Sinn 356 Flieger Klassik Jubiläum25. Geburtstag
Zum 25. Geburtstag der 356 Flieger Klassik lanciert Sinn Spezialuhren ein Jubiläumsmodell des klassischen Chronographen.
Vor exakt einem Jahr zog die Spezialuhrenfabrik aus dem gemischten Gewerbegebiet «Im Füldchen» im Frankfurter Ortsteil Rödelheim in ein neu erschlossenes Industriegebiet im benachbarten Sossenheim um. Der moderne Neubau bietet mit 4700 Quadratmetern Nutzfläche mehr als doppelt so viel Platz wie das alte Stammhaus und empfängt den Besucher in heller, großzügiger Atmosphäre. Im Gegensatz zu den meisten Uhrenfirmen ist er hier nämlich willkommen – als Kunde und König. Wir sprachen mit Firmeninhaber Lothar Schmidt.
Herr Schmidt, wie fühlt man sich nach einem Jahr in der neuen Uhrenfabrik? Verglichen mit der alten Adresse ist nun ja nichts mehr, wie es früher einmal war …
In der Tat, alles ist ganz anders. Ich erfreue mich jeden Tag, wenn ich hier hereinkomme, an der Gestaltung dieses neuen Gebäudes, an der Helligkeit, an der Luftigkeit, am ganzen Raumgefühl. Und ich bin stolz darauf, dass wir das Haus im Grunde allein geplant haben. Das heißt, eigentlich gebührt diese Ehre Petra Möller, unserer Prokuristin, die mit mir zusammen den Grundriss, die Raumaufteilung sowie alle Details konzipiert und fixiert hat. Ohne die Arbeit des Architekten kleinreden zu wollen: Er war in erster Linie für die Umsetzung mit dem Bauunternehmer zuständig. Die Pläne kamen von uns.
Es dominieren scharf gezogene Sichtkanten, helle Wände und große Glasflächen. Alles sieht sehr edel aus …
Dabei haben wir streng darauf geachtet, keinen unnötigen Luxus zu verbauen. Wir haben auf Marmor und gebürstete Aluminiumleisten verzichtet und uns auf einfachste Mittel beschränkt, normale Fenster, normale Türen, normale Schalter. Die einzige Extravaganz, wenn Sie so wollen, ist das Treppengeländer aus Klarglas. Aber das diente der Transparenz.
In der Tat: Die Architektur im Empfangsbereich lebt vom Licht, und die großzügige Treppe führt den Besucher geradewegs in den ersten Stock, in die ständige Verkaufsausstellung …
Wir hätten den Verkaufsraum auch im Erdgeschoss unterbringen können, direkt am Eingang. Aber wir wollten den Kunden zu uns hereinholen, quasi ins Innerste der Fabrik. Damit er sich willkommen fühlt und wahrnehmen kann, dass er tatsächlich an dem Ort ist, an dem die Spezialuhren produziert werden, und nicht in einer beliebigen Ladenzeile.
Sind die Bereiche, in denen gearbeitet wird, für den Publikumsverkehr zugänglich?
Nein, Reparaturwerkstatt und Produktionswerkstätten befinden sich zwar im ersten Stock wie der Ausstellungs- und Verkaufsraum sowie die Kundendienstannahme, aber abgetrennt in der hinteren Hälfte des Gebäudes. Dennoch bietet der Ausstellungs- und Verkaufsraum ein besonderes Einkaufserlebnis. Man kann hier wirklich jedes unserer Modelle betrachten, ausprobieren und sich intensiv damit beschäftigen. Außerdem finden die Besucher unseres Hauses hier auch eine wechselnde Ausstellung besonders begehrter Modelle, die nicht mehr erhältlich sind. Man kann also auch ein Stück Sinn-Historie und technische Details der Uhren erleben.
Direktvertrieb war von Anfang an das Geschäftsmodell der Marke Sinn. Hat sich das Modell in Ihren Augen bewährt?
Unbedingt! Man sieht ja, dass sich viele Uhrenhersteller inzwischen mit alternativen Vertriebsformen beschäftigen und neben ihrem Konzessionärsnetz noch eine Boutiquen-Infrastruktur oder einen Online-Shop aufbauen. Wir waren ja die Pioniere des Direktvertriebs in Deutschland und haben anfangs viel Kritik einstecken müssen. Der konnten wir nur mit maximaler Transparenz begegnen, und dies ist bis heute erfolgreich.
Inzwischen unterhalten Sie aber doch auch eine Art Konzessionärsnetz in Deutschland …
Wir nennen unsere Fachhändler «Depots». Eine Besonderheit dieses Systems ist, dass unsere Partner-Juweliere die Ware auf Kommissionsbasis erhalten. Das ist auch einer der Gründe, warum die Marge für unsere Depots auf den ersten Blick etwas geringer erscheint als sonst üblich.
Zumindest gibt es bei knappen Margen keine Rabattschlachten …
Das Preisgefüge muss stimmen! Der Werks-Abverkaufspreis bei uns in Frankfurt ist derselbe wie der im Depot. So viel Fairness unseren Partnern gegenüber ist selbstverständlich. All unsere Depots arbeiten zu den gleichen Bedingungen, sei es ein eher onlineorientierter Partner wie zum Beispiel Chronext oder ein klassischer niedergelassener Juwelier. Wir glauben, dass dank dieser Transparenz und des gegenseitigen offenen und fairen Umgangs miteinander tatsächlich auch keine «Rabattschlachten» entstehen. Wichtig ist uns bei unseren Partnern, dass möglichst ein Uhrmacher vor Ort ist und generell das Interesse an technischen Inhalten, wie sie unsere Produkte in sich tragen, vorhanden ist. Eben eine Begeisterung für die Marke Sinn.
Nutzen viele Interessenten die Möglichkeit, die Uhren «in der Fabrik» zu kaufen und mit einem Ausflug nach Frankfurt zu verbinden?
Das trifft sicherlich für ein Einzugsgebiet von ein-, zweihundert Kilometern rund um Frankfurt zu, und der eine oder andere Uhrenfreund nimmt vielleicht auch eine etwas längere Anreise in Kauf. Aber das Kauferlebnis direkt am Herstellungsort ist natürlich einzigartig.
Wir haben von Montag bis Samstag geöffnet, um hier alle Möglichkeiten zu bieten. Letztlich stellen wir fest, dass es Kunden gibt, die extra aus Hamburg kommen, um uns zu besuchen, und dass ein Kunde aus dem Rhein-Main-Gebiet trotz der Nähe zur Fabrik lieber zu einem Sinn-Depot seines Vertrauens geht. Hier entscheiden Kundenbindung, Vertrauen und Service, was letztlich dazu führt, dass der Direktvertrieb, wie wir ihn seit der Gründung unseres Unternehmens praktizieren, und der parallele Vertrieb über Juweliere sich nicht gegenseitig kannibalisieren. Auch nicht in Zeiten des Online-Geschäfts.
Herr Schmidt, vielen Dank für das Gespräch!
Das Interview führte Peter Braun.
www.armbanduhren-online.de
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