Uhren & Autos: Porsche Design50 Jahre Turbo
Die Uhrenmarke trägt einen großen Namen und erweist sich als würdige Bewahrerin des gestalterischen Erbes von Professor F. A. Porsche.
Manche Verbindungen liegen so offensichtlich auf der Hand, dass man darüber keine großen Worte verlieren müsste. In der Tat arbeiten der schwäbische Sportwagenbauer und die Schweizer Uhrenmarke schon seit Urzeiten zusammen.
Nicht erst seit dem Formel-1-Engagement der Zuffenhauser, die in den 1980er Jahren im Auftrag der Unternehmensgruppe TAG (Techniques d’Avant-Garde) für McLaren einen Turbo-V6 mit über 1000 PS Leistung entwickelten und insgesamt drei Weltmeistertitel und zwei Konstrukteurspokale errangen.
Schon als Steve McQueen für den Film Le Mans 1970 in Rolle und Overall des Porsche-Piloten Jo Siffert schlüpfte und dessen blaue Heuer Monaco zur Ikone machte, war die Verbindung zwischen den beiden Marken offenkundig, und seit 2019 schreibt das erfolgreiche TAG Heuer Porsche Formel-E-Team sogar eine gemeinsame Renngeschichte.
Es war an der Zeit, der emotionalen Verbindung eine offizielle Dimension zu geben. Am 4. Februar 2021 gaben der Uhrenhersteller und der Sportwagenbauer ihre neue Partnerschaft bekannt, eine «authentische Allianz zweier Marken, deren gemeinsame DNA im Rennsport eine ganzheitliche und langfristige Zusammenarbeit schmiedet, die von Wettkämpfen bis zur Produktentwicklung reicht».
Der Beginn der Partnerschaft der beiden legendären Marken wird mit der Lancierung einer neuen Uhr gefeiert, dem TAG Heuer Carrera Porsche Chronograph. Bezeichnenderweise steht der Begriff Carrera für beide Marken seit den 1950er bzw. 1960er Jahren für eine besondere technische und sportliche Qualität. Die spanische Chiffre steht für die Carrera Panamericana, die den jungen Jack W. Heuer einst sehr beeindruckt hatte.
Dabei handelte es sich um ein materialmordendes Langstreckenrennen auf öffentlichen mexikanischen Straßen, wie man es heute gar nicht mehr veranstalten könnte. Die «Carrera» wurde nur fünf Mal ausgetragen (1950–1954), wobei Porsche mehrmals mit Klassensiegen brillierte und mit dem 550 Spyder 1954 sogar die kleine Sportwagenkategorie gewann. Porsche benannte seither die sportlichen Varianten der Modelle 356 und 911 mit dem Zusatz «Carrera», und Jack Heuer gab dem epochemachenden Sport-Chronographen mit Tachymeterskala am Réhaut den Modellnamen «Carrera».
So ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch der Chronograph zur Besiegelung der neuen Kooperation der beiden Marken den Namen Carrera trägt. Das Sondermodell basiert auf dem aktuellen Chronograph TAG Heuer Carrera Sport und ist mit dem Manufakturkaliber Heuer 02 ausgestattet. Mehr darüber im Manufakturkaliber-Special in unserer Ausgabe 1-2021.
Als Besonderheit weist die schwarze Keramiklünette mit Tachymeterskala eine Gravur des Porsche-Markenschriftzugs bei der «1» auf, und das ebenfalls schwarze Zifferblatt ist feinkörnig strukturiert, wie der Asphalt einer Rennstrecke oder die mit Kräusellack beschichtete Armaturenbrett-Oberfläche eines Rennwagens. Anstelle von Stundenziffern trägt das Zifferblatt eine Minutenskala in der Typografie eines Porsche-Tachometers. Die typischen Porsche-Farben Rot, Schwarz und Grau – die auch an frühere Heuer-Modelle erinnern – finden sich überall an der Uhr wieder.
Der transparente Gehäuseboden gibt den Blick frei auf die neu gestaltete Aufzugsschwungmasse, eine Hommage an das berühmte Porsche- Lenkrad, und die aufgedruckten Schriftzüge «Porsche» und «TAG Heuer».
Als Sonderedition wird der TAG Heuer Carrera Porsche Chronograph in einer Spezialverpackung geliefert, deren Farben und Design die 5550 Euro (mit Edelstahlarmband für 5700 Euro) teure Uhr gebührend in Szene setzen: Die schwarze Uhrenbox trägt die Logos von TAG Heuer und Porsche in Weiß. In der Box befindet sich ein schwarzes Reiseetui mit einer roten Innenseite im unverwechselbaren Porsche-Design.
Text: Peter Braun