Die Uhrenmarke Stowa verlässt ihren bisherigen Standort in Engelsbrand und zieht nach Pforzheim. Damit geht es zurück zu den Wurzeln, denn die längste Zeit der 95-jährigen Firmengeschichte verbrachte das Unternehmen bereits in der Goldstadt (links ein Bild des früheren Firmensitzes).
Stowa kündigte den Umzug in einer offiziellen Pressemitteilung an und gab vielfältige Gründe für den Schritt an. So biete die Stadt Pforzheim eine bessere Infrastruktur und das künftige Firmengebäude ermögliche eine Optimierung der Prozessabläufe.
Als weiteren Grund nannte Stowa den Einbruch, bei dem im Dezember 2022 großer Schaden entstanden war. Diebe waren in das Firmengebäude in Engelsbrand eingebrochen und hatten aktuelle Modelle, Uhrwerke sowie historische Uhren aus den 1930er bis 1970er Jahren gestohlen.
Den Schaden schätzte Stowa damals auf einen hohen sechsstelligen Bereich. Noch schwerer wog jedoch der ideelle Schaden, denn unter dem Diebesgut befanden sich seltene historische Uhren, die das Unternehmen über Jahre angekauft hatte, unter anderem die historische Marine Taschenuhr. Daher spielten auch sicherheitsrelevante Aspekte eine Entscheidung beim Umzug nach Pforzheim.
Laut Stowa «gehen all unsere Mitarbeiter – sowohl aus der Verwaltung als auch aus der Produktion –diesen Schritt mit Freude mit und wurden bereits im Vorfeld vollumfänglich in die Pläne einbezogen.» Der Umzug soll in den nächsten Monaten stattfinden und umfasst alle Unternehmensbereiche.
Die Marke wurde 1927 von Walter Storz in Hornberg in Kinzigtal gegründet; acht Jahre nach der Gründung übersiedelte das Unternehmen nach Pforzheim. 1996 übernahm Jörg Schauer die Marke Stowa und setzte von Anfang an auf Mechanik. Ein Highlight war 2009 die Eröffnung eines eigenen Produktionsgebäudes mit angegliedertem Stowa-Museum in Engelsbrand im Schwarzwald.
2021 wurde die Marke an die Tempus Arte Gruppe des Münchner Unternehmers und habilitierten Wissenschaftlers Ulrich L. Rohde verkauft. Die Unternehmensgruppe umfasst die Uhrenmanufaktur Lang & Heyne Dresden, die Uhren-Werke-Dresden (UWD) sowie Leinfelder Uhren München. Zudem ist die Tempus Arte Gruppe an der Firma Blaken beteiligt, die auf die Individualisierung von Luxusuhren spezialisiert ist.