Uhren & Autos: JunghansKopfüber in die Siebziger
Die Schwarzwälder Uhrenmarke hat eine lange und teilweise recht spektakuläre automobile Vergangenheit. Hier kommen die Youngtimer auf ihre Kosten.
Robustheit, Zuverlässigkeit und Ablesbarkeit. Nach diesen drei Kriterien baute Hanhart ab Mitte der 1950er Jahre den ersten Flieger-Chronographen der Bundeswehr mit der Referenz 417. Fast zehn Jahre belieferte Hanhart die deutschen Streitkräfte mit dem Chronographen, bis sich die Marke 1963 auf den Bau von Handstoppuhren konzentrierte. Die wenigen noch erhaltenen Exemplare der ursprünglichen Referenz 417 haben sich seitdem zu den begehrtesten Vintage-Chronographen aus Deutschland entwickelt.
Hanhart setzte bei der 417 das hauseigene Kaliber 42 ein, welches ein Nachfolger des Kaliber 41 war. Die Weiterentwicklung hatte statt des asymmetrischen Drückerabstands eine gleichmäßige Anordnung zwischen Krone und Drückern. Es gab zwei verschiedene Ausführungen: Beim Typ 417 war das Gehäuse aus mattverchromtem Messing gefertigt und trug einen gedrückten Edelstahlboden. Der Typ 417 ES hatte das gleiche Werk und den gleichen Zifferblattaufbau, aber ein Edelstahlgehäuse. «ES» steht demnach für Edelstahl.
Die auf 150 Stück limitierte Hanhart 417 ES «Red Lion» greift den Originaldurchmesser von 39 mm wieder auf und ist dadurch auch für kleinere Handgelenke geeignet. Durch das Handaufzugswerk hat die Uhr trotz des stark bombierten Saphirglases eine Bauhöhe von nur 13,3 mm. Als typisches Stilmerkmal einer Hanhart rotiert die kannelierte Lünette in beide Richtungen stufenlos. Ihre rote Positionsmarkierung erinnert ebenso an das historische Vorbild der 1950er Jahre wie die Ziffern und Schriftfonts auf dem Zifferblatt mit dem historischen Logo.
Als Antrieb fungiert das Sellita-Kaliber SW510 M, die Handaufzugsversion des Valjoux-Klons mit symmetrischem Zifferblattaufbau (ohne Stundenzähler). Die neue Hanhart 417 ES ist ab sofort für 1940 Euro erhältlich.
Text: Peter Braun
Hanhart #FliegerFriday Chronograph
Made in Germany, Gütenbach: Hanhart