TAG Heuer Formula 1 / KithPlastic fantastic
Uhren wie aus dem Kaugummiautomat – für 1500 Euro das Stück. Das angekündigte Revival der TAG Heuer Formula 1 hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt …
Der Lago di Como in Norditalien ist ein Sehnsuchtsort. Je nach persönlicher Erfahrung oder stimulierter Erwartungshaltung geht es hier um Badestrand, Zypressen und Sonnenschein, luxuriöse Motorboote mit Mahagonirumpf, großvolumige Motorräder mit sattem Klang oder prämierte Sportwagen-Klassiker vor der historischen Kulisse einer mondänen Villa.
«Segreto di Lario» heißt die erste neue Uhr der Marke Breva seit über zehn Jahren, aufgelegt in nur 25 Exemplaren. «Das Geheimnis des Sees», verpackt in ein sanft gewölbtes, kissenförmiges Goldgehäuse, abzulesen an zwei Zeigerpaaren, von denen nur eines die Uhrzeit anzeigt. Das andere, gekreuzte Zeigerpaar entspringt am unteren Rand des Zifferblatts und informiert über die verbleibende Gangdauer des Handaufzugswerks: Die linke Segmentskala ist in sieben Tage unterteilt, die rechte indiziert die letzten 24 Stunden vor dem Stillstand des Werks. Der kleine Sekundenzeiger bestreicht ebenfalls nur ein Skalensegment, direkt unter der «12», und springt nach Ablauf einer Minute in seine Ausgangsstellung zurück.
Das Uhrwerk stammt aus der Manufaktur Chronode des Uhrenkonstrukteurs Jean-François Mojon und basiert auf dessen ausgereiftem Kaliber C101. Es verfügt über zwei Federhäuser, die das mit 3,98 mm recht flache Handaufzugswerk sieben Tage lang mit Energie versorgen. Nicht nur die fein veredelte und dekorierte Technik repräsentiert höchste Schweizer Standards, sondern auch die Habillage (Gehäuse, Zifferblatt, Zeiger) stammt von angesehensten eidgenössischen Zulieferern. Das Design ist ein Meisterwerk von Fabrice Gonet und Olivier Leu (EDGE), und die Montage der Segreto di Lario erfolgt in Le Locle bei Chronode.
Mastermind hinter der komplett neu orientierten Uhrenmarke Breva ist Julien Haenny, der auf eine lange Karriere in der Uhrenwelt zurückblickt (u. a. Anonimo, Vulcain, TechnoMarine, HYT). «Breva ist für mich mehr als eine Uhrenmarke», sagt er. «Wir zelebrieren die Instrumente der Zeit und schaffen exklusive, luxuriöse Zeitmesser für anspruchsvolle Sammler. Jedes Modell wird einzigartig, selten und begehrenswert.»
Und ziemlich kostspielig: Der Preis von 58.000 Schweizer Franken zuzüglich ortsüblicher Steuern summiert sich für den deutschen Markt auf über 70.000 Euro.
Text: Peter Braun