Mitte des 19. Jahrhunderts begann Moritz Grossmann, als Uhrmacher in Glashütte zu arbeiten. So wurde er neben Ferdinand Adolph Lange zu einem der Gründungsväter der sächsischen Uhrenindustrie. Er schuf innovative Uhrwerke und Konstruktion, hinterließ in Glashütte aber vor allem wegen seiner Lehrtätigkeit viele Spuren. Denn er initiierte und gründete 1878 die Deutsche Uhrmacherschule in Glashütte und gab dort sein Wissen an junge Talente weiter. Mit seinem Tod im Jahr 1885 endete die Fertigung von Uhren unter dem Namen Moritz Grossmann.
Das änderte 2013 die Uhrmacherin Christine Hutter, die dem Namen als Marke neuen Glanz gab. Davon zeugt heute der imposante Bau der Manufaktur, die an einen Berghang in Glashütte gebaut wurde. Mit überraschenden mechanischen Konstruktionen, höchsten Ansprüchen an die Finissierung der Werke und einem klassischen Stil etablierte sich Moritz Grossmann.
Anlass, nun den 16. Manufakturgeburtstag mit einem limitierten Sondermodell zu feiern. Die neue Uhr Email Römisch Vintage zieht die Blicke mit eine tiefschwarzen, emaillierten Zifferblatt und dem Kontrast zu Rot und Weiß die Blicke auf sich.
Der tiefe und perfekte Farbton des Zifferblatts beruht auf der Technik des Emaillierens. Diese Handwerkskunst wird wie eh und je mit Hitze und Feuer ausgeübt: Basis von Email ist gemahlenes Glas, vermischt mit Metalloxiden oder Pigmenten. Die Email-Rohmasse wird auf ein rohes Zifferblatt aufgetragen und gebrannt. Dieser Vorgang – Auftragen von Emailpulver und Brennen – wird mehrfach wiederholt.
Jeder Arbeitsschritt muss ohne Fehler oder Komplikationen erfolgen, sonst ist ein Zifferblatt nicht zu gebrauchen. Gelingt alles, entsteht Schicht für Schicht eine gleichmäßige, glänzende Oberfläche, die nach dem letzten Brand mit Ziffern oder Indizes bedruckt werden kann. Für das Zifferblatt der Email Römisch Vintage sind nach Auskunft von Moritz Grossmann rund 90 Arbeitsschritte erforderlich.
Den perfekten Rahmen für das Emailzifferblatt bietet ein schlichtes Gehäuse in Weißgold. Im Inneren arbeitet das Handaufzugskaliber 100.1 von Moritz Grossmann, ein Pfeilerwerk mit Bauteilen aus naturbelassenem Neusilber mit hochwertiger Finissage.
Die charakteristische 2/3-Platine mit breitem, waagerechtem Streifenschliff ist mit einer Handgravur signiert. Sie hat einen bogenförmigen Ausschnitt und macht damit die unverkennbare Grossmann’sche Unruh sichtbar, gehalten von einem gestuften, handgravierten Unruhkloben mit der typischen Feinregulierschraube.
Eine Besonderheit des Manufakturwerks ist der Zeigerstellmechanismus, der zwei mögliche Fehlerquellen eliminiert: das Eindringen von Fremdpartikeln in das Gehäuse während des Einstellvorgangs sowie ein ungewolltes Verstellen der Zeiger beim Zurückdrücken der Aufzugskrone.
Nach einem kurzen Zug an der Aufzugskrone schaltet der Mechanismus auf Zeigereinstellung um und stoppt gleichzeitig das Uhrwerk. Die Aufzugskrone geht sofort in ihre Ausgangsposition zurück, in der sich jetzt die Zeiger exakt einstellen lassen. Anschließend wird das Uhrwerk über einen Drücker wieder gestartet, der sich unter der Aufzugskrone befindet. Damit wird der Mechanismus gleichzeitig in seine Aufzugsfunktion zurückgesetzt.
Das Sondermodell Email Römisch Vintage zum 16. Manufakturgeburtstag von Moritz Grossmann ist auf acht Stück limitiert und kostet 74.700 Euro.
Text:Iris-Wimmer-Olbort
Moritz Grossmann Universalzeit
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