Uhren & Autos: TudorEs lebe der Sport
Neben dem Engagement in verschiedenen Sportarten ist die kleine Rolex-Schwester seit diesem Jahr erstmals auch in der Formel 1 vertreten.
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Auf den ersten Blick ist die Farbkombination aus Dunkelblau und Rot natürlich erstmal ein absoluter Hingucker. Das sieht wirklich gut aus. Andere Farben sind aber längst nicht alles, was Tudor hier an der erstmal 2021 lancierten Pelagos FXD verändert hat, um sie an die Kooperation mit dem Regatta-Team Alinghi Red Bull Racing anzupassen.
Das «FXD» im Modellnamen ist die Abkürzung für «fixed» und bezieht sich auf die fixierten Bandstege, die gemeinsam mit dem Rest des Gehäuses aus einem Stück gefräst werden. Das Grundmodell wurde in Zusammenarbeit mit der französischen Marine Nationale entwickelt, genauer gesagt dem Commando Hubert. Ihr Gehäuse besteht aus Titan, was besonders hart und leicht ist. Die fixierten Bandanstöße waren eine der Anforderungen der Spezialeinheit, um die Uhr besonders robust zu machen.
Tatsächlich geht die Zusammenarbeit von Tudor und der Marine Nationale viele Jahre zurück, so richtig offiziell wurde sie aber erst 2021 gemacht. Trotzdem gibt es Zeugnisse, wie die gezeigte Tudor Submariner von 1980, die als Einsatzuhr in der Marine Nationale, zu erkennen an der Gravur M.N. gedient hat. Dass wir dieses Modell vor die Kamera bekommen haben, ist ein echter Glücksfall, denn es ist eigentlich ein Museumsstück von Tudor selbst. So eine Einsatzuhr und schon mit Snowflake-Zeiger, jedoch noch im Rolex Oyster Gehäuse und mit entsprechendem Signet ist wirklich selten und wertvoll.
Als Besonderheit der Pelagos FXD wird übrigens kein einseitiger Drehring verbaut, sondern eine beidseitige drehbare Keramik-Lünette, mit umgekehrter Beschriftung, also Countdown-Funktion. Die wird benötigt, um beim Tauchen unter Wasser zu navigieren. Mehr darüber lesen Sie hier.
Die FXD mit ihren fixierten Bandanstößen kann nur an Durchzugsbändern getragen werden. Das ist natürlich auch bei den ganz neuen Varianten für Alinghi Red Bull Racing so. Einige Änderungen, abseits der Farbe gibt es aber schon. Abgesehen davon, dass es nun auch einen FXD-Chronographen gibt, orientieren sich die verwendeten Materialien an denen, die auch beim Boot des Segelteams zum Einsatz kommen.
Die Uhr besteht, wie der aktuelle Katermaran von Alinghi, der AC75 aus Carbon, Titan und Edelstahl. Das Gehäuse besteht, wie auch die Lünetteneinlage, aus extrem leichtem Carbon. Den Unterschied zur ohnehin schon leichten Pelagos FXD aus Titan merkt man auch tatsächlich nochmal deutlich. Die Lünette selbst besteht aus Titan, genau wie die Krone und beim Chronographen auch die Drücker.
Edelstahl kommt beim Werkhaltering der beiden Uhrwerke zum Einsatz, der die ebenfalls hochmodernen Uhrwerke in Position hält. Bei der Dreizeiger-Variante kommt das Manufakturwerk MT5602 mit Wolframrotor, Siliziumspiralfeder, Chronometer Zertifizierung bei der COSC und einer Gangreserve von 70 Stunden zum Einsatz. Es wird in der Pelagos FXD ebenso verbaut wie in der Sonderedition für Alinghi.
Beim Pelagos FXD Alinghi Red Bull Racing Chronographen dagegen setzt Tudor auf das Kaliber MT5813, das auf dem Breitling Manufakturkaliber B01 basiert, bei Tudor jedoch mit einem eigenen Regulierorgan mit Silizium-Spirale und natürlich einem eigenen Rotor versehen wird. Die Gangreserve beträgt ebenfalls 70 Stunden. Auch das MT5813 ist, wie bei Tudor üblich als Chronometer bei der COSC zertifiziert.
Die Pelagos FXD Alinghi Red Bull Racing Sondereditionen sind bis zu einem Druck von 20 bar wasserdicht, genau wie auch die Pelagos FXD aus Titan. Für den Einsatz beim Commando Hubert der Marine Nationale ist eine größere Wasserdichtheit nicht nötig, die Truppe agiert nicht in extremen Tiefen. Auch am Bord eines Katamarans sind 20 bar völlig ausreichend und ein Heliumventil wie bei der «großen» Pelagos wird bei beiden Einsatzgebieten genauso wenig benötigt, wie eine ausschließlich einseitig drehbare Lünette zur Messung der Tauchzeit.
Die Pelagos FXD Modelle, die auf die Anzeige der Zeit begrenzt sind, haben einen Durchmesser von 42 mm, beim Chronographen sind es 43 mm. Für die Sondermodelle werden 3590 beziehungsweise 4960 Euro fällig, bei der Pelagos FXD mit Titangehäuse dagegen sind es inzwischen glatte 4000 Euro.
Text und Video: Tobias Schaefer