Uhren & Autos: RolexErfolg auf der Langstrecke
Die Marke mit der goldenen Krone konzentriert sich zukünftig auf die Langstrecken-Weltmeisterschaft und das «Race around the Clock».
Sportuhren gehen immer. Das weiß und das kann niemand besser als Rolex. Nicht nur unter Fans genießen die Schweizer einen erstklassigen Ruf für ihre alltagstauglichen, robusten und zuverlässigen Zeitmesser. Weil Rolex im positiven Sinne konservativ ist: Statt aufwendige Komplikationen zu erfinden, wird lieber Bestehendes weiterentwickelt. Das betrifft beispielsweise den Publikumsliebling GMT-Master II: Die im vergangenen Jahr vorgestellte «Pepsi» bekommt «Batman» als Leibwächter. Die Stahl-GMT gibt es nun auch mit blau-schwarzer Cerachrom-Lünette, dafür muss die rein schwarze Version weichen – und damit leider auch die letzte Stahl-GMT mit dem sportlichen Oyster-Band. Das trägt weiterhin die 1967 erstmals vorgestellte und 2017 modellgepflegte Sea-Dweller, die seit diesem Jahr wieder in Stahl-Gold (Rolex-Bezeichnung «Rolesor») angeboten wird (14.600 Euro).
Stahl-Gold ist offensichtlich auch unter Sportlern wieder satisfaktionsfähig. Die Rolex-Schwestermarke Tudor bringt den Black Bay Chronographen (ab 5240 Euro) in dieser Kombination, allerdings sorgen hier 0,2 Millimeter starke Goldkappen für den Glanz. Dagegen setzt Carl F. Bucherer bei dem lecker anmutenden Chronographen mit Jahreskalender (9200 Euro) aus der jungen Heritage-Linie bei Lünette, Krone und Drücker auf massive Goldelemente.
Was Rolex für die Schweiz ist, ist Seiko für Japan. Beide sind Riesen mit stark vertikalisierter Produktion und höchstem Qualitätsanspruch. Allerdings ist Seiko ein Vollsortimenter, der neben hochwertiger und teurer Uhrentechnik auch preisgünstige – aber keineswegs schlechte – Uhren im Programm hat. Das macht den Verkauf teurer Uhren allerdings schwerer. Doch ist das Selbstbewusstsein der Japaner so weit gewachsen, dass sie sich nun auch trauen, für gute Uhren gutes Geld zu verlangen. Die Prospex-LX-Linie (ab 5100 Euro) ist eine Kollektion von sechs Titanuhren, die vom renommierten Designer Ken Okuyama entworfen wurden, darunter auch zwei GMT-Modelle. Alle Uhren werden von Automatikwerken der Kaliberfamilie 5R mit der Seiko-exklusiven Spring-Drive-Hemmung angetrieben. Unser Highlight ist die Taucheruhr, die mit einem zeitgemäßen Auftritt das Erbe der Seiko Professional Diver’s Watch von 1968 pflegt.
Selbst die bislang eher für filigranes, stimmiges Design bekannte Marke Nomos Glashütte entdeckt zunehmend ihre sportliche Seite. Auf die Ahoi (2017) und die Autobahn (2018) – beides Uhren, die man auch zum Schwimmen anlassen darf – folgen nun die Tangente Sport (ab 3980 Euro) und die Club Sport (ab 3220 Euro), zwei robuste Uhren, die bis 300 Meter dicht halten und vom hauseigenen Automatikkaliber DUW 6101 angetrieben werden. Für Nomos eine kleine Sensation: Diese Uhren werden erstmals mit einem – natürlich selbst entwickelten – Stahlband angeboten.
(von Martin Häußermann)