Uhrenpersönlichkeit 2023Rolf Studer
Die Uhrenpersönlichkeit 2023 ist Rolf Studer. Seine Verdienste um die Marke Oris gehen weit über die Prosperität des Unternehmens hinaus.
Die Aquis ist die moderne funktionelle Taucheruhr aus dem Hause Oris – und das ist sie bereits seit rund 20 Jahren, als es den Modellnamen Aquis noch gar nicht gab. Da hießen die robusten Profi-Zeitmesser noch «Full Steel» und waren auch nicht ausschließlich dem Medium Wasser gewidmet. Taucheruhren fanden sich zu dieser Zeit unter anderem in der Linie «Big Crown», später hießen sie auch «TT3» oder schlicht «Diver». Der Modellname Aquis wurde erst 2011 eingeführt, seitdem aber konsequent als Kollektion entwickelt.
Eine grundlegende Auffrischung erfuhr die Aquis im Jahr 2017. Eine schlankere Silhouette, ein feinerer Kronenschutz sowie neue Zeiger und Indexe ließen die Aquis eleganter wirken, ohne ihr dabei ihren grundsätzlich sportlichen Charakter zu rauben. Das hat ihr offensichtlich richtig gutgetan, wie Oris-CEO Rolf Studer in einem Interview mit ARMBANDUHREN betonte: «Global ist Aquis derzeit unsere stärkste Familie, vor ein paar Jahren war das noch Artelier. Die grundlegende Überarbeitung der Aquis hat der Linie einen enormen Schub gegeben. Momentan ist die Nachfrage so groß, dass wir mehr verkaufen könnten, wenn wir nur mehr liefern könnten.» Dieses Luxusproblem hat Oris inzwischen gelöst, was sicher nicht ganz einfach war. Schließlich ist diese Kollektion mit aktuell 17 verschiedenen Modellen und ungezählten Bandvarianten sehr vielfältig.
Genau diese Vielfalt ist wohl das Erfolgsrezept der Aquis. In der Kollektion finden sich puristische Dreizeigeruhren ebenso wie GMT-Modelle und Chronographen, sogar eine Taucheruhr mit Regulatoranzeige ist an Bord. Das wirft beim Betrachter zunächst Fragen auf, doch Oris vertritt den Standpunkt, dass man damit die beim Tauchsport wichtige Minutenanzeige noch weiter in den Vordergrund rücke.
Echte Schmankerl sind zwei Modelle – eine Dreizeigeruhr und ein Chronograph – mit mechanischem Tiefenmesser. Vorgestellt wurde diese Komplikation bereits im Jahr 2013. Dazu verwendet Oris ein Saphirglas, das 50 Prozent dicker ist als üblich. In dieses Glas ist ein feiner Kanal eingefräst, in den über eine Öffnung bei der «12» beim Abtauchen Wasser eindringen kann. Damit wird ein in dieser Röhre befindliches grau gefärbtes Medium komprimiert, die Grenze zwischen Grau und Schwarz markiert die aktuelle Tauchtiefe.
Des Weiteren bietet die Aquis-Kollektion Oris die Möglichkeit, immer wieder limitierte Sondereditionen zu lancieren, mit denen in schöner Regelmäßigkeit Umweltschutzprojekte gefördert werden. Dabei geht es, wie könnte es bei einer Taucheruhr auch anders sein, um die Sauberkeit unserer Flüsse und Meere. Mit der jüngst vorgestellten Clean Ocean Limited Edition unterstützen die Hölsteiner die neue Organisation Pacific Garbage Screening, die derzeit eine Plattform entwickelt, mit der Plastikmüll aus dem Meer entfernt werden kann. Ganz aktuell hat Oris auch den Schweizer Extremschwimmer und Wasseraktivisten Ernst Bromeis als Partner gewonnen.
Dieser startet dieses Jahr seine Kampagne «Das blaue Wunder», die zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit unseren Gewässern anregen soll. Öffentlichkeitswirksamkeit soll die Kampagne dadurch gewinnen, dass der Expeditionsschwimmer den Baikalsee, den größten Süßwassersee der Welt, durchschwimmt. Am Arm trägt er dabei das auf der BASELWORLD vorgestellte Modell Aquis Relief. Der Name verrät es schon: Dies ist die erste Aquis, bei der Ziffern und Indexe auf dem Tauchring erhaben dargestellt werden. Eine Uhr, die bestens zu Oris passt, wie uns Rolf Studer bestätigte: «Die Leute suchen Substanz und echte Werte. Das bieten wir.»
Text: Martin Häußermann