Mit dem Chronographen 103 St Sa Ty Hd H, einer neuen und besonders aufwendigen Sonderedition, knüpfen ARMBANDUHREN und Sinn Spezialuhren aus Frankfurt am Main an die erfolgreiche Kooperation von vor zwei Jahren an.
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Auch dieses Mal fällt die Farbgebung der Sonderedition mit der recht komplexen Modellbezeichnung 103 St Sa Ty Hd H überraschend aus, doch auch technische Änderungen heben den Handaufzugs-Chronographen von der Masse ab. Das hellblaue Zifferblatt mit orangefarbenen Akzenten an den Chronographenzeigern und die Stopp-Minute mit kontrastierenden Blöcken zur besseren Ablesbarkeit der ersten zehn Minuten, werden um dunkelblaue Totalisatoren im Panda-Stil ergänzt.
Diese Farbe wird auch vom beidseitig drehbaren und unverlierbar montierten Fliegerdrehring mit Leuchtdreieck aufgegriffen. Im Gegensatz zur fest in der Sinn-Kollektion verankerten normalen 103 St sind die Hilfszifferblätter für die Kleine Sekunde links, des Stunden-Totalisators über der «6» und des Minutenzählers auf der rechten Seite im symmetrischen Tricompax-Layout ausgerichtet. Auf eine Datumsanzeige wird gänzlich verzichtet.
Das aktuelle Sondermodell basiert nämlich auf einer anderen, markeneigenen Sonderedition mit Vintage-Bezug in die 1960er Jahre, der 103 St Ty Hd. Bei der neuen ARMBANDUHREN-Edition wurde dieses Retro-Design um einige moderne Details erweitert. Unverändert bleibt der hier silberne Réhaut mit umlaufender Tachymeterskala für die Messung von Geschwindigkeiten bis 600 Kilometer bzw. Meilen pro Stunde.
Bei den auf das hellblaue Zifferblatt aufgesetzten Stundenmarkern handelt es sich dagegen um weiße Hybridkeramik, die völlig mit Leuchtmittel durchsetzt ist und einen besonders starken Leuchteffekt im Dunkeln erzeugt. Sie ersetzen die metallenen Appliken des Vorbilds und wurden bei Sinn zuletzt bei der beliebten Neuauflage der 903 St II eingesetzt. Die Umsetzung auf dem Zifferblatt der Kooperationsuhr bedeutete einen großen Aufwand, unter anderem weil auch die Zeiger für Stunden und Minuten mit der hybridkeramischen Leuchtmasse ausgestattet werden mussten, um eine passende Leuchtkraft zu erzielen.
Im Gegensatz zum geschichtsträchtigen Vorbild wurde auch das Deckglas bei der Sonderedition verändert, was wiederum zu konstruktionstechnischen Änderungen am Gehäuse geführt hat. Anstelle eines Acrylglases kommt beim neuen Modell nämlich ein besonders kratzfestes, doppelt gewölbtes Saphir-Boxglas zum Einsatz.
Auch auf der Rückseite der Uhr gibt es nichts zu verstecken. Zwar arbeitet auch in der 103 St Sa Ty Hd H das Kaliber SW510 M, also ein Chronographenwerk mit Handaufzug vom Schweizer Werkehersteller Sellita, doch zeigt es sich im Gegensatz zur Retro-Variante in der vorliegenden ARMBANDUHREN-Edition durch einen Sichtboden, der ebenfalls aus Saphirglas besteht. Auch hier war besonderer Aufwand nötig, um den Boden an das flachere Uhrengehäuse anzupassen.
Ein Handaufzugskaliber ist auf der einen Seite natürlich relativ unpraktisch, da es sich im Gegensatz zu den meisten anderen Sinn-Armbanduhren nicht automatisch mit Energie versorgt. Daher werden solche Modelle bei Sinn nur als limitierte Sondermodelle hergestellt. Für Liebhaber (wie uns) hat diese Art von Uhrwerken jedoch einen besonderen Reiz. Eine größere Verbindung zur Uhr durch das pflegliche und regelmäßige Aufziehen wird oft angeführt, es gibt aber noch weitere handfeste Vorteile.
