Harte Oberflächen Teil 2

Trend mit Funktion

Januar 2021. Schwarze Uhren sind Trend. Doch die ausdrucksvolle Farbe bietet nicht nur eine sportliche und markante Optik, sondern bietet auch Schutz für die Oberfläche von Gehäuse und Armband. Sie bleiben länger schön.
Die neue Sportuhr Sea-Timer BlackMotion von Mühle-Glashütte. Das Edelstahlgehäuse wurde mit schwarzer Titancarbid-Beschichtung (TiC) versehen..

Aktuell voll im Trend sind schwarze Uhren. Das Schwarz sieht nicht nur gut aus, sondern bietet ebenfalls Schutz für die Oberfläche von Gehäuse oder Armband.

Am häufigsten begegnet man der PVD-Beschichtung – die Abkürzung steht für «Physical Vapour Deposition » und bezeichnet ein Verfahren, das zur chemischen Gasphasenabscheidung zählt. Dabei wird eine dünne Schicht durch Kondensation von Materialdampf aufgebracht.

Als Beschichtung eignen sich fast alle Metalle sowie Kohlenstoff in sehr reiner Form. Bei Oberflächen, die mittels PVD-Verfahren behandelt sind, liegt die Härte bei rund 2000 Vickers. Übrigens können auch zahlreiche andere Farbtöne aufgebracht werden – die PVD-Beschichtung ist nicht auf Schwarz beschränkt.

Laser oder Lichtbogen

Beschichtung mit Kohlenstoff
Apparatur zur chemischen Gasphasenabscheidung: Beschichtung mit Kohlenstoff.

Und so funktioniert die PVD-Beschichtung: Der Stoff für die Beschichtung wird in einer Kammer durch Verdampfen oder Zerstäuben zum Beispiel mittels Laserstrahlen oder Lichtbogenentladung in einen gasförmigen Zustand gebracht. Dieses Plasma wird zum Werkstück transportiert und schlägt sich im Vakuum durch Kondensation auf der Oberfläche eines Gegenstands nieder. Damit die so entstehende Schicht möglichst gleichmäßig ausfällt, rotiert das Werkstück.

Ein verwandtes Verfahren ist die DLC-Technologie, was für «Diamond-Like Carbon» steht und sich auf eine überwiegend aus Kohlenstoff bestehende Schicht bezieht. Das Beschichten erfolgt entweder mittels PVD- oder CVD-Verfahren («Chemical Vapour Deposition», das heißt chemische Gasphasenabscheidung).

Der verwendete Kohlenstoff ist auch der Grundstoff von Diamanten sowie Karbon. Daher bewegt sich die atomare Struktur dieser Schicht zwischen der von Graphit und Diamant; sie bietet eine Härte von bis zu 3000 Vickers.

Sinn kombiniert die PVD-Beschichtung mit gehärtetem Edelstahl: Vor der PVD-Beschichtung mit Hartstoff wird die Oberfläche des Edelstahlgehäuses durch die Tegiment- Technologie gehärtet. Erst auf diese harte Oberfläche wird die PVD-Beschichtung aufgebracht, sodass die Robustheit der Oberfläche die Hartstoffschicht stützt. Dies reduziere laut Sinn die Abnutzung der Farbschicht und verhindere ein Abplatzen.

Text: Iris Wimmer-Olbort

Hier geht es zu Teil 1 und 3:


Teil 1: Techniken zum Härten
Teil 3: Keramik - von Natur aus hart
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