Most Wanted: Navitimer Cosmonaute

Breitling im Weltall

August 2021 Die erste Schweizer Armbanduhr im All – wenn das ein Sammlerherz nicht höherschlagen lässt! Tatsächlich gilt der Navitimer Cosmonaute «Scott Carpenter» von Breitling als ein sehr begehrtes und zugleich seltenes Modell.
Breitling Navitimer Cosmonaute
Mit Werbung machte Breitling auf den Navitimer Cosmonaute mit 24-Stunden-Anzeige und Stahl-Milanaise-Armband aufmerksam.

Die Historie des Navitimer von Breitling liest sich wie eine Kurzfassung der jüngeren Uhrengeschichte. Zahlreiche Fortschritte finden sich im Werdegang dieser Kult-Uhr wieder, von der Entwicklung der Fliegeruhr bis hin zum Wettlauf um den ersten Automatikchronographen.

Seit seiner Vorstellung im Jahr 1952 hat der Navitimer folglich zahlreiche Metamorphosen vollzogen. Ein außergewöhnliches Kapitel seiner Geschichte betrifft eine Uhr für den Weltraum – den Navitimer Cosmonaute von 1962. Dieser Chronograph war die erste Schweizer Armbanduhr, die ins All flog – am Handgelenk des US-amerikanischen Astronauten Scott Carpenter.

Nicht nur das macht die Uhr für einen Sammler begehrenswert, sondern auch die kleine Auflage, in der das Modell hergestellt wurde. Fred Mandelbaum jedenfalls hält den Navitimer Cosmonaute «Scott Carpenter» für außergewöhnlich interessant. In seiner Chronographensammlung nimmt der Zeitmesser daher eine herausragende Stellung ein.

Die Einschätzung des Uhrenliebhabers hat Gewicht: Er gilt als kundiger Experte insbesondere für Breitling, berät die Marke und versammelt auf Instagram als «watchfred» über 55.000 Follower.

«Zwischen 1915 und 1975 hat Breitling Dutzende technisch und historisch führende Modelle entwickelt», begründet Fred Mandelbaum seine Begeisterung für Breitling. Mandelbaum sammelt, «was technisch oder durch das Design eine relevante Position in der Geschichte der Chronographen einnimmt».

Sonderfertigung für das All

Eine solche Stellung hat der Navitimer Cosmonaute «Scott Carpenter», der zu Beginn der 1960er Jahre auf Wunsch des Astronauten von Breitling entwickelt wurde. Carpenter hatte den Navitimer bei Militärpiloten gesehen und hielt ihn für ein optimales Instrument für Astronauten. Allerdings wollte er im Gegensatz zum herkömmlichen Navitimer keine Tachymeterskala, sondern eine zentrale 24-Stunden-Anzeige – Sonderwünsche, die Breitling innerhalb kurzer Zeit umsetzte und den Navitimer Cosmonaute entwickelte, der die bekannte Rechenschieberlünette hatte und mit einem Handaufzugswerk auf der Basis eines Venus Kaliber 178 ausgestattet war.

Breitling Navitimer Cosmonaute
1962 fertigte Breitling den Navitimer Cosmonaute «Scott Carpenter» in nur kleinen Stückzahlen.

Dieses Modell fiel mit 43 Millimetern Gehäusedurchmesser größer als das herkömmliche, 41 Millimeter messende Modell aus. Das Gardemaß sollte die Drehung der Lünette auch mit Handschuhen erleichtern und sorgte für den Spitznamen des Modells «Wide Bezel».

Ins Wasser gefallen

Die Feuerprobe bestand die Uhr am 24. Mai 1962: Scott Carpenter trug seinen Navitimer  auf der Mission Mercury-Atlas 7, bei der er mit der Kapsel Aurora 7 erfolgreich dreimal um die Erde kreiste. Weniger erfolgreich verlief die Landung, denn die Kapsel landete im Meer, 400 Kilometer vom geplanten Landepunkt entfernt. Scott Carpenter stieg in ein Rettungsfloß um und konnte nach einigen Stunden abgeholt werden. Für seinen Navitimer kam die Rettung allerdings zu spät: Die Uhr war durch eintretendes Wasser beschädigt und dann auch noch stümperhaft restauriert worden. Breitling übersandte Carpenter eine Ersatzuhr, die Fred Mandelbaum zufolge bis heute im Familienbesitz ist. Die meisten anderen damals verkauften Modelle sind heute verschwunden – dem Experten sind nur etwa zwei Dutzend erhaltene Exemplare bekannt.

Text: Iris Wimmer-Olbort

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