Was als traditionsreicher Lederhersteller in Hamburg begann, ist heute eine angesehene Uhrenmarke mit Fertigung und Manufaktur in der Schweiz. Seit 1997 werden Uhren im Luxussegment gefertigt. Dabei entstehen nicht nur anspruchsvolle Werke und Komplikationen, sondern auch Konzepte wie die «Zero Oxygen»-Technologie.
Der Name ist Programm: Das Innere des Gehäuses wurde so verschlossen, dass sich dort kein Sauerstoff befindet. Das macht durchaus Sinn: So wird nicht nur das Beschlagen der Uhr bei extremen Temperaturschwankungen, sondern auch die Oxidation von Metall im Uhrwerk verhindert. Das verlängere laut Montblanc die Lebensdauer der Uhr.
Das funktioniert übrigens in beide Richtungen: nach oben und nach unten. Also in extremer Höhe auf eisigen Berggipfeln ebenso wie beim Tauchen in tiefen Gewässern. Unter anderem war die im vergangenen Jahr vorgestellte Taucheruhr Iced Sea 0 Oxygen Deep 4810 entsprechend ausgestattet; wie der Name schon sagt, wurde das Modell für Tauchtiefen von bis zu 5000 Metern konstruiert.
In diesem Jahr widmet man sich sowohl den Tiefen des Wassers als auch der Höhenluft. Letzteres hat mit einer Persönlichkeit zu tun, mit der Montblanc eine enge Verbindung pflegt: Markenbotschafter Reinhold Messner. Mit der neuen 1858 Geosphere 0 Oxygen Mount Vinson Limited Edition würdigt Montblanc, dass Messner 1986 die Besteigung des höchsten Bergs der Antarktis, des Mount Vinson, gelang. Diese Expedition war der krönende Abschluss der Seven Summits Challenge von Messner, bei der er die sieben höchsten Berge der sieben Kontinente bestieg.
Auch optisch ist die Uhr von der Welt des Bergsports inspiriert: Das 43,5 Millimeter große Gehäuse hat ein Mittelteil, das aus einem Kompositmaterial gefertigt ist. Dafür werden unter anderem Quarzfasern, aluminierte Basaltfasern und hellblauer Harz so miteinander verbunden, dass ein Muster entsteht, dessen Farbe und Struktur an das ewige Eis antarktischer Gletscher erinnert. Weitere Gehäuseteile sind aus Titan gefertigt. Auch das Zifferblatt trägt ein Muster, das von Gletschereis inspiriert ist. Es entsteht durch eine spezielle, laut Montblanc überaus aufwendige Technik. Darunter arbeitet das Automatikkaliber MB 29.25: Es kombiniert das flache Sellita Kaliber SW300-1 mit einem Weltzeit-Modul, das von Montblanc entwickelt wurde und selbst gefertigt wird. Die Uhr bietet eine Weltzeit-Komplikation: Auf dem Zifferblatt werden die Nord- und die Südhalbkugel durch zwei Globen dargestellt, die sich drehen und eine Tag-/Nachtanzeige beinhalten. So lässt sich die Zeit der verschiedenen Zonen rund um den Globus ablesen. Das Sondermodell ist auf 986 Exemplare limitiert und kostet 9500 Euro.
Eine weitere Neuheit ist für das Element Wasser gemacht: Das Modell Iced Sea Automatic Date 41 mm hat einen neuen Look – mit einem Edelstahlgehäuse mit gealterter Oberfläche. Um diesen Effekt zu erzielen, wird eine schwarze Beschichtung aufgebracht, von Hand gewaschen und mit Quarzit gebürstet. Die Uhr ist bis 30 bar (300 Meter) wasserdicht und nach ISO 6425 als Taucheruhr zertifiziert. Auch sie hat ein sauerstofffreies Gehäuse und ein graues Gletscher-Zifferblatt. Darunter arbeitet das Automatikkaliber MB 24.17 (Sellita SW200). Der Preis dieser Version liegt bei 4600 Euro.
Die Zero-Oxygen-Technologie kann übrigens nachgerüstet werden: Montblanc bietet Besitzern früherer Uhren aus der Linie Iced Sea ein entsprechendes Upgrade. Dazu muss die Uhr an ein Richemont-Center eingeschickt oder bei einer Montblanc-Boutique abgegeben werden.
Text: Iris Wimmer-Olbort
