Hands on: Seiko 5 Sports 55th anniversary

Wiedergeburt

September 2023. Ein schöneres Geschenk kann man Mann zu einem 55. Jubiläum nicht machen: Seiko nimmt uns mit auf eine Zeitreise und präsentiert in limitierter Auflage einen echten Klassiker, der sich visuell an der allerersten Seiko 5 Sports aus dem Jahre 1968 orientiert.

Das Modell SRPK17 reiht sich perfekt in die sehr sportlich designte Familie der Seiko 5 Sports ein. Die auf dem schwarzen Ziffernblatt aufgesetzten, mit Loom (LumiBrite-Technologie) versehenen Stundenmarker wirken in der Verarbeitung äußerst hochwertig und ragen leicht über die in weiß gehaltene Minüterie empor. Auch die markant designten Stunden- und Minutenzeiger wurden mit reichlich Loom bestrichen, sodass der Träger auch in dunkelster Nacht auf die Anzeige der Uhrzeit vertrauen kann. Ein Highlight unter dem gewölbten Hardlex-Glas ist der rot leuchtende «Lollipop»-Sekundenzeiger. Der Feierlichkeit zu Ehren prangt auf dem Ziffernblatt das historische Logo der Seiko 5 Sport.

Zum Funktionsspektrum der Uhr gehört auch eine beidseitig drehbare Lünette, welche sich butterweich bedienen lässt. Bei der neben der «3» angebrachten Datums- und Wochentagsanzeige erinnert der in roter Schrift gehaltene Sonntag den Träger daran, wann es Zeit ist, sich zurückzulehnen und den Zeitmesser in Ruhe zu betrachten. Da fällt allerdings ein Staubfussel auf, welcher es sich auf dem Datumsring (11.) bequem gemacht hat …

Gehäuse und Uhrwerk

Die auf 15.555 Stück limitierte Stahluhr besticht durch ein größtenteils mattiertes, kissenförmiges Gehäusedesign und wirkt äußerst stabil und solide. Die Glieder des Armbands sind nahezu ohne erkennbare Lücken verarbeitet und verleihen dem Band große Stabilität.

Die nur 150 Gramm leichte Seiko ist in jeder Alltagssituationen angenehm zu tragen, was auch an der im Gehäuse versenkten Krone liegen mag. Bei dynamischen Tätigkeiten, z.B. im Fitnessstudio, erweist sich das Armband dann allerdings doch teilweise als störend: Bei schnellen Bewegungen können sich im Armband Haare verfangen, was zu einem unangenehmen Ziepen führt. Während des Tests war die Seiko lediglich leichtem Regen ausgesetzt. Da die Uhr aber 10 bar wasserdicht ist, sollte einem Besuch am See oder im Freibad nichts im Wege stehen.

Unter dem geschlossenen Gehäuseboden, auf dem sowohl die Limitierungsnummer (hier Nr. 12.982) als auch der Schriftzug «Limited Edition» zu finden ist, schlummert das bewährte Seiko-Kaliber 4R36 (NH35A). Das mit 21.600 Halbschwingungen/h arbeitende Uhrwerk verfügt über eine Gangreserve von 40 Stunden und darüber hinaus auch über einen Sekundenstopp, was in dieser Preisklasse nicht als selbstverständlich anzusehen ist. Diese Funktion erweist sich als äußerst praktisch, wenn es darum geht die Uhrzeit sekundengenau einzustellen. Obwohl sich das Uhrwerk millionenfach verkauft hat, bin ich der Überzeugung, dass in puncto Ganggenauigkeit auf jeden Fall noch Luft nach oben ist. Denn im Langzeittest zeigt sich eine zwar konstante, jedoch in meinen Augen hohe Gangabweichung von +15 Sekunden pro Tag. Aus Seikos Perspektive fällt eine solche Abweichung allerdings noch innerhalb des akzeptablen Toleranzbereichs.

Tragekomfort

Natürlich soll im vorliegenden Testbericht der Tragekomfort der Uhr nicht außer Acht gelassen werden. Im täglich wechselnden Rhythmus hat sich die Uhr in verschiedensten Alltagssituationen, einschließlich Fitnessstudio, Fahrradfahren und Büroarbeit beweisen müssen.

Die 39,5 mm große Seiko passt wie angegossen an mein 17,5 cm messendes Handgelenk, welches an größere Uhren (> 42 mm) gewöhnt ist. Insgesamt lässt sich die nur 150 Gramm leichte Seiko in jeder Alltagssituationen angenehm tragen. Am Schreibtisch angekommen punkten vor allem die Größe und die Leichtigkeit der Uhr. Es kann problemlos gearbeitet werden, ohne dass man ständig mit dem Armband gegen die Tastatur stößt oder scharfe Kanten den Alltag stören. Bei dynamischen Tätigkeiten, wozu auch der Besuch im Fitnessstudio gehört, erweist sich das steife Gliederband dann allerdings doch teilweise als störend. Bei schnelleren Bewegungen können sich im Armband Haare verfangen, was zu einem unangenehmen ziehen führen kann. Dank der konventionellen 20 mm Bandanstoßbreite könnte man aber problemlos auf ein alternatives Armband, zum Beispiel aus Kautschuk, wechseln. Während des Tests wurde die Seiko lediglich ein paar Regentropfen ausgesetzt. Da die Uhr aber mit 10 bar Wasserdichtheit angegeben ist, sollte dem sommerlichen Besuch am See nichts im Wege stehen.

Fazit

In diesem Testbericht wurde untersucht, ob sich die Seiko im modernen Zeitalter beweisen kann. Ja das kann sie, und zwar mit Stil! So wurden die ursprünglichen Designmerkmale der ersten Seiko 5 Sports ästhetisch wiederbelebt, ohne dabei auf moderne Qualitätsansprüche zu verzichten. Dank der robusten und soliden Verarbeitung hatte ich vor allem bei rasanten Alltagssituationen ein sicheres Tragegefühl. Aber auch im Büro fällt die Uhr durch ihren ausgeprägten Vintage-Charakter durchwegs positiv auf. Die traditionsreiche Marke Seiko ist allseits bekannt dafür, beste Qualität zu einem fairen Preis anzubieten. Dies bestätigt auch das vorliegende Modell.

Die Seiko 5 Sports 55th Anniversary Limited Edition kostet nur 410 Euro.

Text und Fotos: Michael Ertl
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