September 2024: TAG Heuer CarreraDer Geist des Rennsports
Der ikonische Zeitmesser von TAG Heuer verbindet Eleganz mit dem Erbe der Geschwindigkeit.
Vor 50 Jahren veränderte sich die Uhrenwelt. Damals entstanden neue Technologien und Konstruktionen. Die Quarztechnik machte einen riesigen Sprung nach vorn und stürzte die Schweizer Uhrenindustrie in eine handfeste Krise. Dass 1969 gleich mehrere große Hersteller aus Europa und Asien mechanische Chronographen mit automatischem Aufzug entwickelten, ging im Sog der «Quarzkrise» fast unter. Heute ist die verspätete Erfolgsstory des Automatik- Chronographen die am häufigsten erzählte Geschichte unter Uhrenfreunden.
Bis dato gab es lediglich Chronographen mit Handaufzugswerken, denn den Automatikaufzug mit der Stoppfunktion zusammenzubringen, war anspruchsvoll: Lemania hatte bereits gegen Ende der 1940er Jahre an einem automatischen Chronographenwerk gearbeitet, es aber nicht zur Serienreife bringen können. In der Mitte der 1960er Jahre wurde das Vorhaben erneut in Angriff genommen. Dazu schlossen sich vier Firmen zusammen: die Konkurrenten Heuer und Breitling, welche die Nachfrage nach ihren Chronographen ankurbeln wollten, sowie der Werkehersteller Büren (für das Basiswerk) und der Spezialist Dubois-Dépraz (für die Chronographen-Kadratur). Ihr gemeinsames Projekt startete 1966 mit Forschung und Entwicklung. Im Frühjahr 1968 waren die ersten Prototypen fertig und bewiesen sich in diversen Testläufen. Entstanden war das 31 Millimeter große und 7,7 Millimeter hohe Kaliber 11 mit einem Mikrorotor unter dem Chronographenmodul, versehen mit Schwingtriebkupplung und Kulissenschaltung. Am 3. März 1969 präsentierten Breitling und Heuer das neue Werk und brachten schlussendlich neue Automatik- Chronographen auf den Markt: Breitling lancierte den Chrono-Matic, Heuer stattete die Modelle Autavia, Carrera und Monaco mit dem Kaliber 11 aus.
Ein Schweizer Konkurrent jedoch war schneller gewesen: Bereits am 10. Januar 1969 hatte Zenith – damals noch Zenith-Movado – ein eigenes automatisches Chronographenwerk vorgestellt und es selbstbewusst «El Primero » («der Erste») genannt. Dabei handelte es sich um ein integriertes Chronographenkaliber, das mit einem Durchmesser von 29,33 Millimetern und einer Höhe von 6,5 Millimetern etwas kleiner ausfiel als das Kaliber 11. Noch dazu faszinierte El Primero die Klientel mit einer Hochfrequenzhemmung mit 36.000 A/h.
Am schnellsten an die Handgelenke der Uhrenliebhaber kam indes das automatische Chronographenwerk von Seiko. Dieses wurde im Mai 1969 vorgestellt und war für die Uhrenkunden schon wenig später verfügbar. Die Arbeit daran hatte bereits 1967 begonnen. Das Ergebnis war das Kaliber 6139 mit integrierter Chronographenfunktion und einer Größe von 27,4 Millimetern im Durchmesser und 6,5 Millimetern in der Höhe. So bescherte uns das Jahr 1969 gleich mehrere automatische Chronographenwerke, und die Entwicklung ging noch weiter: 1972 brachten Omega und Lemania gemeinsam das Kaliber 1040 heraus; im gleichen Jahr erschien auch das Valjoux 7750, das bis heute am meisten verwendete Automatik- Chronographenwerk.
Text: Iris Wimmer-Olbort
Erfahren Sie, was die Uhrenwelt vor 50 Jahren bewegte
Teil 1: Die Entwicklung des El Primero
Teil 2: Die Rettung des El Primero
Teil 3: Das El Primero heute