Roger Dubuis: Excalibur Spider Unique

How dare you ...!

Februar 2020. Mit einer überraschend voll und wohltönenden Minutenrepetition im Karbongehäuse (!) wagt sich Roger Dubuis erneut auf ein Terrain der traditionellen Uhrmacherei, das modernen Materialien und Technologien nicht gerade sehr aufgeschlossen gegenübersteht.
Karbongehäuse Roger Dubuis

Aufgeschlossen schon gar nicht, wenn sich eine Uhrenmarke keinen Deut um ästhetische Codes zu scheren scheint, sondern – ganz im Gegenteil – mit frechen Farben, extrovertierten Formen und üppigen Dimensionen die Kundschaft polarisiert. Der «seriöse» europäische Sammler tut sich mitunter schwer mit dem dekonstruktivistischen Skelett-Stil des Hauses, der vor über 15 Jahren die Uhrmacherei revolutionierte. Die Skelett-Uhrwerke von Roger Dubuis werden nämlich nicht nachträglich ausgesägt, sondern von vornherein so konzipiert.

Sparen am Zifferblatt

Und das wird in Zukunft für alle Modelle der Kollektion gelten, wie der neue CEO Nicola Andreatta verspricht: «Wir werden in Zukunft kein Geld mehr für Zifferblätter ausgeben.» Gleichwohl will Andreatta den Einstiegspreis für eine Uhr von Roger Dubuis, der bislang bei circa 20.000 Schweizer Franken liegt, mittelfristig verdoppeln: auf 40.000 Schweizer Franken! Nicht, dass die technische Komplexität der Uhren diesen Preis nicht rechtfertigte: Ein Fliegendes Tourbillon soll zukünftig den Normalfall darstellen, zwei per Differenzial verschaltete Fliegende Tourbillons die Mittelklasse definieren. Und dann ist da noch immer genügend Luft nach oben.

Excalibur Spider Unique

Video: Roger Dubuis

Chefkonstrukteur Grégory Bruttin enthüllte diesen Winter in der Excalibur Spider Unique Series eine Minutenrepetition mit Fliegendem Tourbillon, komplett skelettiert, eingeschalt in ein 47-mm-Gehäuse aus Karbon, wobei ein Uhrwerkcontainer aus Titan für Wasserdichtheit bis 100 Meter sorgt. Deshalb auch die Betätigung der Repetierfunktion nicht per Schieber, sondern per Drücker, weil der sich abdichten lässt. Federleicht ist das Ganze, überaus robust und wie eingangs erwähnt überraschend klangstark, dabei gut eine halbe Million Euro teuer. Aber das Gesamtkonzept ist schlüssig und überzeugend – wenn nicht für uns, dann für eine Generation von reichen jungen Männern, vorwiegend in Fernost, die nicht dieselbe klassische Komplikationsuhr am Handgelenk tragen wollen wie ihr Herr Vater.

Text: Peter Braun

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