MONTBLANC: NEUE CHRONOGRAPHEN

Neues vom Zeit-Schreiber

«Chronograph» heißt wörtlich übersetzt «Zeitschreiber». Nicolas Rieussec hatte diesen Begriff 1821 geprägt, denn seine Stoppuhr markierte die gemessene Zeitspanne tatsächlich mit Tintenklecksen auf einem sich drehenden Blatt Papier.
Montblanc TimeWalker
Die Anordnung der Totalisatoren macht den Unterschied: Die neuen TimeWalker-Chronographen sind wahlweise mit dem Manufakturkaliber MB 25.10
Montblanc TimeWalker
oder mit einem Sellita SW500 erhältlich. Letztere Version verfügt über ein schlichter gestaltetes Gehäuse

Für Montblanc, den Hersteller exquisiter Schreibgeräte, lag eine Assoziation mit dem Thema Chronographen förmlich auf der Hand, als das Hamburger Unternehmen vor zwölf Jahren die ersten Armbanduhren produzierte. Und auch bei der wenig später erfolgten Übernahme der Traditionsmarke Minerva drehte sich alles um die gestoppte Zeit. Beide Markennamen sind noch heute in der Montblanc-Uhrenkollektion präsent – hauptsächlich mit hochwertigen, historisierend gestalteten Chronographen nach alten bzw. uralten Vorlagen. Inzwischen kommt auch die modern gezeichnete Linie TimeWalker in den Genuss des von Montblanc entwickelten Chronographenkalibers (MB 25.10), doch erst die enge Kooperation mit dem Werkehersteller Sellita eröffnet nun auch in niedrigeren Preisregionen ganz neue Perspektiven. Zum Beispiel die sowohl bei den Rieussec- als auch bei manchen Minerva-Modellen zelebrierte Ein-Drücker-Steuerung der Chronographenfunktionen (Start-Stopp-Null): Sellita hat – vorerst exklusiv für Montblanc – eine Version des Automatikkalibers SW500 mit einzelnem Kronendrücker entwickelt, welche die faszinierend historisch anmutende Komplikation auch für Normalverdiener erschwinglich macht; 4700 Euro soll der Heritage Monopusher Chronograph kosten. Allerdings sollte der normale TimeWalker Chronograph Automatic (mit zwei Drückern) ursprünglich auch nur 3200 Euro kosten, was wir vergleichsweise preiswert fanden und lobten: «Na also, geht doch!» Inzwischen hat Montblanc die Preisempfehlung um 25 % auf fast 4000 Euro nach oben korrigiert, was wir wiederum vergleichsweise teuer finden.

Fünf Fragen an:
Nicolas Baretzki, CEO von Montblanc

Monsieur Baretzki, die Kollektion der Herrenuhren ist fein säuberlich in «Vintage» und «Contemporary» unterteilt. Bei den Damenuhren fehlt diese Unterscheidung …
Ganz recht, unsere Damenuhren folgen einer eigenen Klassifizierung, die solche Unterschiede nicht macht. Damen, die sich für Vintage-Uhren interessieren, werden diesbezüglich bei den Herrenuhren fündig. Außerdem haben wir in der Kollektion keine Damenuhren, die auf historischen Vorbildern basieren. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

Das sollte uns nicht wundern, spielen inzwischen nicht sämtliche Bereiche der Mode die Vintage-Karte?
Ja, aber Montblanc ist ja keine Modemarke, sondern eine Marke, die in den Bereichen Schreibgeräte, Uhren, Leder und Schmuck präsent ist. Unsere Geschäftsfelder sind sehr traditionell besetzt und werden entsprechend behandelt. Gerade bei den Uhren spielt die technische Expertise eine wichtige Rolle, und hier haben wir in den vergangenen Jahren viel investiert. Aber die traditionelle Uhrmacherei, wie wir sie bei Minerva zelebrieren, hat inzwischen ein starkes Gegengewicht im Bereich der modernen Uhrentechnik gefunden. «Vintage» und «Contemporary» eben.

Dann ist «Vintage» also eine Facette des Luxussegments?
Die Feine Uhrmacherei ist in der Tat eher in unserer Heritage-Kollektion angesiedelt. Aber was Luxusprodukte angeht, sind Uhren ein sehr gutes Beispiel für die Komplexität des Themas. Hier sind wir mit Minerva bestens aufgestellt und spielen zum Beispiel mit unseren klassischen Chronographen ganz vorn mit. Auch unsere komplizierten Exo-Tourbillons müssen sich vor der Konkurrenz wirklich nicht verstecken. Aber Luxus wird am Markt komplett durchdekliniert, und so punktet auch die breite Montblanc-Kollektion mit bester Qualität und einem immer höheren Anteil von authentischen Manufakturprodukten.

Wie wichtig sind die Uhren heute für das Selbstverständnis von Montblanc?
Salopp ausgedrückt sind unsere Uhren das Beste, was Montblanc zu bieten hat. Auch in Märkten, auf denen wir noch immer in erster Linie für Schreibgeräte bekannt sind, werden unsere Uhren für ihre Hochwertigkeit geschätzt, und daher sind sie für Montblanc auf globaler Ebene wichtiger, als ihr Anteil am Gesamtumsatz vermuten ließe.

Also spielen die Uhren noch nicht die Hauptrolle?
All unsere Produktkategorien sind wichtig und erlauben es unseren Kunden, in die Welt von Montblanc einzutauchen. Und die umsatzstärkste Uhrenlinie ist nicht 1858, TimeWalker oder Heritage, sondern Star Legacy. Die mag im Kreise Ihrer Leser vielleicht nicht unbedingt im Mittelpunkt des Interesses stehen, aber Ihre Leser kennen uns ja auch schon viel besser als der Rest der Welt!

Monsieur Baretzki, vielen Dank für das Gespräch!

Das Interview führte Peter Braun anlässlich einer Vorab-Präsentation aller neuen Uhrenkollektionen für 2019.

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