Rolex, Patek und Chopard verlassen BASELWORLD

Exodus. Exitus?

Ist das der Todesstoß für die BASELWORLD? Drei der treuesten und loyalsten Unterstützer sagen sich von der Weltmesse für Uhren und Schmuck los. Rolex, Patek Philippe und Chopard beherrschten seit Jahren das Parkett in der Halle 1 der BASELWORLD und trugen tapfer alle Veränderungen mit. Jetzt wurde offenbar der Leidensdruck zu groß. Nach dem Auszug der kompletten Swatch Group vor zwei Jahren und dem bereits angekündigten Exodus der LVMH-Marken Bulgari, Hublot, TAG Heuer und Zenith versetzt die Nachricht vom Weggang ihrer letzten großen Ankermarken der traditionsreichen Branchenmesse einen schweren Schlag.
Basel World

Völliger Vertrauensverlust

Offenbar war in den Wochen seit der «Verschiebung» der BASELWORLD 2020 aufgrund der Corona-Pandemie auf Ende Januar 2021 hinter den Kulissen viel Porzellan zerschlagen worden. Anders ist der ungewöhnlich scharfe Tonfall des gemeinsamen Presse-Kommuniqués von Patek Philippe, Rolex, Chopard, Tudor und Chanel nicht zu erklären, in dem unter anderem die «einseitigen Entscheidungen ohne Rücksprache» seitens der Messegesellschaft MCH und die «Unfähigkeit, auf die Bedürfnisse und Erwartungen der Marken einzugehen» als Gründe für den überraschend konsequenten Rückzug von der BASELWORLD genannt werden. Thierry Stern, Präsident von Patek Philippe, spricht von einem «großen Vertrauensverlust», Karl-Friedrich Scheufele, Ko-Präsident von Chopard, bedauert den «schmerzhaften Entschluss».

Eine neue Uhrenmesse

Nun wollen Patek Philippe, Chopard und Rolex mit Tochtermarke Tudor und deren Joint-Venture-Partner Chanel eine neue Branchenmesse in Genf gründen – mit Unterstützung der Fondation de la Haute Horlogerie (FHH), der langjährigen Ausrichterin des S.I.H.H. für die Marken der Richemont Luxury Group (u.a. Cartier, IWC, Jaeger-LeCoultre, A. Lange & Söhne, Piaget und Vacheron Constantin). Die neue Messe soll im zeitlichen und räumlichen Umfeld des nun «Watches & Wonders» genannten Genfer Salons Anfang April 2021 in den Palexpo-Messehallen stattfinden. Andere Marken sind offenbar auch schon zur Teilnahme eingeladen worden, so dass hier eine zweite große Uhrenmesse entstehen könnte – mit der logischen Option auf eine zukünftige Zusammenlegung.

Schließt sich hier ein Kreis?

Wir erinnern uns: Genau dies war das Ansinnen von Alain-Dominique Perrin, der 1991 die Marken der Vendôme-Gruppe (Cartier, Baume & Mercier, Piaget und Yves Saint-Laurent) von Basel abzog, weil ihm das Konzept einer Publikumsmesse nicht mehr zeitgemäß erschien. Vergebens bemühte sich der Chef des neuen «Salon International de la Haute Horlogerie» in Genf um die Prestigemarken Patek Philippe und Rolex, die der Basler Messe die Treue hielten. Doch aus Vendôme wurde Richemont und das Portfolio des S.I.H.H. jedes Jahr um einige Luxusmarken reicher, so dass der Salon auch als Konzernmesse mit einigen Satellitenmarken und Side Shows funktionierte. Nun, mit dreißigjähriger Verzögerung, scheint ADP’s Traum vom großen Uhrensalon im geografischen Zentrum der Haute Horlogerie zum Greifen nah.

Hier geht es zur Stellungnahme der Baselworld

MCH Group zum BASELWORLD-Aus von Rolex und Patek

Update: Auch die LVMH-Group verlässt die Baselworld

Lesen Sie hier über die Entscheidung von Bulgari, Hublot, Zenith und TAG Heuer

Update: Baselworld 2021 komplett abgesagt

Baselword 2021 abgesagt

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