A. Lange & Söhne: 30 Jahre Lange 1

Sonderklasse

Dezember 2024. Die Lange 1 wurde 1994 wie kein anderes Modell zum Symbol für den Neuanfang bei A. Lange & Söhne. Zum 30. Jubiläum gibt es zwei elegante Sondermodelle.
Lange 1

Mit ihrem dezentrierten Stundenkreis, dem prominenten zweistelligen Großdatum, dem Gangreservezeiger und der asymmetrisch bei der «5» platzierten Kleinen Sekunde stellte die Lange 1 bei ihrer Vorstellung im Jahr 1994 alle gestalterischen Prinzipien auf den Kopf. Der gewagte Schuss hätte durchaus auch nach hinten losgehen können, doch dann zeigte sich, dass die darniederliegende sächsische Feinuhrmacherei genau ein solches Statement brauchte, um im Kreis der Haute Horlogerie einen der letzten freien Plätze belegen zu können.

Uhrmacherisch spielte man ohnehin in derselben Liga wie die großen Manufakturen in Genf und im Vallée de Joux, wenngleich Lange-Vordenker Günter Blümlein auch hier einen – durch die sächsische Tradition begründeten – verwegenen Schritt wagte: Das komplexe und fein veredelte Räderwerk des Lange Kaliber L901.0 versteckte sich unter einer flächigen «Dreiviertelplatine», die außer einem diagonalen Bandschliff, chatonierten Lagersteinen, gebläuten Schrauben und vergoldeten Gravuren nicht viel mehr zeigte als die Unruh unter ihrem handgravierten Kloben.

Vorn schräg, hinten zugeknöpft – nüchtern betrachtet nicht gerade eine Empfehlung. Und doch (oder wahrscheinlich gerade deshalb) wurde die Lange 1 zu einem großen Erfolg.

Das zweite Lange-1-Jubiläumsmodell in Rotgold, ebenfalls in zwei Gehäusegrößen erhältlich.

Dreissig Jahre Ikone

«Mit der Lange 1 gelang A. Lange & Söhne vor 30 Jahren ein Kunstwerk, das neue Maßstäbe in der Feinuhrmacherei setzte», erklärt Anthony de Haas, Direktor der Produktentwicklung. «Sie entstand aus der Leidenschaft heraus, die Dinge anders zu machen, und steht seither sinnbildlich für das Selbstverständnis unserer Manufaktur, Zeitmesser mit herausragender Funktionalität und Ästhetik zu schaffen.»

Das ist nicht einmal besonders dick aufgetragen, denn in der Tat erkennt nicht nur der Fachmann eine A. Lange & Söhne auf den ersten Blick. Die gestalterischen Merkmale, die sämtliche Uhren aus dem Hause Lange tragen – von der Typografie der Beschriftung über die Werkdekorationen bis hin zu den Proportionen von Zifferblättern und Gehäusen –, sorgen in ihrer Summe für einen hohen Wiedererkennungswert. Das Uhrwerk, das sich in 30 Jahren technisch enorm weiterentwickelt hat, sieht auf den ersten Blick noch immer so wie bei der Lancierung der Lange 1 im Jahr 1994 aus. Es heißt nun Kaliber L121.1 und war bei seiner Vorstellung 2015 das 50. neu konstruierte Uhrwerk der Manufaktur – inzwischen sind es 72 Manufakturkaliber, von denen sich 40 noch in Produktion befinden. Es verfügt über eine Gangpartie mit Exzenter-Unruh und freischwingender Unruhspirale aus eigener Fertigung. Diese oszilliert mit einer Frequenz von 21.600 Halbschwingungen pro Stunde unter dem noch immer handgravierten Unruhkloben. Das bewährte Doppelfederhaus stellt eine Gangreserve von 72 Stunden zur Verfügung.

Hier wird der Unterschied deutlich: Das blau lackierte Zifferblatt arbeitet mit ausgedrehten Skalenfeldern und verschiedenen Schliffen...

Platin und Onyx

Zum 30. Jubiläum der Lange 1 legt A. Lange & Söhne zwei Sondermodelle auf, die in der regulären Gehäusegröße von 38,5 mm auf jeweils 300 Exemplare limitiert sind, und in der maßstäblich verkleinerten 36,8-mm-Version auf jeweils 150 Stück. Die rotgoldene Jubiläumsuhr ist mit einem dunkelblau glänzend lackierten Zifferblatt ausgestattet, das ganz reizvoll mit dem blauen Alligatorlederband kontrastiert. Die zweite Jubiläumsvariante hat ein schweres Platingehäuse mit einem Zifferblatt aus poliertem tiefschwarzem Onyx.

...das Onyx-Blatt ist völlig plan poliert.

Seine Besonderheit besteht darin, dass die Skalenfelder von Stundenkreis und Kleiner Sekunde sich weder durch Versenken noch durch eine andere Oberflächenstruktur von der Zifferblattumgebung abheben. So unterstreichen feine Haarlinien und neu proportionierte Indexrauten das markante Arrangement. Über Preise schweigt sich A. Lange & Söhne inzwischen beharrlich aus und verweist auf die persönliche Nachfrage in einer Boutique. Wenn Sie sich also ernsthaft für eine der beiden limitierten Editionsuhren interessieren, bleibt Ihnen wohl keine andere Wahl, als sich nach München, Frankfurt, Dortmund, Dresden oder Berlin zu begeben und höflich nach einer Audienz zu fragen.

Unser Tipp: Trinken Sie vorher einen Cognac auf das Jubiläum!

Text: Peter Braun

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