Preis & Leistung: Laco Augsburg 42

Retro-Flieger

Der schwäbische Uhrenhersteller Laco ist ein alter Bekannter – und das nicht nur in dieser Kategorie, in der wir mechanische Armbanduhren vorstellen, die über ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Vermögen verfügen. Auch in der deutschen Uhrenlandschaft ist das Pforzheimer Traditionsunternehmen fest verwurzelt, denn schließlich baut man nunmehr seit bald einhundert Jahren Uhren im Schwarzwald.
Laco
Laco Augsburg Taupe 42

Betrachtet man die Kollektion der Schwaben, richtet sich ihr Blick durchaus in die Vergangenheit, denn bei Laco werden vorwiegend Uhren gefertigt, die sich an den traditionellen Fliegermodellen des vergangenen Jahrhunderts orientieren. Dort bedient man sich der klassischen Baumuster, legt diese in verschiedenen Variationen und mit einer breiten Palette an verbauter Uhrwerkstechnik wieder auf und bringt daneben mit pfiffigen Ideen wie den auf «alt» gemachten Erbstück-Modellen frischen Wind in ein Segment, das sich gemeinhin nicht durch besondere Innovationskraft auszeichnet. Für den Alltagsgebrauch allerdings hat Laco auch Uhren im Angebot, die optisch ein wenig dezenter und moderner daherkommen, ohne den typischen Fliegeruhren-Look aufzugeben. Ein gutes – und vor allem aufgrund ihres Verkaufspreises von 390 Euro für diese Kategorie sehr geeignetes – Beispiel ist die neue Augsburg Taupe 42. Sofort ist diese als Fliegeruhr zu erkennen, allerdings nicht mit schwarzem, sondern in diesem Fall als Sondermodell mit einem Zifferblatt im Farbton «Taupe», einem helleren Maulwurfsgrau. Das Design hingegen folgt den klassischen Fliegeruhren des Baumusters «A», das Laco gemeinsam mit vier anderen Herstellern (Stowa, Tutima, A. Lange & Söhne und IWC) von 1940 bis 1941 für die Luftwaffe des Deutschen Reiches herstellte. Erkennbar ist das Baumuster an dem großen Stundenkreis mit den Ziffern von 1 bis 11 und einem Dreieck anstelle der «12». Dreieck, Ziffern und Indexe sind mit Superluminova-Leuchtmasse belegt und garantieren auch bei widrigen Lichtverhältnissen eine gute Ablesbarkeit. Die wesentlichen Unterschiede der heutigen Retromodelle zu den historischen Fliegeruhren liegen in zwei weiteren Dingen begründet: Zum einen entspricht die Größe keineswegs den gebräuchlichen Kriegsmodellen mit ihren damaligen ca. 55 Millimetern Durchmesser, stattdessen fertigt man heutzutage Repliken im tragbaren Format. So auch bei der Augsburg mit ihrem 42-Millimeter-Gehäuse aus satiniertem Edelstahl. Zum anderen verbaute man im Zweiten Weltkrieg einfache Handaufzugskaliber der jeweiligen Hersteller, heute setzt man im unteren Preissegment häufig auf Quarz- oder Automatikwerke. In unserem Fall kommt das Miyota 821A zum Einsatz, ein bewährter Motor, der mittlerweile seit mehr als vier Jahrzehnten vom japanischen Uhrenkonzern Citizen produziert wird. Dieses (und vergleichbare Kaliber seiner Modellfamilie) findet vor allem bei Armbanduhren Verwendung, die auf das «Swiss made» verzichten und einen attraktiveren Preis bei nur minimal geringerem Leistungsvermögen als bei den vergleichbaren ETA 2824-2 bzw. Sellita SW200-1 bieten möchten. Die Laco Augsburg in Taupe kommt Anfang August 2019 in den Handel und ist auf 200 nummerierte Exemplare limitiert – es heißt also, schnell zugreifen! (hm)

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