Hands on: Findeisen NauticMasterKante zeigen
Die neue Generation der Taucheruhr F-1253 heißt NauticMaster. Wir hatten zwei Modelle der Frankener Manufaktur auf dem Redaktionstisch.
Die einzigartige Charakteristik wird bei Findeisen vor allem durch die jeweilige Stadtchronik geschaffen, die jede Uhr mit sich bringt. Ein renommierter Berliner Historiker verfasst die Stadtchroniken für jede Modellreihe exklusiv für Findeisen. Diese Beratung auf akademischer Ebene war, aufgrund der sensiblen Thematik, für Geschäftsführer Martin Zettl besonders wichtig. Bei der F-1253 steckt das Geschichtsdetail etwas verschlüsselt im Namen – 1253 ist das Gründungsjahr der historischen Hafenstadt Memel, welche heute unter dem Namen Klaipėda in Litauen liegt.
Modell Allenstein in beiden Zifferblattvarianten
Allenstein und Königsberg, heute Olsztyn in Polen und Kaliningrad in der russischen Enklave – heißen die ersten beiden Modelle und stehen zum einen für eine klassisch-schlichte 3-Zeigeruhr in 2 Farbvarianten und andererseits für einen eleganten und zeitlosen Chronographen, welcher ebenfalls in zwei Zifferblattvarianten erhältlich ist. In beiden Uhren ticken bewährte Werke aus dem Hause ETA.
Edel und zeitlos, der Königsberg Chronograph
Wegen der besonderen Beliebtheit haben die Franken den Königsberg-Chronographen in einer limitierten Edition aufgelegt (180 Stück). Der Unterschied zum Serienmodell liegt im cadmiumgrünen Zifferblatt und im Uhrwerk: Hier tickt das Sellita SW500 in Top Version. Ein sehr schönes Detail ist neben der farbgleichen Datumscheibe der komplett im gleichen Grünton wie das Zifferblatt beschichtete Rotor samt dem Wappen der Königsberger Altstadt.
Auf 180 Stück limitiert: Der Königsberg Chronograph Viridis
Bereits kurz nach der Präsentation der ersten beiden Modellreihen begann man in Nürnberg mit der Entwicklung der nächsten Uhr. Eine Taucheruhr sollte es werden. Eine erste Idee, den Zeitmesser mit einem Eterna-Werk auszustatten, verwarf man aus einem sehr löblichen Gedanken: In einer deutschen Uhr soll nun auch ein deutsches Herz ticken.
Die Suche begann und stellte sich nicht ganz einfach dar. Diejenigen, die in Deutschland eigene Werke herstellen sind entweder nicht bereit an Fremdmarken zu liefern oder schlichtweg zu teuer. Da leuchtete am Horizont die Präsentation eines Uhrwerks aus Barbing. Für Findeisen-Geschäftsführer Martin Zettl war innerlich die Wahl auf das Kaliber A26.2 von Damasko bereits gefallen. Jetzt musste man die Oberpfälzer nur noch von einer Zusammenarbeit überzeugen. Ein erstes Telefonat mit Geschäftsführer Konrad Damasko war derart positiv und sachlich, dass im November 2020 die Ausstattung der F-1253 (damaliger Prototypenname: Memel) mit dem A26.2 in der bis dato von Damasko noch nicht präsentierten TOP Version besiegelt wurde.
Ein entzückender Rücken mit historischem Stadtwappen und beiden Namen der Stadt
Für die F-1253 wurde das Werk, welches hausintern FW4251 genannt wird, mit ein paar speziellen Fertigungsdetails ausgestattet. So musste zum Beispiel die Zeigerwerkshöhe angepasst werden und als kleiner Blickfang thront auf der Werksrückseite das luftige Findeisen-F. Letzteres werden Träger allerdings nur sehr selten zu Gesicht bekommen, denn das Kaliber wird von einer 3-teiligen Weicheisenkalotte umhüllt, um eine starke Abschirmung vor magnetischen Feldern zu erreichen. Den Gehäuseboden ziert das satinierte Wappen der Stadt Memel.
F-1253 in beiden Zifferblattvarianten
Die mit einem deutschem Manufakturkaliber ausgestattete und nach DIN 8306 gefertigte Taucheruhr rückt mit einem sehr maskulinen Gesicht ins Feld. Während die meisten aktuellen Taucher mit einer farbigen Lünette aufwarten, setzt die F-1253 mit einer Sägezahnlünette aus Edelstahl sehr selbstbewusste Akzente. Mit 41,5 mm Durchmesser und einer schlanken Höhe von 12,5 mm sollte das Zeiteisen aber an sehr vielen Handgelenken eine Top-Figur machen. Die Zifferblattfarbe ist zwischen Anthrazit und Preußischblau wählbar. Am Manufakturstahlband und auch am Kautschukarmband befindet sich eine mächtige Taucherschließe, die bei Bedarf beidseitig ausgefaltet und um bis zu 26 mm erweitert werden kann. Das Gliederband ist zudem mit einem Schnellwechselsystem versehen.
Findeisen möchte bewusst nicht „Microbrand“ genannt werden. Denn dazu seien die Details nicht passend. Betrachtet man die Ausstattung der Uhren, die Fertigung und letztlich auch den Preis, so muss man dieser Selbsteinschätzung auf ganzer Linie recht geben. Mit dem Memel-Taucher, wie er von Fans gern genannt wird, hat Findeisen ein echtes Highlight geliefert. Genau so soll es auch weitergehen. Ende 2023, Anfang 2024 soll ein Bi-Compax-Chronograph präsentiert werden. Wieder ausgestattet mit einem Damasko-Manufakturkaliber, welches es allerdings heute noch nicht gibt.
Interview mit Martin Zettl, Findeisen