Nick Hayek, Chef der Swatch Group und damit auch des Tochterunternehmens ETA, will den Konzernen Richemont und LVMH bald schon keine Uhrwerke mehr verkaufen. Der Werkeproduzent kündigt bereits seit Jahren an, Konkurrenten nicht mehr beliefern zu wollen. Das hatte die Schweizer Wettbewerbskommission WEKO aber nicht gestattet. Stattdessen hatte man ETA dazu verpflichtet, die Uhrenindustrie noch auf Jahre hinaus mit Kalibern zu versorgen.
Da sich diese Lieferverpflichtung zunehmend abschwächt, will ETA wohl einen härteren Kurs fahren. Bei der Bilanzmedienkonferenz der Swatch Group in Biel wurde das von Chef Nick Hayek verkündet. Er wolle ab Mitte 2019 keine Uhrwerke mehr an die Marken von Richemont und LVMH liefern. Das würde bei Richemont unter anderem Montblanc und Baume & Mercier, bei LVMH die Marken TAG Heuer und Bulgari betreffen. Statt der Quantität soll laut Hayek mehr die Qualität der Werke im Vordergrund stehen. Allerdings wolle man „die Verantwortung gegenüber der Schweizer Uhrenindustrie wahrnehmen“, so Hayek.
Das Schweizer Wirtschaftsmagazin Finanz und Wirtschaft veröffentlichte darüber hinaus Aussagen des Konzernchefs, dass die Gruppe auch in Zukunft nicht mehr an der Basler Schmuck- und Uhrenmesse teilnehmen wolle. „Unsere Marken brauchen die Messe nicht, damit sie ihre Produkte an Händler verkaufen können“, wird Hayek in Finanz und Wirtschaft zitiert.