Lang & Heyne AntonManufaktur Edition
Nur fünf Exemplare des neuen Modells Anton mit Fliegendem Tourbillon werden produziert. Die Rechteckuhr ist längst zum Markenzeichen für Lang & Heyne geworden.
Bei A. Lange & Söhne legt man Wert auf filigrane Ausführung, beim Uhrwerk sowieso, aber auch bei Zeigern und Zifferblatt. Eleganz in Form von goldenen oder gebläuten Zeigern geht da allemal vor Nachtablesbarkeit.
Der Einsatz von Leuchtmasse ist bei Uhren der sächsischen Manufaktur also die Ausnahme von der Regel. Drei Mal ist man von dieser bisher abgewichen: mit der Großen Lange 1 Lumen (2012), der Lange Zeitwerk Luminous (2014) sowie der Großen Lange 1 Mondphase Lumen (2016).
Nun geht bei Lange wieder ein Licht auf. Dieses Mal haben sich die Konstrukteure den 2012 erstmals vorgestellten Datograph AUF/AB vorgenommen.
Der Chronograph mit Flyback-Funktion, exakt springendem Minutenzähler und Gangreserveanzeige erhielt dazu eine sehr spezielle Zifferblattgestaltung, mit der man auch schon bei den drei oben genannten Modellen gute Erfahrungen sammeln konnte.
Um Uhren auch in der Nacht ablesbar zu machen, werden üblicherweise die Zeiger sowie Ziffern oder Indexe mit Leuchtmasse ausgelegt. Diesen Weg beschreiten die Sachsen nur zum Teil: Stunden- und Minutenzeiger sind tatsächlich mit der Leuchtmasse SuperLuminova ausgelegt, der Stoppsekundenzeiger ist sogar vollständig damit beschichtet.
Doch im Übrigen wird die bei Tag weiß erscheinende und im Dunkeln grün leuchtende Masse großzügig und flächig eingesetzt. Zunächst erhält der umlaufende Zifferblattring mit aufgedruckter Tachymeterskala einen Hintergrund aus Leuchtmasse. Das funktioniert, weil das Zifferblatt aus halbtransparentem Saphirglas besteht. Das wirkt bei Tag wie dunkelgrau getönt und bietet im Kontrast mit den Stahlzeigern eine gute Ablesbarkeit. Die Beschichtung des gläsernen Zifferblatts filtert zwar den größten Teil des sichtbaren Lichts heraus, sodass die Mechanik dahinter nur zart sichtbar wird, doch lässt sie genau jene Lichtwellen passieren, mit denen die Pigmente der Leuchtmasse «aufgeladen» werden können.
Harmonisch wirkt die Zifferblattgestaltung des Datograph nicht zuletzt durch die beiden Totalisatoren sowie das typische Großdatum, die zusammen ein gleichseitiges Dreieck bilden. Auch diese leuchten in der Nacht.
Die Hilfszifferblätter für die Kleine Sekunde bei der «9» sowie den Minutenzähler bei der «3» sind vollflächig mit Leuchtmasse belegt, darüber drehen sich temperaturgebläute Zeiger.
Das Großdatum mit dem klassischen silbernen Rahmen setzt sich zusammen aus einem komplett mit Leuchtmasse beschichteten Kreuz für die Zehnerziffern des Datums. Die Einerziffern 0 bis 9 sind auf eine drehbare und komplett transparente Glasscheibe gedruckt. Diese rotiert über einer mit SuperLuminova belegten Fläche. Genau diese Konstruktion hat sich schon bei der Großen Lange 1 Lumen bewährt.
Vorgestellt wurde diese Uhr gleichzeitig an verschiedenen Orten der Welt. Die Deutschland-Präsentation kombinierte A. Lange & Söhne mit der Eröffnung der neuen Boutique am Dresdner Neumarkt. Diese nimmt viele Gestaltungsmerkmale des Stammhauses auf und löst die bisherige, deutlich kleinere Dresdner Boutique ab.
Ob und, wenn ja, wie viele Exemplare des Datograph AUF/AB Lumen, für den ein Kaufpreis von 95.000 Euro veranschlagt ist, dort verkauft werden, ist offen, denn viele Händler weltweit äußerten sofort bei der Präsentation Kaufinteresse. Dabei ist dieses Modell auf 200 Exemplare limitiert.
Text: Martin Häußermann
Bilder: Hersteller, Martin Häußermann
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