Omega Seamaster 300

Klassik mit Tiefgang

März 2021. Es macht schon einen erheblichen Unterschied, ob man es mit einem «Master Co-Axial Chronometer» zu tun oder einem «Co-Axial Master Chronometer». Nur Letzterer ist schließlich nach allen Regeln den Zertifizierungskunst geprüft, d.h. er hat zusätzlich den Segen des METAS, dem Schweizer Institut für Metrologie, das ein höchst aufwendiges Verfahren inklusive Magnetfeldresistenzmessung vorschreibt. Zug um Zug werden alle Omega-Uhrwerke in diesen Prüfzyklus aufgenommen und entsprechend zertifiziert, und nun hält das neu benannte Kaliber 8912 als Nachfolger des Kaliber 8400 Einzug in die Seamaster-300-Linie.
OMEGA_Seamaster300
Omega Seamaster 300 Co-Axial Master Chronometer

Substanzielle Aufwertung

Mit dem vollwertigen Master-Chronometer-Zertifikat deklassiert die Ende März vorgestellte Seamaster 300 ihre Vorgängerin (fast) gleichen Namens und bietet für nur 300 Euro mehr außerdem noch eine ganze Reihe anderer Vorzüge, die die Alte ganz schön alt aussehen lassen – obwohl es gerade die Neue ist, die demonstrativ älter aussieht. Sie hat zum Beispiel ein Boxglas aus Saphir, das sich hoch über einem Sandwich-Zifferblatt mit ausgestanzten Stundenmarkern und Ziffern wölbt. Darunter leuchtet die altweiße Super-Luminova hervor und sorgt für gute Nachtablesbarkeit. Außerdem trägt der Sekundenzeiger eine runde Kelle und wird dadurch zum «Lollipop», was vielen Sammlern gefallen dürfte. Damit unterscheidet sich die Edelstahlversion der neuen Seamaster 300 Co-Axial Master Chronometer (6000 Euro) zum Beispiel auch von der Variante Seamaster 300 Bronze Gold, dem neuen Topmodell der Kollektion.

Omega Seamaster 300 Bronze-Gold
Omega Seamaster 300 Bronze-Gold

Bronze-Gold

Bronze-Gold ist eine neue Legierung von Omega und keinesfalls zu verwechseln mit dem im Volksmund nonchalant «Goldbronze» genannten Ofenrohr-Farbanstrich. Die Begrifflichkeit wirkt in der Tat etwas konstruiert, denn aufgrund der Zusammensetzung aus 50 % Kupfer und 37,5 % Gold handelt es sich streng genommen um ein 9-karätiges Gold und – mangels Zinnanteil – nicht um Bronze im herkömmlichen Sinn.

Das historische Vorbild der Legierung ist Corinthium, auch «korinthisches Erz» genannt und schon in der Antike für Schmuckstücke und Statuen verwendet. Bronze-Gold ist auch ohne Beschichtung absolut hautverträglich und hat eine besondere Färbung, die die genau zwischen dem von Omega verwendeten Moonshine-Gold und Sedna-Gold liegt. Neben dem zartrosa Farbton bietet es beim Tragen eine unvergleichliche Korrosionsbeständigkeit ohne Grünspan-Oxidation, altert daher langsam und behält seine natürliche Patina über einen längeren Zeitraum.

Die harmonische Optik der Bronze-Gold-Seamaster wird mit einem Lünettenring aus brauner Keramik ergänzt. Das Zifferblatt ist aus einer gängigen Bronze-Legierung (CuSn8) hergestellt, dessen tiefbraune Patina mit einem speziellen Alterungsprozess erzielt wird und einen reizvollen Kontrast zum stets glänzenden Bronze-Gold bildet. Preislich bleibt die Bronze-Gold-Uhr mit 11.300 Euro deutlich unter der konventionellen Gelbgold-Seamaster (19.700 Euro), die sich noch in der Kollektion befindet.

Omega Kaliber 8912
Omega Kaliber 8912

Neue Technik im altmodischen Gewand

Im Grunde baugleich mit dem Kaliber 8400, das die einstweilen noch in der Seamaster-300-Kollektion verbleibenden Modellvarianten in Stahl/Gold- und Goldgehäusen weiter verwenden, genießt das Kaliber 8912 unter einem Saphirglasboden die Aufmerksamkeit der Fans. Es ist im typischen «Arabesk-Stil» mit vom Zentrum ausgehenden Streifenschliffen verziert, komplett rhodiniert und mit rot ausgeschwemmten Gravuren beschriftet. Seine zwei Federhäuser versorgen die Co-Axial-Hemmung bis zu 60 Stunden lang mit Energie, was unter anderem ein Verdienst der in Sinne der Gangstabilität auf 25.200 A/h gesenkten Schwingfrequenz sein dürfte.

Sämtliche Hemmungsbauteile sind aus nicht magnetisierbaren Materialien hergestellt: Unruh und Spirale aus Silizium, der dreischenklige Anker aus galvanisch abgeformtem Nickel, und alle Triebachsen bestehen aus einer Titanlegierung. Dadurch ist das Uhrwerk völlig unempfindlich gegenüber stärksten Magnetfeldern – laut METAS-Prüfverfahren bis 15.000 Gauß –, und somit erhält das Kaliber 8912 das begehrte Master-Chronometer-Zertifikat.

Die Uhr selbst ist bis 300 Meter wasserdicht getestet. Das Gehäuse mit 41 mm Durchmesser und einer Höhe von 13,85 mm blieb unverändert, doch ein schmalerer Réhaut um das Zifferblatt vergrößert dessen nutzbaren Durchmesser auf über 30 mm. Die einseitig drehbare Taucherlünette der Edelstahl-Version ist etwas dünner geworden und wird aus einer eloxierten Aluminiumlegierung mit größerer Härte und Kratzfestigkeit hergestellt.

Text: Peter Braun



Omega Seamaster 300 Bronze-Gold
Omega Seamaster 300 Bronze-Gold

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