Wo einst tausende Uhren am Tag gefertigt wurden, wird heute deutsche Zeitgeschichte nacherzählt: Das Uhrenmuseum Ruhla bietet einen Rückblick auf die lokale Industriegeschichte.
Aktuell bietet die Sonderausstellung «Uhren messen die Zeit» einen Blick auf die Tradition der Uhrenherstellung. Zusammengestellt wurde sie von Jürgen Müller und Peter Bussemer, beide Professoren der Dualen Hochschule Gera-Eisenach.
Highlight ihrer Schau ist die geheime Atomuhr der DDR, die dem Staat damals in Sachen Zeitmessung eigene Wege ermöglichen sollte. Unter strenger Geheimhaltung wurde Ende der 1980er Jahre in der damaligen DDR eine Cäsium Atomuhr entwickelt, die unabhängig von westlichen Zeitgebern funktionierte.
Nach der Wende wurde die DDR-Atomuhr überflüssig und innerhalb weniger Jahre technisch veraltet. Über mehrere Umwege gelangte sie nach Ruhla, wo sie nun neben weiteren Uhrwerken und Uhren ausgestellt wird – von der historischen Kirchturmuhr bis hin zu Funkuhren. Weiterer Teil der Schau ist eine Fotoausstellung von Karl-Heinz Rothenberger zum Thema Zeit.