Piaget Polo 79Zeitreise
Im 150. Jubiläumsjahr lanciert die Manufaktur Piaget eine detailgetreue Hommage an das Ur-Modell der goldenen Polo, die Ende der 1970er Jahre am Arm der Schönen und Reichen Furore machte.
Das Goodwood Festival of Speed auf der Rennstrecke am Landsitz des Duke of Richmond, früher Earl of March, lockt jedes Jahr Zigtausende motorsportbegeisterte Besucher in den Süden Englands. Die Veranstaltung hat sich über die letzten zehn Jahre zum internationalen Mega-Event entwickelt, was sicherlich nicht zuletzt der hohen Promi-Dichte in Fahrerlager und Drivers‘ Club geschuldet ist.
Wenn Charles Gordon-Lennox (der «Duke») ruft, kommen sie alle: ehemalige Formel-1-Weltmeister und rüstige Grand-Prix-Sieger, aktuell erfolgreiche Motorradrennfahrer, Renn- und Rallyepiloten, sowie Stars und Berühmtheiten aus Musik, Film und Fernsehen, denen ein besonderes Faible für schnelle Autos und Motorräder nachgesagt wird.
Mindestes zwei Exemplare jeder nur erdenklichen Motorsportart, vom Top Fuel Dragster bis zum historischen Formelrennwagen bilden ein gigantisches Starterfeld, das im Wesentlichen zur Erbauung des Publikums einmal die Startgerade der privaten Rennstrecke hinunterbraust. Die spektakulärsten Konstruktionen stürmen die nahe gelegene, ebenfalls private, Bergrennstrecke hinauf, wobei heuer ein Hypersportwagen mit Elektroantrieb einen neuen Rekord aufstellte – mit einer Zielgeschwindigkeit von weit über 250 km/h. Zum Vergleich: Der alte Rekord war mit einem Formel-1-Rennwagen aufgestellt worden ...
Roger Dubuis übernahm die Patenschaft und die platonische Rolle des Zeitnehmers – natürlich wird trotz der herrschaftlichen Atmosphäre des Landsitzes auch in Goodwood die Zeit mit modernstem digitalem Equipment gemessen – und feiert das Engagement mit einer Sonderserie der Excalibur Spider Huracán Monobalancier vorzustellen. Der für ein Leben auf der Überholspur konzipierte neue Zeitmesser zeichnet sich durch «eine kühne Mischung aus Hypermaterialien und Hypermechanismen» aus, wie es in der Pressemitteilung des Genfer «Hyperwatchmakers» heißt.
Im Klartext handelt es sich dabei um ein Automatikwerk, das auf eine herkömmliche Uhrwerkplatine verzichtet und stattdessen durch eine grafisch gestaltete Architektur aus Brücken und Kloben maximale Transparenz in die – eher konventionelle – Technik bringt.
Das Manufakturkaliber RD630 verfügt über zwei Federhäuser, die von einem Aufzugsrotor im Stil einer Sportwagenfelge aufgezogen werden und eine Gangautonomie von 60 Stunden bereitstellen. Der Werkdurchmesser beträgt 35 mm bei 7,78 mm Höhe, sein «Herz» (die um 12° zur Werkebene geneigte Unruh) schlägt mit 28.800 A/h. Das 45-mm-Gehäuse ist aus MCF (Mineral Composite Fibre) gefertigt, einem gesinterten Faserwerkstoff, der sich durch geringes Gewicht und hohe Schlagzähigkeit auszeichnet. Ein Stützring aus Titan verleiht der Struktur zusätzliche Stabilität.
64.000 Euro kostet die Excalibur Spider Huracán Monobalancier, die ursprünglich aus der Kooperation mit Lamborghini Squadra Corse entstand, und fügt sich damit nahtlos in das Preisgefüge der exklusiven Rennfahrzeug auf dem Goodwood Festival of Speed ein.
Text: Peter Braun