Louis Vuitton Tambour Fiery Heart

Herzensbrecher

März 2023. Der erste Figurenautomat mit automatischem Aufzug aus der Fabrique du Temps von Louis Vuitton erinnert den Betrachter daran, dass es keine Rose ohne Dornen gibt.
TAMBOUR FIERY HEART AUTOMATA 2

Der erste Figurenautomat mit Fliegendem Tourbillon und automatischem Aufzug, der Tambour Fiery Heart aus der Fabrique du Temps von Louis Vuitton erinnert den Betrachter daran, dass es keine Rose ohne Dornen gibt.

In einer opulent ausgestatteten Szenerie aus emaillierten und gravierten Objekten bewegen sich nach dem Loslassen des Gehäusedrückers bei der «8» nicht weniger als fünf Animationen, choreografiert von einem Regulator wie in einer Minutenrepetition: Die beiden Rosenblüten drehen sich, aus den Ranken sprießen Dornen, aus dem Herz schlagen Flammen und am Ende «zerbricht» es und enthüllt eine Botschaft: Sweet … but fierce!

Junge Tradition

Im Video von Louis Vuitton wird die Funktionsweise ersichtlich.

Das Thema «Haute Horlogerie by Louis Vuitton» ist noch nicht so alt wie man angesichts der Kompetenz der Fabrique du Temps glauben möchte. Als die Meisteruhrmacher Michel Navas und Enrico Barbasini – damals noch unabhängig und selbständig – 2002 die ersten Stücke für Louis Vuitton fertigten, stand der Markenname noch in erster Linie für feinste Lederwaren und luxuriöses Reisegepäck. Kaum zwanzig Jahre später wurde der Figurenautomat «Carpe Diem» beim Grand Prix d'Horlogerie de Genève (GPHG) mit dem Preis für die mutigste Neukonstruktion ausgezeichnet.

Die Fiery Rose mag in einigen Funktionsdetails auf der Carpe Diem aufbauen, doch sie geht zwei entscheidende Schritte weiter: Der automatische Aufzug des Kaliber LFT 325 ist eine technische Meisterleistung und macht die komplizierte Uhr letztlich völlig unproblematisch in der täglichen Handhabung: Die Trägerin muss sich nicht einmal mehr um die korrekte Uhrzeit kümmern. Der Figurenautomat wird ohnehin erst mit Energie versorgt, wenn sie zum Betrieb der Funktionen benötigt wird. Der Druck auf den Auslöser spannt die Feder, und die Show beginnt!

Der zweite Meilenstein in der Geschichte der Fabrique du Temps ist das Zifferblatt selbst: Es handelt sich um das erste szenische Kunstwerk aus hauseigener Produktion, hergestellt in verschiedenen Emaillierungstechniken von Grand Feu über Champlevé bis Cloisonné. Ganz im Gegensatz zu anderen Manufakturen, die gemeinhin großen Wert auf die eigene Fertigung von Zahnrädchen und Schrauben legen und dafür ihre Zifferblätter zukaufen, vergeben Navas und Barbasini lieber die Fertigungsaufträge für Uhrwerkkomponenten an externe Spezialisten. Dafür sichern sie sich mit einer eigenen Zifferblattfabrik unter dem Dach der Fabrique du Temps höchstmögliche Unabhängigkeit und quasi unbeschränkte gestalterische Freiheit.

Louis Vuitton tambour Fiery Heart

Zeitgemäße Technik

Das Kaliber LFT 325 beeindruckt den Betrachter mit mikrogestrahlten Werkbrücken, über die sich im Halbrelief geformte dornige Rosenstöcke schlängeln. Die Stirnflächen sind wie die Umrandungen der Brücken geschliffen und rosévergoldet. Unter einer Brücke am Werkrand dreht sich ein lautloser Regulator mit Fliehgewicht, der dafür sorgt, dass die Animationen an der Zifferblattseite nicht zu schnell ablaufen.

13 Sekunden dauert die Vorstellung normalerweise, aber wie bei einer guten Minutenrepetition lässt sich die Geschwindigkeit des Regulators feinregulieren bzw. nach Kundenwunsch einstellen.

Die Kombination aus Figurenautomat, Fliegendem Tourbillon und Automatikaufzug ist ein Novum bei Louis Vuitton. Von der Zifferblattseite ist das Fliegende Tourbillon zu sehen, das sich mit seinem blütenförmigem Käfig einmal in der Minute um seine eigene Achse dreht. Da der Automat von einer eigenen Feder angetrieben wird, funktioniert das Tourbillon-Uhrwerk völlig unbeeindruckt vom Figurenspiel.

Die Mannschaft um Michel Navas und Enrico Barbasini hat in der Konstruktion solcher aufwendigen Komplikationsuhren eine bemerkenswerte Expertise entwickelt. Die auf wenige Exemplare limitierten Meisterstücke sind in Windeseile ausverkauft, trotz ihrer atemberaubend hohen Preise.

Text: Peter Braun


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