September 2024: TAG Heuer CarreraDer Geist des Rennsports
Der ikonische Zeitmesser von TAG Heuer verbindet Eleganz mit dem Erbe der Geschwindigkeit.
Gerade hatte Hublot bei der Fifa Frauen-Weltmeisterschaft in Australien einen großen Auftritt – als offizieller Zeitnehmer. Sie haben zahlreiche Partnerschaften und Kooperationen. Was ist daran so interessant für Sie?
Hublot will neue Wege der Kommunikation gehen – und das funktioniert durch Partnerschaften sehr gut. Fusion ist das zentrale Bindeglied aller Aktivitäten. Am wichtigsten ist seit 2008 unser Engagement im Fußball. Wir pflegen auch Kooperationen mit der Welt der Kunst und mit Künstlern. Zudem haben wir festgestellt – unter anderem durch die Covid-Krise –, dass Nachhaltigkeit und die Zukunft unseres Planeten immer wichtigere Themen werden.
Auch als Luxusmarke sollten wir über Themen, die für unsere Zivilisation wichtig sind, sprechen können. Immerhin ist eine Uhr ein sehr nachhaltiges Produkt: Eine mechanische Uhr ist für immer.
Hier engagieren wir uns auf verschiedenen Wegen durch Partnerschaften, zum Beispiel der mit der Organisation Save Our Rhino Africa India (Sorai) zum Schutz von Nashörnern. Und es gibt ein Projekt, mit dem wir eine Expedition in die Antarktis unterstützen. Zum Thema Recycling arbeiten wir mit Nespresso zusammen; uns verbindet der Anspruch an die Qualität und die Präzision unserer Produkte.
Wie wichtig ist die Zusammenarbeit mit anderen Branchen?
Das gibt uns neue Chancen und macht uns viel sichtbarer, aber es gibt uns auch die Möglichkeit neue Ideen und Methoden zu entwickeln und unsere Visionen zu erweitern – wie etwa bei der Frauen-Fußballweltmeisterschaft. Wir können über unsere Marke sprechen und einen andern Blick auf sie gewinnen. Bei Nespresso können wir Millionen ihrer Kunden erreichen. Wir können erklären, warum es diese Partnerschaft gibt. Und wir können über Nachhaltigkeit und Recycling sprechen.
Dabei geht es unter anderem um Material – sowieso ein Lieblingsthema von Hublot. An welchen neuen Innovationen arbeiten Sie?
In unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung wird ständig daran gearbeitet – auch mit externen Partnern. Neue Materialien bringen uns neue Möglichkeiten, etwa beim Design. Ein gutes Beispiel dafür ist Saphirglas, das wir zuletzt in immer neuen Farben genutzt haben. Bei Keramik haben wir ebenfalls neue Farbtöne entwickelt. Zudem forschen wir an neuen Legierungen, zum Beispiel Aluminium und Keramik, es könnte auch Platin mit Keramik sein. Wir haben viele Projekte in verschiedenen Entwicklungsstadien, unter anderem mit Carbonfasern.
Und natürlich arbeiten wir ständig am Uhrwerk. Das ist ja am wichtigsten, das ist die Seele einer mechanischen Uhr. Allerdings bedarf das mehr Zeit – man kann nicht jedes Jahr ein neues Uhrwerk vorstellen.
Welche Innovationen interessieren Sie am Uhrwerk?
Komplikationen sind ebenso wichtig wie unsere Basis-Kaliber, zum Beispiel unser Chronographenwerk Unico. Hier haben wir den Chronographen-Mechanismus auf die andere Seite verlegt, um den Anblick vom offenen Zifferblatt her interessanter zu machen. Wir glauben, dass es einen höheren Wert hat, wenn das Werk von allen Seiten gesehen werden kann. Wir sind auch ständig auf der Suche nach Verbesserungen – sie es in Bezug auf Komplikationen oder Details wie eine längere Gangreserve.
Was ist die größere Herausforderung für Sie: Eine anspruchsvolle Komplikation oder die Weiterentwicklung eines Uhrwerks zur industrialisierten Herstellung?
Letzteres ist komplizierter! Bei Komplikationen kann man kreativer sein und Details direkt anpassen, da die Quantität limitiert ist. Übergreifend gilt, dass wir langfristige Verbesserungen erreichen wollen. Unser Ziel wäre etwa eine Uhr, die zehn Jahre lang ohne Service getragen werden kann.
Nochmals zur Frauen-Fußballweltmeisterschaft: Wie wichtig sind Frauen als Kundinnen für Sie?
Der Anteil der Frauen unter unseren Kunden wächst beständig. In unseren Boutiquen können wir das ja genau ermitteln und so haben wir festgestellt, dass rund 28 Prozent unserer Uhren von Frauen gekauft werden. Vor acht oder neun Jahren waren es nur zwölf Prozent. Wir wollen aber noch mehr Kundinnen für uns begeistern und streben einen Anteil von 40 Prozent an. Dafür gehen wir Partnerschaften mit interessanten Frauen ein und wollen Kundinnen mit Details überzeugen – etwa mit austauschbaren Armbändern.
Das Thema «Uhren aus Vorbesitz» bewegt die Branche sehr, auch Uhrenmarken sind mittlerweile auf diesem Markt engagiert. Wie steht Hublot dazu ?
Wir beobachten, was passiert und haben die Preise unserer Uhren im Blick, die auf einem guten Level sind. Allerdings haben wir derzeit nicht vor, in diesem Bereich das Business selbst zu handhaben. Von Hublot sind nicht so viele Uhren am Markt wie etwa von Rolex – das macht einen großen Unterschied. Wir haben seit unserer Gründung vielleicht eine Million Uhren gemacht. Das ist kein Vergleich zu anderen Uhrenmarken.
Was plant Hublot in der nahen Zukunft?
Die «Art of Fusion» ist und bleibt unsere DNA. Wir wollen unsere Kunden weiterhin mit neuen Uhren, Design, Material und Uhrwerken in Top-Qualität überraschen. Daher investieren wir in Forschung und Entwicklung.
Zudem machen wir mit starken Partnerschaften weiter. Nächstes Jahr kommt die Fußball-Europameisterschaft nach Deutschland, da sind wir dabei. Kunst bleibt wichtig, ebenso unsere neue Säule, die wir «Hublot Exploration» nennen und bei der es um Nachhaltigkeit geht. Und nicht zu vergessen, wir beginnen gerade mit dem Bau von zwei neuen Gebäuden für unsere Manufaktur in Nyon.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Guadalupe!
Das Interview führte Iris Wimmer-Olbort