Montblanc 1858 Annual Calendar Geosphere EditionPraktisch: Jahreskalender
Montblanc stellt auf der diesjährigen Watches & Wonders einen Jahreskalender vor.
Keramik hat bei Uhren eine eigene Erfolgsgeschichte geschrieben. Besonders häufig kommt es bei Lünetten zum Einsatz. Immerhin bietet es eine Härte von 1250 bis 1900 Vickers. Deshalb wurde es zum Beispiel als Hitzeschild des Space Shuttle eingesetzt.
Das brachte Ingenieure von Rado auf die Spur des Materials, und 1986 präsentierte Rado mit dem Modell DiaStar Integral die erste Uhr mit einem Band aus Hightech-Keramik. 1989 kam mit der DiaStar Ceramica die erste Uhr mit Keramikgehäuse auf den Markt.
Die Hightech-Keramikteile für Rado-Uhren entstehen bei dem zur Swatch Group gehörenden Unternehmen Comadur in Le Locle. Dort wird das Ausgangsmaterial, feinstes Zirkonoxid- oder Titankarbid-Pulver, in Formen gepresst und in einem Sinterofen bei 1450 Grad verdichtet.
Ein weiteres Herstellungsverfahren ist Ceramic Injection Moulding (CIM). Dabei wird Keramikpulver zu Granulat vorbereitet, geschmolzen und im Spritzgussverfahren weiterverarbeitet, was komplexere Werkstücke ermöglicht.
Den starken Glanz erhält Hightech-Keramik durch das abschließende Polieren mit Diamantstaub. Die ersten Keramikuhren von Rado waren schwarz. Mittlerweile ist die Farbpalette größer geworden – von Weiß über Platin und Gold bis hin zu Gelb, Bordeaux und Blau. Hublot hat dazu mit einer leuchtend roten Keramikuhr einen eigenen Beitrag geleistet.
Das zeigt: Keramik ist absolut salonfähig! Seit 2005 kommt sie selbst bei Rolex in Form der Cerachrom-Lünette zum Einsatz: Die eingelegte Ziffernscheibe in der Drehlünette besteht aus Keramik. Daneben reicht die Liste von Uhrenmarken mit Keramikuhren von Audemars Piguet bis hin zu Zenith.
Neben Farbe und Härte bietet Keramik weitere Möglichkeiten: Hublot nutzt sie zur Herstellung von Magic Gold, einer 18-karätigen Goldlegierung, die Keramik und Gold verbindet und laut Hublot eine Härte von fast 1000 Vickers besitzt. Dabei wird Keramik so verarbeitet, dass sie eine poröse Struktur aufweist. In diese wird unter hohem Druck Goldschmelz zugeführt – das Gold füllt die Poren des Keramikrohlings aus. Das Ergebnis ist extrem kratzfest, jedoch anspruchsvoll in der Bearbeitung. Das haben die belastbaren Werkstoffe gemeinsam: Sie stellen eine echte Herausforderung dar – doch die Mühe lohnt sich.
Text: Iris Wimmer-Olbort