Entsprechende Modelle können durch den Wegfall der Automatikgruppe etwa deutlich flacher gebaut werden. Bei der automatischen 103 St beträgt die Gehäusehöhe normalerweise 15,5 mm, während diese Handaufzugsvariante auf nur 14 mm kommt. Bei einem Durchmesser von 41 mm macht das schon einen deutlichen Unterschied bei den Proportionen und beim Tragekomfort.
Auch gänzlich ästhetische Gründe können für ein Werk mit Handaufzug sprechen – verdeckt der Rotor beim Blick aufs Werk doch stets einen Teil der Mechanik, der gerade bei integrierten Komplikationen wie dem Chronographen spannend ausfällt. Auch darum war klar: Diese Sonderedition braucht unbedingt einen Sichtboden.
Die Abstimmung der Farbgebung auch in Details wie dem dunkelblau gedruckten Markenlogo sowie bei Lünette und Hilfszifferblättern ist der Frankfurter Traditionsmarke besonders gut gelungen. Der Einsatz historischer Elemente, einer trotz ihrer Extravaganz klassischen Farbgebung und die Verwendung modernster Materialien wie Saphirglas, Sichtboden und hybridkeramischer Leuchtblöcke schaffen bei der 103 St Sa Ty Hd H eine einzigartige Verbindung von Geschichte und gelebter Innovationskraft, die bei der ingenieursgeprägten Uhrenmarke einen bedeutenden Teil der Firmenphilosophie ausmacht.
Eine entsprechende technische Finesse betrifft die Abdichtung des Gehäuses, dessen offensichtlichen Schwachstellen neben den Gewinden natürlich die für Drücker und Krone notwendigen Bohrungen darstellen. Das von Sinn entwickelte Dichtungssystem D3 («direkt doppelt dichtend») schafft hier Abhilfe ohne eine für Handaufzugswerke hinderliche Verschraubung der Krone. Statt eingepresster Hülsen (Tubus) zur Führung von Kronenwelle und Drückerstiften wird bei Sinn das Gehäuse so präzise gearbeitet, dass das System von sich aus dicht ist – in diesem Fall bis zu einem Druck von 20 bar!
Die Bezeichnung Sinn 103 St Sa Ty Hd H lässt sich übrigens so entschlüsseln: Stahl, Saphirglas, Tachymeter, Handaufzug und Heel – ein Hinweis auf den Heel Verlag als Herausgeber von ARMBANDUHREN.
Ausgeliefert im schicken Doppeletui mit zwei dunkelblauen Armbändern, eines gefertigt aus Textil sowie ein weiteres aus Leder (jeweils mit Dornschließe), kostet das mit einer nummerierten Limitierung von nur 250 Exemplaren besonders exklusive Sondermodell 3490 Euro und kann exklusiv auf armbanduhren-online.de bestellt werden. Wer sich einen persönlichen Eindruck verschaffen will, kann die Uhr zudem im Sinn-Showroom am Hauptsitz in Frankfurt am Main oder in der Markenboutique am Römerplatz anprobieren.
Das Kalenderblatt für September können Sie hier herunterladen.
Text: Tobias Schaefer
Bilder: Sinn, Tobias Schaefer
Referenz: 103 St Sa Ty Hd H
Werk: Handaufzug, Sellita SW510 M; Ø 30 mm, Höhe 7 mm; 23 Steine; 28.800 A/h; antimagnetisch nach DIN 8309; Gangreserve 58 Std.
Funktionen: Stunden, Minuten, Kleine Sekunde; Chronograph
Gehäuse: Edelstahl, Ø 41 mm, Höhe 14 mm; Lünette beidseitig drehbar, mit 60er-Skalierung; Saphirglas; Boden mit Sichtfenster; wasserdicht bis 20 bar
Band: Textil und Rindleder, jeweils mit Dornschließe
Bemerkung: limitiert auf 250 Exemplare
Preis: € 3490,–
