Mehr als 20 Jahre lang konnte man in den Niederlassungen von Juwelier Wempe Uhren von Nomos Glashütte kaufen. Doch damit ist nun Schluss – die Zusammenarbeit endet. Der Grund: «Unterschiedliche Online-Strategien», heißt es in einer Pressemitteilung von Nomos Glashütte, in der die Trennung offiziell bekannt gegeben wurde. Demnach habe sich Wempe an der Zusammenarbeit von Nomos mit den Online-Uhrenplattformen Chronext und Chrono24 gestört.
Dies bestätigt Wempe in einer Stellungnahme. In dieser heißt es, dass man sehr enttäuscht darüber sei, dass Nomos als einzige Uhrenmarke diese Internet-Plattformen als offiziellen Partner anerkenne und dies im Vorfeld nicht diskutiert habe. «Die Belieferung bis dato nichtkonzessionierter Internetplattformen, die ihr Angebot überwiegend aus dem Graumarkt beziehen, wirkt unserer Marketing-Strategie entgegen», sagte Kim-Eva Wempe.
Zudem hat das traditionsreiche Hamburger Unternehmen eigene Pläne für das Internet: «Die Wempe-Omni-Channel-Strategie beinhaltet eine intensive Verknüpfung der analogen und digitalen Welt in enger Kooperation mit den Partnern der Uhrenbranche», heißt es bei dem Juwelier. «Insofern ist die digitale Welt eine wichtige Ergänzung, aber auf keinen Fall ein Ersatz für den stationären Handel. Aus diesem Grund investieren mein Vater Hellmut Wempe und ich erheblich in den Ausbau unserer Niederlassungen stets in 1A-Lagen», so Kim-Eva Wempe.
Bei Nomos ist man über die Wempe-Entscheidung betrübt: «Nach über 20 sehr guten gemeinsamen Jahren hat uns diese Nachricht natürlich überrascht», sagte NOMOS-Gründer Roland Schwertner. Dennoch werde Nomos an der Zusammenarbeit mit den Online-Plattformen festhalten. Denn man wolle mit einem transparenten und hochwertigen Handel auch im Internet gegen den Graumarkt vorgehen. Schwertner: «Wir sind sehr sicher, dass unser Weg der richtige ist: Dies dämmt den Graumarkt ein, schützt die Interessen des Kunden wie des stationären Fachhandels und sichert den langfristigen Erfolg der Marke.»