Bulgari x Gran TurismoVision GT
Bulgari, italienische Uhrenmarke mit Schweizer Manufakturhintergrund, produziert zwei limitierte Aluminium-Chronographen und einen Rennwagen für das Videospiel Gran Turismo.
Eine Uhr, die auffällt: Seit geraumer Zeit trägt Karl-Friedrich Scheufele einen Prototyp des neuen Alpine Eagle XL Chrono am Handgelenk. «Und ich werde oft darauf angesprochen – immer positiv», berichtete der Co-Präsident von Chopard bei der offiziellen Präsentation der Uhren.
Diese wurde – zeit- und Corona-gemäß – online abgehalten, mit Karl-Friedrich Scheufele und seinem Sohn Karl-Fritz am Bildschirm und im Gespräch. Denn die Linie Alpine Eagle, die vor einem Jahr neu präsentiert wurde, ist ein Gemeinschaftsprojekt der Familie, an dem drei Generationen beteiligt sind.
Chairman Karl Scheufele, sein Sohn Karl-Friedrich und der Enkel Karl-Fritz. Großvater und Enkel waren es, die gemeinsam die Idee entwickelten, die Sportuhren-Linie St. Moritz aus den 1980er Jahren wiederzubeleben. Das Ergebnis war die Kollektion Alpine Eagle, die unübersehbare Anleihen am Vorbild nimmt.
Charakteristisch sind vor allem die Form des Gehäuses und die markante Lünette, die von vier akkurat ausgerichteten Schraubenpaaren gehalten wird. Übernommen wurde auch das ins Gehäuse integrierte Metallband. Allerdings fällt die Linienführung von Gehäuse und Band nach dem Relaunch kantiger und stärker geometrisch aus, was für einen zeitgemäßen, modernen Look sorgt.
Völlig neu ist das Zifferblatt mit einer strahlenförmigen, organisch wirkenden Struktur. Diese ist vom Auge eines Adlers inspiriert, was laut Junior Karl-Fritz Scheufele besonders viel Aufsehen erregt. «Ich trage meine Alpine Eagle seit einem Jahr, und die meisten Komplimente bekomme ich für das Zifferblatt. Zuerst sieht der Betrachter ja nur eine Sportuhr mit integriertem Armband, was nicht so ungewöhnlich ist. Doch das Zifferblatt macht deutlich, dass diese Uhr anders und ausgefallen ist.»
Nach der Premiere der Kollektion Alpine Eagle im Herbst 2019 mit Dreizeigermodellen in zwei Gehäusegrößen (41 und 36 Millimeter), jeweils ausgestattet mit Automatikwerk, folgt nun das neue Kapitel: der Flyback-Chronograph Alpine Eagle XL Chrono. Er hat einen vergrößerten Durchmesser, für den das charakteristische Design entsprechend weiterentwickelt wurde.
Die Chronographendrücker wurden relativ weit nach außen gesetzt und schließen direkt an den Kronenschutz an, der schlanker als bei den Dreizeigervarianten ausfällt. Von diesem Facelift ist Karl-Friedrich Scheufele überzeugt: «Die Uhr wirkt wie eine Skulptur und ist aus jeder Perspektive interessant anzusehen.»
Das neue Gardemaß ist laut Scheufele der Nachfrage geschuldet: Von Kunden sei immer wieder der Wunsch nach einem größeren Modell gekommen. Der Grund: «Die Alpine Eagle wirkt optisch kleiner – das gilt sogar für den Chronographen.» Das höhere Gewicht wird durch das integrierte Armband und eine neu konstruierte Faltschließe ausgeglichen. Beides sorge laut Scheufele für einen perfekten Sitz am Arm: «Der Chronograph lässt sich auch an einem schmaleren Handgelenk komfortabel tragen und liegt gut an, ohne abzustehen.»
Beim Material setzt man wieder auf die exklusiv für Chopard entwickelte Legierung Lucent Steel A223, die laut Chopard besonders glänzend erscheine und zudem robuster als herkömmlicher Edelstahl sei.
So viel zu den äußeren Werten. Bei den inneren setzt man auf bewährte Mechanik von Chopard Manufacture und bringt das Automatikkaliber 03.05-C zu neuen Ehren. Das integrierte Chronographenwerk mit Flyback-Mechanismus wurde 2006 zum zehnjährigen Bestehen der Manufaktur in Fleurier vorgestellt.
Details der Konstruktion werden durch vier Patente geschützt; dabei geht es unter anderem um die vertikale Kupplung sowie um eine Vorrichtung, die eine präzise und zugleich leichte Betätigung der Chronographendrücker ermöglicht. Als weiteres hochwertiges Detail bietet das Kaliber einen Schaltrad-Mechanismus. Der Aufzug ist mit einer spielfreien Verzahnung für eine Drehrichtung versehen, die den Angaben von Chopard zufolge Energieverluste vermeidet und einen schnellen Aufzug ermöglicht. Damit wird Energie für eine Gangautonomie von 60 Stunden aufgebaut.
Anders als bisher werden die Komponenten des Kalibers nicht in traditioneller Manier dekoriert. Vielmehr sind die Oberflächen satiniert und gebürstet, was im Zusammenspiel mit anglierten Kanten einen technischen, eher modernen Look entstehen lässt. «Das passt zur Uhr», so Karl-Friedrich Scheufele.
Zur Premiere gibt es den Chronographen in drei Versionen: in Edelstahl mit blauem oder schwarzem Zifferblatt sowie in Bicolor mit der Kombination von Edelstahl und ethisch gewonnenem Roségold mit schwarzem Zifferblatt. Zudem wird die Linie um zwei weitere Automatikuhren in 41 Millimetern erweitert – jeweils komplett aus Roségold gefertigt, mit blauem oder grauem Zifferblatt.
Der Co-Präsident von Chopard ist vom Erfolg des neuen Chronographen überzeugt. Die erste Resonanz gibt ihm recht: Laut Scheufele seien schon rund 500 Uhren vorbestellt worden. «Wenn wir davon nur die Hälfte in absehbarer Zeit ausliefern können, bin ich schon zufrieden. Die Produktion ist aufwendig – sehr viel mehr können wir nicht produzieren. Es ist eine außergewöhnliche Uhr!»
Text: Iris Wimmer-Olbort