Uhr wollen.

Vielen Dank für das Gespräch, Herr Linder!

Das Interview führte Iris Wimmer-Olbort




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Mido Ocean Star GMT Special Edition
Multifort TV Big Date
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