Moritz Grossmann Hamatic

Rückkehr des Hammers

Es gab eine Zeit, in der sich die Menschen hoch zu Ross oder zu Fuß in die weite Welt hinausbewegten. Sowohl das Reiten als auch das Wandern bringt es mit sich, dass der Körper des Reisenden einer permanenten Auf- und Abwärtsbewegung ausgesetzt ist. Die Konstrukteure der ersten Automatikuhren im 19. Jahrhundert nutzten diesen Umstand, indem sie eine Pendelschwungmasse in Form eines Hammers mit schwerem Kopf einsetzten, um diese kinetische Energie nutzbar zu machen.
MORITZ GROSSMANN ATUM HAMATIC
Von vorn wirkt die Atum Hamatic völlig schlicht, wenngleich sehr elegant und stilistisch ausgefeilt.
Das hat man in einer Armbanduhr schon lange nicht mehr gesehen: eine Pendelschwungmasse für den Automatikaufzug.

Die Konstrukteure aus dem Hause Grossmann griffen auf dieses traditionelle Konzept zurück, um die faszinierende Mechanik des Uhrwerks sichtbar zu halten. Der «Hammerstiel» hat die Form eines filigranen Gestells mit elliptischen Wangen, die freie Sicht auf das Kaliber 106.0 gestatten.
Der Hammeraufzug wirkt beidseitig und gewährleistet eine hohe Energieeffizienz mit gleichmäßiger Aufzugsleistung. Der Masseschwerpunkt des Hammers liegt viel weiter von seiner Drehachse entfernt als bei einem zentralgelagerten Rotor. Daraus resultiert ein hohes Drehmoment, das nicht nur für einen kraftvollen Aufzug sorgt. So können dank der speziellen Klinkenmechanik bereits Schwingbewegungen ab 5 Grad zum Spannen der Antriebsfeder genutzt werden.
Dies geschieht über zwei Klinken, die je nach Schwingrichtung das eine oder andere Zwischenrad um einige Zähne bewegen und die – gleichgerichtete – Bewegung über ein Redaktionsrad an das Federhaus weitergeben. Die dünne Feder, die sich mittig über das Uhrwerk legt, holt mit ihrer abgerundeten Spitze den Hammer stets sanft in seine Ruhelage zurück.

MORITZ GROSSMANN ATUM HAMATIC
Ihre inneren Werte erschließen sich erst beim Blick auf das Uhrwerk mit der Pendelschwungmasse

Der automatische Aufzug wird durch einen als Wippenaufzug ausgeführten Handaufzug ergänzt. Allerdings war für die typische Grossmann’sche Umschaltmechanik zwischen Aufzug- und Zeigerstellposition der Krone aufgrund der Pendelschwungmasse kein Platz mehr, sodass eine konventionelle Winkelhebelfeder zum Einsatz kommt.
Das Kaliber 106.0 ist ein klassisches Pfeilerwerk mit Grossmann’scher Platine mit sechs Glashütter Streifen. Fein gearbeitete, große römische Ziffern zieren das Zifferblatt, das in Anlehnung an die historischen Taschenuhren von Moritz Grossmann gestaltet ist. Auch das Zeigerset ist eine Hommage an die historischen Modelle. Die beiden Zeiger für Stunde und Minute sind sehr filigran gearbeitet: Sie messen an den dünnsten Stellen nur 0,1 Millimeter. Der Sekundenzeiger ist an seinem vorderen Ende gar nur fünf hundertstel Millimeter breit. Die Zeiger werden von Hand in der Manufaktur gefertigt und über offener Flamme per Hand in der typischen Farbe Braunviolett «angelassen».

Ein Grosser Name

Moritz Grossmann, geboren 1826 in Dresden, galt als Visionär unter den großen deutschen Uhrmachern. Sein Freund, Ferdinand Adolph Lange, überzeugte den hochtalentierten jungen Uhrmacher, 1854 eine eigene mechanische Werkstatt in Glashütte zu gründen. Neben dem Aufbau eines angesehenen Uhrenbetriebs engagierte sich Grossmann politisch und sozial und gründete im Jahr 1878 die Deutsche Uhrmacherschule. Moritz Grossmann starb 1885 unerwartet, seine Uhrenmanufaktur wurde aufgelöst. Gut 120 Jahre später, am 11. November 2008, wurde die Grossmann Uhren GmbH in Glashütte gegründet, um dem Vordenker der deutschen Präzisionsuhrmacherei mit neuen Uhren nach alten Motiven ein lebendiges Denkmal zu setzen.

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