Lang & Heyne AntonManufaktur Edition
Nur fünf Exemplare des neuen Modells Anton mit Fliegendem Tourbillon werden produziert. Die Rechteckuhr ist längst zum Markenzeichen für Lang & Heyne geworden.
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Die Robot Aerodynamic wird in einer wirklich ungewöhnlich schönen Box ausgeliefert. Unter dem Deckel, der gleichzeitig das Begleitheft ist, finden wir zwei feingearbeitete Lederetuis vor. Im Kleinen ist ein Druckbleistift mit Bohematic-Aufschrift, der Mutterfirma von Robot, enthalten und im Anderen befindet sich die Uhr selbst. In unserem Fall ist es die Robot Aerodynamic mit silbernem Zifferblatt und schwarzen Hilfszifferblättern für die Gangreserveanzeige und die Kleine Sekunde.
Das Wort «Robot» selbst ist eines der wenigen Wörter der tschechischen Sprache, die den Sprung in die Internationalität geschafft hat und in viele Sprachen entlehnt oder sogar übernommen wurde. Zum ersten Mal aufgetaucht ist das Wort bereits 1920 im tschechischen Drama «R.U.R.» von Karel Čapek. Damals weckte das Wort eher negative Vorstellungen aber inzwischen erleichtern Roboter den Menschen das Leben und werden deutlich positiver wahrgenommen.
Die Uhr selbst jedenfalls macht qualitativ einen sehr guten Eindruck. Das gilt nicht nur für das mattierte Titangehäuse mit 39 mm Durchmesser und einer Höhe von 12,2 mm, sondern auch für das ausgefallene Zifferblatt, dessen Einschnitte und Ausbuchtungen an die tschechische Automobil- und Industriekultur anknüpfen und dem Zifferblatt zu mehr Dreidimensionalität verhelfen. Und auch der Name Aerodynamic bezieht sich darauf. Das Vorbild, der Tatra Typ 77 trägt nämlich nicht nur entsprechende Einschnitte an Heck und Motorhaube, sondern gilt als erstes Serienauto, welches wirklich aerodynamisch optimiert war.
Unabhängig von der eingeflochtenen Geschichte wirkt die Uhr aber wirklich modern. Statt bei anderen abzukupfern, schafft sich Robot nämlich eine ganz neue und eigenständige Design-Sprache. Die umlaufenden Stundenmarker sind aus einem Stück appliziert. Gleiches gilt für die Skalierungen bei der Gangreserveanzeige und der Kleinen Sekunde. Das Datum befindet sich hinter einem runden Sichtfenster auf der 6-Uhr Position.
Als besonderes Detail sind die breiten, aber spitz zulaufenden Zeiger in der Mitte – also am Trieb abgedeckt. Zusätzlich sind Stunden und Minutenzeiger, genau wie die Stundenmarker auf 12 und 6 Uhr mit Leuchtmittel belegt und leuchten im Dunkeln bläulich nach. Das bekräftigt noch einmal mehr die vertikale Anordnung der Anzeigen auf dem Zifferblatt Aerodynamic.
Auf der rechten Gehäuseflanke schützt eine Ausbuchtung die Krone vor Stößen. Diese ist griffig gezackt und mit dem Logo der Manufaktur signiert. Abgerundete Linien und Kanten, in Verbindung mit dem stark gewölbten Saphirglas auf der Oberseite machen die mit 60 Gramm extrem leichte, da aus Titan gefertigte Uhr zu einem echten Handschmeichler. Diese wird übrigens an einem handgefertigten Lederband mit Dornschließe getragen.
Auf Rückseite und Werk sucht man beim Prototyp vergeblich nach Aufschriften. Das Swiss Made Uhrwerk vom Typ LJP F1S0 bzw. LJP 7513 von La-Joux-Perret allerdings spricht für sich. Die teilskelletierte Platine mit Aussparungen ist mit einem feinen Sonnenschliff versehen. Die hier gezeigten anglierten Kanten sind beim Serienmodell allerdings nicht genauso ausgeführt.
Insgesamt 33 Lagersteine sorgen für optimierte Reibung und sogar die Zahnräder sind mit kreisförmigen Strichschliffen versehen. Auch technisch ist das reine Handaufzugkaliber interessant. Die Unruh schwingt mit einer gemächlichen Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde und das für eine maximale Dauer von 192 Stunden, also ganzen 8 Tagen Gangreserve bei Vollaufzug! Ermöglich wird das durch zwei Federhäuser. Einen Sekundenstopp hat das Werk dabei übrigens nicht.
Der Preis von 7265 Euro wirkt relativ ambitioniert, jedoch handelt es sich bei den Uhren von Bohematic eben nicht um Massenprodukte. Wer also auf der Suche nach einer besonderen Uhr, abseits vom Mainstream ist, kann bei Robot fündig werden! Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass das Uhrwerk LJP F1S0 beim Standardmodell nicht genau gleich finissiert wird, wie beim gezeigten Prototyp. Die anglierten Kanten fallen beim Standardmodell weg, auch ist die Platine nicht dunkelgrau eingefärbt. Diese Extras sind nur auf Anfrage verfügbar.
Text, Video: Tobias Schaefer